15. Januar 2023, 7:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Kopfschmerz, Muskelkater oder Entzündungen auf der Haut – die nützliche Wirkung von Pfefferminzöl scheint schier endlos. Wir verraten, was in dem Öl steckt und ob man es bedenkenlos verwenden kann.
Übersicht
Was ist Pfefferminzöl genau?
Bei Pfefferminzöl handelt es sich um ein ätherisches Öl, hergestellt durch destillierten Wasserdampf aus den Blättern der Pfefferminze – einer Gewürz- und Heilpflanze, die schon im Altertum bekannt war. Rein optisch betrachtet ist das Öl farblos bis leicht gelblich. Menthol und Menthon sind dabei die beiden Hauptbestandteile des ästherischen Öls, wobei Menthol mit 35 bis 45 Prozent den größten Anteil ausmacht. Weitere Bestandteile sind B-Vitamine, Enzyme, Labiatengerbstoffe, Flavonoide, Kalium und Kalzium. Verwendet wird Pfefferminzöl vor allem in der Kosmetikbranche, aber auch in der Pharmaindustrie für medizinische Zwecke. Es kommt zum Beispiel in Zahnpasta, Mundwasser, Massageölen, Seifen, Cremes und Salben vor.
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Wie wirkt Pfefferminzöl und wofür ist es gut?
Trägt man Pfefferminzöl auf der Haut auf, spürt man sofort eine kühlende Wirkung. Viele Kopfschmerzgeplagte, die auf Tabletteneinnahme lieber verzichten, schwören deshalb auf einen Tropfen Pfefferminzöl auf jeder Schläfe oder sogar der gesamten Stirn. Der Nutzen von Pfefferminzöl als Schmerzmittel-Ersatz wurde bereits 1996 in einer Studie wissenschaftlich nachgewiesen: demnach betäubt das Öl lokal die Wärme- und Schmerzrezeptoren der Zellen. Auch bei Juckreiz nach Insektenstichen und bei Muskelkater und Muskelverspannungen macht man sich diese Wirkung zunutze. Einer der weiteren, wichtigen Effekte von Pfefferminzöl ist seine leicht antibakterielle, antivirale und antimikrobielle Wirkung. So kann es zum Beispiel nicht nur äußerlich bei Kopfschmerzen, sondern auch durch orale Einnahme zur Entspannung bei krampfartigen Gallen- und Magen-Darm-Problemen wie dem Reizdarmsyndrom und zur Beruhigung der Nerven und Schlafförderung eingesetzt werden. Hierzu nehmen Betroffene bis zu dreimal täglich wenige Tropfen auf einem Stück Würfelzucker ein.
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Inhaliert mit Wasserdampf kann Pfefferminzöl bei Erkältungen schleimlösend wirken. Ebenso schafft es – auf ein Taschentuch geträufelt – bei Ohnmacht und Kreislaufproblemen Abhilfe. Zudem eignet sich das Öl im Aroma-Diffusor zur Steigerung der Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Ein weiteres Plus: Pfefferminzöl wirkt pilzhemmend (antifungal).
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Wo gibt es Pfefferminzöl zu kaufen?
Italien, Bulgarien und die USA gelten als die Hauptlieferanten des Öls. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass es sich nicht um billiges Minzöl, sondern 100-prozentiges, reines ätherisches Pfefferminzöl handelt. Das gilt natürlich auch für Salben und Cremes, welche Pfefferminzöl enthalten und in Apotheken und im Online-Apothekenversand vertrieben werden. Klassisches Pfefferminzöl gibt es zum Beispiel in Reformgeschäften, im Bio-Fachhandel, teils in Drogerien sowie online zu kaufen.
Ist Pfefferminzöl entzündungshemmend?
Ja, es kann durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften auch sehr gut bei vielfältigen, gesundheitlichen Problemen eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei Entzündungen der Mundschleimhaut und bei Entzündungen der oberen Atemwege und Bronchien. Wer drei bis fünf Tropfen des Öls in etwa einem Liter Wasser aufkocht und dies für zehn Atemzüge unter einem Handtuch zwei bis dreimal täglich inhaliert, kann Schleim leichter abhusten. In der Schwangerschaft und Stillzeit ist das Öl eine gute, natürliche Alternative.
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Ist es schädlich?
Wie bei allen ätherischen Ölen ist auch bei Pfefferminzöl die Dosis entscheidend, um eine toxische Wirkung zu vermeiden. Gerade bei Kleinkindern und Babys sollte man Pfefferminzöl nur nach Absprache mit der Hebamme oder dem Kinderarzt verwenden. Der Inhaltsstoff Menthol kann zudem brennen, wenn er in die Augen gelangt. Daher ist gründliches Händewaschen nach der Anwendung sinnvoll.