18. Juli 2023, 5:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Niacinamid wird in Beauty-Kreisen als wahre Wunderwaffe gehandelt. Aber was verbirgt sich eigentlich genau dahinter und was kann das Vitamin wirklich? STYLEBOOK hat bei einer Dermatologin nachgefragt.
Wer auf Nahrungsergänzungsmittel setzt, der ist über den Begriff Niacin vielleicht schon einmal gestolpert. Dahinter verbirgt sich das Vitamin B3, wobei man in der Hautpflege von Niacinamid oder Nicotinamid, spricht – ein Stoff, der derzeit einen regelrechten Hype erlebt.
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Übersicht
Was ist Niacinamid?
Bei Niacinamid handelt es sich um ein Vitamin-B3-Derivat, es entspricht also einer Form des Inhaltsstoffs Niacin. Das wasserlösliche Vitamin gibt es angemischt als Serum oder Creme. „Es ist ein Antioxidans, das vor Sonnenschäden durch UV-Belastung schützt und Fältchen entgegenwirkt“, erklärt Dr. Isabell Sick, Inhaberin des Münchner Isarderma-Zentrums für Dermatologie und Ästhetik. Das Anti-Aging-Vitamin könne außerdem dabei helfen, überschüssigen Talg zu reduzieren. „Es wirkt zudem entzündungshemmend, verfeinert die Poren und empfiehlt sich daher auch bei zu Akne neigender Haut“, so die Expertin weiter.
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Wie wird Niacinamid angewendet?
Niacinamid wird sowohl in medizinischen als auch kosmetischen Bereichen angewendet und hat positive Effekte auf die Haut. Das Vitamin kann auch als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden – hierbei spricht man allerdings von Nicotinamid, wobei es sich bei beidem um die gleiche chemische Verbindung handelt. In der Anwendung auf der Haut kommt Niacinamid häufig in Cremes, Seren oder Gesichtsmasken vor.
Zugeschriebene Wirkung von Niacinamid
Niacinamid als Anti-Aging-Mittel
Niacinamid kann die Hautbarriere stärken, indem es Feuchtigkeit in der Haut einschließt. Das stimuliert wiederum die Kollagenproduktion, wodurch feine Linien und Falten weniger sichtbar erscheinen. Das Vitamin ist also ein wahres Anti-Aging-Wunder!
Ebenmäßigeres Hautbild
Neben der Stärkung der Hautbarriere hat das Beauty-Vitamin noch ein weiteres Einsatzgebiet: „Es hilft auch bei Pigmentstörungen“, weiß Dr. Isabell Sick. Hintergrund: „Niacinamid trägt dazu bei, die Produktion des Pigmentfarbstoffs Melanin zu hemmen und sorgt damit für einen gleichmäßigeren Hautton.“ Und Niacinamid kann angeblich sogar noch mehr: „Es gibt Produkte speziell für die Kopfhaut“, sagt die Dermatologin. „Sie wirken anti-entzündlich und reduzieren so die Talgproduktion und damit auch die Schuppenbildung.“
Bekämpfung von Akne
Niacinamid wirkt entzündungshemmend und kann somit Rötungen und Entzündungen, die durch Akne entstehen, entgegenwirken. Gleichzeitig reguliert es die Talgproduktion, wodurch weniger Pickel entstehen und Ausbrüche verringert werden.
Mögliche Risiken von Niacinamid
Generell gilt Niacinamid oder Nicotinamid als gut verträglich – unabhängig vom Hauttypen. Dennoch sollten Personen mit empfindlicher Haut sowie Allergiker vor der Anwendung einen Hautarzt konsultieren, um jegliche Nebenwirkungen ausschließen zu können.
Kombinierungsmöglichkeiten
Die Kombination von Niacinamid mit anderen Wirkstoffen ist größtenteils unbedenklich und kommt in der Kosmetik sogar realtiv häufig vor. Die Kombination mit Salycilsäure etwa kann sogar synergistische Effekte haben. Das bedeutet, dass die Wechselwirkung des Vitamins verstärkt wird – die Wirksamkeit bei der Behandlung von Akne könnte so zum Beispiel noch weiter erhöht werden.
Experteneinschätzung
Auch Expertenmeinungen bestätigen, dass es sich bei Niacinamid um ein wahres Wundermittel handelt. „Niacinamid ist ein wahrer Alleskönner“, bestätigt Dr. Isabell Sick, Inhaberin des Münchner Isarderma-Zentrums für Dermatologie und Ästhetik. Ob feuchtigkeitsarme oder empfindliche Haut – Niacinamid eignet sich „für die unterschiedlichsten Hauttypen, es gibt keine Nebenwirkungen oder Kontraindikationen“, so die Dermatologin im Gespräch mit STYLEBOOK.
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Das sagt der Verbraucherschutz
Generell gilt Niacinamin in sowohl in seiner Anwendung in der Hautpflege als auch als Nahrungsergänzungsmittel Nicotinamid als gut verträglich. Allerdings warnt die Verbraucherzentrale vor zu hohen Dosierungen, vor allem in der Nahrungsergänzung. Produkte, die eine Tagesdosis von mehr als 16 mg Nicotinamid beinhalten, sollten deshalb einen entsprechenden Hinweis haben. Für die Anwendung auf der Haut gibt es keine offiziell empfohlene Höchstgrenze.
Quelle
- Mit fachlicher Beratung von Dr. Isabell Sick, Inhaberin des Münchner Isarderma-Zentrums für Dermatologie und Ästhetik
- Niacin, Verbraucherzentrale