17. August 2023, 5:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In Griechenland als Nahrung der Götter schon lange verehrt, findet die Maulbeere auch in Deutschland immer mehr Anklang – und zwar nicht nur als hübsche Pflanze, sondern vor allem in der Hautpflege. STYLEBOOK hat mit der Kosmetikerin und Autorin Annett Gröger gesprochen.
Die aus China stammenden Maulbeeren sind im asiatischen Raum ein beliebter Inhaltsstoff in Cremes und Lotionen. Was macht sie dort für die Kosmetik so interessant? Und wird die Maulbeere jetzt auch den deutschen Markt erobern?
Übersicht
Was sind Maulbeeren?
Die Früchte des Maulbeerbaums sind weiß, rot oder schwarz und ähneln im Aussehen ein wenig der Brombeere. „Die Maulbeere kommt ursprünglich aus China, man findet sie eher im warmen Südeuropa als bei uns in Deutschland“, erklärt die Münchner Kosmetikerin und Autorin Annett Gröger. „In der Kosmetik greift man überwiegend auf die Weiße Maulbeere zurück. Dabei verwendet man nicht nur die Beeren, sondern auch die Wurzeln, die Rinde und die Blätter des Maulbeerbaums.“
Wie werden Maulbeeren angewendet?
Für die Anwendung von Maulbeeren auf die Haut wird aus Blättern und Beeren der Pflanze Extrakt und Öl entnommen. In Form von Cremes und Seren lassen sich die gewonnenen Öle optimal in die Hautpflegeroutine einarbeiten.
Zugeschriebene Wirkung von Maulbeeren
In Asien extrem angesagt
Während es hierzulande bislang nur wenig Kosmetik mit Extrakten der Weißen Maulbeere gibt, schwört man in Asien längst auf die Wirkung der „Morus alba“, so der lateinische Name der Pflanze. Annett Gröger weiß, warum das so ist: „Bei uns gilt eine gebräunte Haut nach wie vor als gesund und fit. Asiatische Frauen streben dagegen häufig einen hellen, porzellanfarbenen Teint an. Und um diesen zu erhalten, greifen sie zu Produkten mit sogenanntem ‚Whitening Effekt’.“ Und an dieser Stelle kommt die Maulbeere ins Spiel: Ihre Inhaltsstoffe hemmen nämlich ganz bestimmte Enzyme, die für die Melanin-Produktion und damit für die Bräune der Haut verantwortlich sind.
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Gut bei Alters- und Akneflecken
Auch wenn wir uns hierzulande oft auf die nächste Sommerbräune freuen – „dunkle Pigmentflecken, also Altersflecken, will eigentlich keine Frau haben“, weiß Annett Gröger. „Mit zunehmendem Alter wird aber mehr Melanin ausgeschüttet, in der Folge entstehen auch mehr Altersflecken.“ Die Maulbeere kann deshalb unschönen Pigmentflecken entgegenzuwirken.
Mögliche Risiken bei der Anwendung
Wenngleich Maulbeeren eine positive Wirkung mit sich bringen, sollte vor deren Anwendung auf der Haut ein Patch-Test durchgeführt werden, um eine allergische Reaktion ausschließen zu können. Die in den Maulbeeren enthaltenden Inhaltsstoffe, die für das Hemmen der Melanin-Produktion verantwortlich sind, sorgen zudem auch dafür, dass die Haut lichtempfindlicher wird. Die Fotosensibilität sowie das Risiko für Hautschäden durch die Sonne werden erhöht. Produkte mit Maulbeerenextrakt sollten daher stets mit einem Sonnenschutz kombiniert werden.
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Experteneinschätzung
Die Kosmetikerin sieht in der Maulbeere großes Potenzial, um unerwünschten Altersflecken vorzubeugen. Mehr noch: „Ihr Wirkstoff kann auch bei Flecken helfen, die durch Aknenarben entstehen. Außerdem wird der Weißen Maulbeere eine antioxidative Wirkung nachgesagt, was wiederum der Hautalterung vorbeugen kann.“
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Annett Gröger, Kosmetikerin und Autorin aus München