29. August 2022, 16:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Auf einer Party wurde Amira Pocher kürzlich mit blauen Flecken am Rücken gesehen. Wie sie RTL erklärte, stammen diese von einer Schröpf-Behandlung. Die soll gegen Verspannungen helfen und die Durchblutung anregen. Doch das Schröpfen kann noch mehr. Es soll die Zeichen von Hautalterung eindämmen und für einen gesunden Glow sorgen. STYLEBOOK erklärt, was dahinter steckt und wie Sie es Zuhause nachmachen können.
Die Methode des Schröpfens ist nicht neu. Sie stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Bereits im alten China galt das „Cupping“, wie Schröpfen auch genannt wird, als Heilmethode und fand auch im klassischen Altertum in Griechenland und in Ägypten Anwendung. Heute ist es eine beliebte Methode, um Sportler bei der Regeneration zu unterstützen und auch Stars schwören darauf. Denn das Schröpfen im Gesicht regt die Durchblutung an und soll so die Haut straffen.
Schröpfen im Gesicht unterstützt Kollagen- und Elastinbildung
Beim Schröpfen werden kugelförmige Glasbecher mit einem Durchmesser von meist zwei bis acht Zentimetern auf die Haut gesetzt, die sich dank Vakuum festsaugen, so die Durchblutung anregen und die blauen Flecken entstehen lassen. Um das Vakuum zu erzeugen, wird oft Feuer genutzt. Weiterhin gibt es Cupping-Gefäße mit Silikonball zum Pumpen oder direkt aus Silikon, die man zusammendrückt und dann auf die ausgewählten Körperstellen setzt, wo sie sich durch den Unterdruck fest- und die Haut ins Gefäß saugen. Das soll laut Traditioneller Chinesischer Medizin nicht nur die Durchblutung, sondern auch den Lymphfluss anregen.
Während beim herkömmlichen Schröpfen die Becher an Ort und Stelle bleiben, sollen sie beim „Face Cupping“, also dem Schröpfen im Gesicht, bewegt werden. Das soll dazu führen, dass angestaute Flüssigkeit schneller abfließen kann. Außerdem soll so der Stoffwechsel der Zellen angeregt, was die Kollagen- und Elastinbildung günstig beeinflusst. Da diese beiden Stoffe für Spannkraft und Elastizität der Haut zuständig sind, können so Falten gemindert werden.
So geht Schröpfen im Gesicht
Hautärzte, Heilpraktiker oder auch Kosmetiker bieten oftmals Face Cupping an. Wenn Sie also noch neu sind in der Welt des Schröpfens, bietet es sich an, zuerst eine Behandlung beim Profi zu buchen, bevor Sie sich selbst ans Werk machen. Für den Gebrauch Zuhause gibt es Cupping-Startersets, die Gefäße in verschiedenen Größen enthalten. Für das Gesicht verwenden Sie solche mit kleinem Durchmesser und am besten aus Silikon, da das hygienischer und leichter zu reinigen ist. Denken Sie bei jeder Behandlung daran, dass die Haut in Ihrem Gesicht empfindlicher ist als an anderen Körperstellen. Gehen Sie dementsprechend vorsichtig mit ihr um.
Schritt 1 – Vorbereitung
Starten Sie mit einer gründlichen Gesichtsreinigung. Nutzen Sie dafür sanfte Reiniger, keine Peelings, um die Haut nicht zu sehr zu reizen. Tragen Sie anschließend ein Serum oder ein Gesichtsöl auf, damit die Cups leichter über die Haut gleiten können. Achten Sie allerdings darauf, nicht zu viel Produkt zu verwenden, damit die Becher eine gute Haftung haben.
Schritt 2 – Schröpfen Sie Ihr Gesicht
Nun drücken Sie den Becher zusammen und setzen ihn mit leichtem Druck auf. Lassen Sie den Becher dann langsam los, so dass das Vakuum entstehen kann und die Haut in den Becher gesogen wird. Damit fahren Sie von der Gesichtsmitte ausgehend nach außen. Starten Sie am besten neben Ihrer Nase und fahren Sie von dort in Richtung Ihrer Schläfen. Dort angekommen drücken Sie wieder auf den Becher, um den Unterdruck herauszunehmen und setzen ihn etwas versetzt in der Gesichtsmitte wieder an. Nachdem Sie beide Wangen und den Kieferbereich bearbeitet haben, setzen Sie den Cup zwischen den Augenbrauen an und fahren in kurzen Strichen über die Stirn nach oben. Je nachdem wie empfindlich Ihre Haut ist, können Sie die Behandlung zwei- bis dreimal wöchentlich wiederholen.
Schritt 3 – Pflegen Sie Ihre Haut mit beruhigenden Cremes
Zum Abschluss verwöhnen Sie Ihre Gesichtshaut mit einer Ihrem Hauttyp entsprechenden Creme. Diese darf gerne Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder Kamille enthalten, um die beanspruchte Haut wieder zu beruhigen.
Das sind mögliche Risiken beim Schröpfen
Wie Amira Pocher sie am Rücken hat, sind Blutergüsse und blaue Flecken auch im Gesicht und gerade bei ungeübter Anwendung möglich. Lassen Sie, um dem vorzubeugen, die Cups nicht zu lange auf einer Stelle, sondern arbeiten Sie sich mit zügigen, kurzen Strichen voran. Auch physische Nebenwirkungen wie Schwindel, kalter Schweiß oder Übelkeit sind möglich. Weiterhin muss Ihr Hauttyp und -zustand für eine Schröpf-Behandlung geeignet sein. Bei sehr empfindlicher Haut, Akne, Entzündungen, Wunden oder einer Neigung zu Couperose ist das Treatment nicht geeignet. Auch im Bereich der Augenpartie sollten Sie zusätzliche Vorsicht walten lassen.
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Hautstraffung ist nur vorübergehend
Die Behandlung kann helfen, die Kollagenproduktion anzukurbeln und so auch Fältchen aufzufüllen. Die Ergebnisse sind allerdings individuell unterschiedlich und nur temporär, erklärt Dr. Golücke: „Richtig angewendet kann Schröpfen im Gesicht durchaus sinnvoll sein, denn die sauerstoffreiche Blutzirkulation stärkt das Bindegewebe und regt die Kollagenproduktion an.“ All das könne zu einer strahlenderen Haut, einer Verringerung des Erscheinungsbildes von Narben und feinen Linien, sowie einer Verminderung von Schwellungen und einer verbesserten Spannkraft führen. Allerdings führt der Experte auch auf, dass die Ergebnisse der Behandlung alleine nicht unbedingt langfristig sind: „Das Ergebnis sehen Sie sofort, jedoch hält es nicht lange an – ein paar Stunden bis zu einem Tag. Zumindest was die Straffung und den Lifting-Effekt angehen. Wenn Sie diese Behandlung jedoch mit einer gesunden Ernährung und der richtigen Pflege kombinieren, werden Sie mit der Zeit auch langfristige Ergebnisse feststellen können.“
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Quelle
– mit fachlicher Beratung von Dr. Timm Golücke, Dermatologe aus München