25. Januar 2024, 6:39 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
„Mushroom-Beauty“ ist ein Schlagwort, das in Asien schon altbekannt ist, aber auch hierzulande immer mehr Aufmerksamkeit erhält. Vitamine, Spurenelemente und Mineralien machen diverse Pilze zu einem wertvollen Bestandteil der Hautpflegeroutine. Einer davon ist der Schneepilz, auch Silberohr genannt. Er ist seit Jahrhunderten Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin und soll sogar Hyaluronsäure Konkurrenz machen. Ob das stimmt, lesen Sie im STYLEBOOK-Artikel.
Bei dem asiatischen Schneepilz handelt es sich eigentlich um ein altbewährtes Heilmittel. Entnimmt man ihm ein Extrakt, kann er allerdings ebenso gut in der Hautpflege eingesetzt werden. So soll er die Haut nicht nur mit Feuchtigkeit versorgen, sondern auch Irritationen und Rötungen bekämpfen und so für ein rundum ebenmäßiges Hautbild sorgen. Wir haben bei einem Experten nachgefragt, was da dran ist.
Was ist Schneepilz?
Schneepilz, März-Schneckling, Silberohr – der neue Star am Beautyhimmel ist unter vielen Namen bekannt. Sein Extrakt ist immer häufiger in Hautpflegeprodukten zu finden und hat in anderen Ländern bereits jahrelange Tradition. In der Traditionellen Chinesischen Medizin sowie in Teilen Japans und Vietnams zählt er zu den altbewährten Heil- und Speisepilzen. Der weiße Vitalpilz mit schwammähnlicher Struktur ist hauptsächlich in tropischem Klima zu finden. Er enthält eine Vielzahl an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen und bietet deshalb einige Vorteile für die Hautgesundheit.
Wie wird Schneepilz in der Hautpflege angewendet?
Damit man in den vollen Genuss der Vorzüge des Wirkstoffs kommen kann, wird aus dem Schneepilz ein Extrakt gewonnen. Dieses findet man als Inhaltsstoff vor allem in feuchtigkeitsspendenden Cremes und Seren: Häufig auch in Kombination mit Kollagen oder sogar als Alternativprodukt zur altbekannten Hyaluronsäure.
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Wie wirkt Schneepilz?
Der Vitalpilz spendet der Haut Feuchtigkeit
Das Extrakt des Schneepilzes enthält viele Polysaccharide. Dabei handelt es sich um Kohlenhydrate, die die Eigenschaft besitzen, Wasser zu binden. Das natürliche Feuchthaltemittel hilft deshalb dabei, die Haut zu hydratisieren und vor dem Austrocknen zu schützen. In Kombination mit den enthaltenen Antioxidantien beugt der Schneepilz somit der Hautalterung vor. Feine Linien werden durch die Feuchtigkeit aufgepolstert und schaffen ein strafferes Hautbild. Gleichzeitig kann Silberohr die Kollagenproduktion der Haut ankurbeln, wodurch die Haut straffer und praller wirkt.
Besseres Hautbild durch Silberohr
Schneepilz hat aber weitaus mehr zu bieten, als die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. So ist es auch dazu in der Lage, die körpereigenen Melaninproduktion zu regulieren. Diese ist für die Pigmentierung der Haut zuständig. Silberohr kann dementsprechend ungleichmäßige Hautfärbungen mindern und die Haut aufhellen. Durch seine entzündungshemmende Wirkung lassen sich zugleich Rötungen und Hautirritationen mindern. So entsteht ein ebenmäßiger Teint.
Welche Risiken gibt es bei der Anwendung?
Allgemeine handelt es sich beim Schneepilz um einen sehr verträglichen Wirkstoff. Seine hautberuhigende Eigenschaft macht ihn vor allem zum treuen Begleiter von Menschen mit empfindlicher oder gereizter Haut. Wer eine Pilz-Allergie hat, sollte jedoch dringend die Finger von dem Inhaltsstoff lassen. Auch sei gesagt, dass der Schneepilz im Vergleich zu anderen Inhaltsstoffen für kosmetische Zwecke vergleichsweise wenig erforscht ist. Ein Patch-Test an einer unauffälligen Hausstelle ist deshalb vor der ersten Anwendung zu empfehlen.
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Experteneinschätzung
Dermatologe Dr. Timm Golüke bezeichnet das Pflanzenextrakt auf Nachfrage als wahren Multitasking-Wirkstoff. „Der Schneepilz stammt ursprünglich aus der Traditionellen Chinesischen Medizin und wird in der Hautpflege vor allem aufgrund seiner feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften eingesetzt“, so der Experte. „Er enthält außerdem Polysaccharide und wirkt antioxidativ“. So entstehe die feuchtigkeitsspendende Wirkung, der Pilz schütze somit zudem vor freien Radikalen. Als Hyaluronsäuren-Ersatz würde der Dermatologe den Wirkstoff jedoch nicht bezeichnen: „Ich würde nicht sagen, dass er Hyaluronsäure ersetzt, dennoch trägt der Wirkstoff effektiv zur Feuchtigkeitspflege der Haut bei“.