27. September 2024, 14:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sauerstoff-Facials liegen aktuell als besonders sanfte und zugleich wirkungsvolle Anti-Aging-Behandlung im Trend. Wie sie funktioniert, welche Vorteile und Risiken sie birgt und wie sie im Vergleich zu ähnlichen Behandlungen abschneidet, hat STYLEBOOK eine Expertin gefragt.
„Beim Sauerstoff-Facial, auch Oxygen- oder Intraceuticals-Facial genannt, werden mithilfe von hochkonzentriertem, hyperbarem Sauerstoff ausgewählte Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, Vitamine und Antioxidantien in Form eines Serums ganz ohne Nadeln und ohne Verwendung von Chemikalien sanft und tief in die Haut implementiert“, weiß Dr. Stefanie Derendorf, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie in München. „Hierbei findet ein Gerät Anwendung, das mittels Druck den Sauerstoff und die Wirkstoffe tief in die Haut einschleust.“
Übersicht
Wirkung von Sauerstoff-Facials
Ziel der Behandlung ist eine intensive Hydratation der Haut. Sie wird geglättet und aufgepolstert, wodurch feine Linien und Fältchen reduziert werden. Diese nicht-invasive Methode verspricht ein besonders sanftes, schmerzfreies Anti-Aging mit sofort sichtbaren Ergebnissen. Ebendarum wird sie auch gerne genutzt, um vor wichtigen Terminen und Events einen schnellen und sichtbaren Frischekick zu erhalten.
Vorteile auf einen Blick
Strahlende, pralle Haut
Der Hauptvorteil eines Sauerstoff-Facials besteht darin, dass die Poren die Inhaltsstoffe des Serums leichter aufnehmen können. Die Haut erscheint prall und strahlend.
Tiefenhydration der Haut
Die Haut wird intensiv mit Feuchtigkeit versorgt. Sie fühlt sich nach der Behandlung hydratisiert an, sieht aufgepolstert aus und erhält einen deutlichen Glow, auch dank der enthaltenen Hyaluronsäure.
Ebenmäßiger Hautton
Bei der Behandlung kann eine große Menge an Vitaminen oder Wirkstoffen an die Haut abgegeben werden, was zu einem ebenmäßigen Erscheinungsbild führen kann.
Anti-Aging
Durch die verbesserte Blutzirkulation im Gesicht wird die Haut praller und strahlender, wodurch feine Linien und Fältchen minimiert werden.
Reinere Haut
Sauerstoff kann die Wundheilung beschleunigen und auch bestimmte Bakterien abtöten. Aus diesem Grund können Orte mit niedrigem Sauerstoffgehalt, wie z. B. Flugzeuge, Hautprobleme verursachen.
Sofort sichtbare Ergebnisse
Bereits direkt nach der Anwendung erscheint die Haut aufgepolstert und verjüngt.
Nicht-invasiv
Sauerstoff-Facials sind nicht-chirurgisch, benötigen keine Nadeln oder aggressiven Wirkstoffe. Dies macht die Behandlung schmerzfrei sowie besonders schonend und risikoarm.
Keine Ausfallzeiten
Die Behandlung hinterlässt in der Regel keine sichtbaren Spuren und benötigt keine Nachbehandlung. Sie können sogar direkt danach Make-up auftragen.
Ablauf der Behandlung
Ein Sauerstoff-Facial dauert etwa 30–60 Minuten und beginnt mit der gründlichen Reinigung der Haut, gefolgt von einem sanften Peeling. Anschließend wird das Serum mit dem Sauerstoffgerät in die Haut eingearbeitet.
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Ab wann und wie oft zum Sauerstoff-Facial?
Wenn Sie sich einmal im Monat einem Sauerstoff-Facial unterziehen, verleihen Sie Ihrer Haut einen deutlichen Pflegeboost, ohne sie zu strapazieren. Je früher Sie sich behandeln lassen, ab etwa 30 Jahren, desto eher können Sie mithilfe des Facials Ihre gesunde und jugendliche Haut erhalten. „Natürlich können Sie sich in jedem Alter einem Sauerstoff-Facial unterziehen, aber mit zunehmendem Alter kommen unter Umständen eher intensivere Behandlungen wie Laser oder Microneedling in Betracht, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen“, empfiehlt Frau Dr. Derendorf.
Ist die Wirkung nachgewiesen?
Die Wirksamkeit der Behandlung ist wissenschaftlich nicht untermauert. Sie beruht auf der Tatsache, dass unser Körper Sauerstoff benötigt, um zu existieren und sich zu regenerieren. Wenn nun mittels Sauerstoff-Facial die Hautzellen bestmöglich und nahezu vollständig mit Sauerstoff versorgt werden, hat dies einen hautverjüngenden Effekt und lässt den Teint strahlend und gesund aussehen.
Mögliche Risiken
Wenn Sie empfindliche Haut haben, können das Serum und der Sauerstoff zu einer Rötung der Haut führen, die aber innerhalb weniger Stunden nach der Behandlung abklingen sollte. In seltenen Fällen kann die intensive Sauerstoffzufuhr im Gesicht Entzündungen und Schwellungen hervorrufen. Wenn Sie wissen, dass Sie allergisch auf bestimmte Wirkstoffe reagieren, sollten Sie darüber vorab mit Ihrem Dermatologen Rücksprache halten.
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Sauerstoff-Facials im Vergleich
1. Hydra-Facial
Ebenso wie das Sauerstoff-Facial spendet das Hydra-Facial intensiv Feuchtigkeit. Allerdings bietet es eine umfassendere Pflege durch die Kombination von Reinigung, Peeling und Hydration in einem Schritt. Während das Sauerstoff-Facial die Haut vor allem mit Sauerstoff und feuchtigkeitsspendenden Seren aufpolstert, reinigt das Hydra-Facial tiefenwirksam die Poren und entfernt Unreinheiten. Es eignet sich besser bei unreiner Haut oder verstopften Poren, während das Sauerstoff-Facial ideal für schnelle Feuchtigkeitszufuhr und einen Sofort-Effekt ist.
2. Microneedling
Microneedling dringt tief in die Haut ein und regt durch kleine Nadelstiche die Kollagenproduktion an. Es ist eine intensivere Behandlung mit einer stärkeren regenerativen Wirkung, die langfristige Ergebnisse liefert, insbesondere bei der Reduzierung von Aknenarben, Falten und einer Verbesserung der Hautstruktur. Im Vergleich dazu ist das Sauerstoff-Facial weniger invasiv und liefert vorrangig kurzfristige Feuchtigkeit, Frische und Aufpolsterung.
3. Microdermabrasion
Die Mikrodermabrasion ist eine intensivere Methode, die abgestorbene Hautzellen mechanisch entfernt und die Zellerneuerung anregt. Im Vergleich zum sehr sanften Sauerstoff-Facial bietet die Mikrodermabrasion tiefere Hauterneuerung und hilft gezielt bei Problemen wie ungleichmäßigem Hautton oder feinen Linien und Fältchen, während das Sauerstoff-Facial besonders schonend für sofort sichtbare Feuchtigkeit und Strahlkraft sorgt, ohne die Hautoberfläche abzutragen.