22. März 2024, 19:21 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein umfassendes Pflegeritual mit vielen verschiedenen Produkten kann für unsere Haut schnell zu viel werden. Sie reagiert mit Pickeln, Rötungen bis hin zu Ausschlägen. Dann ist weniger mehr. Helfen kann dabei das sogenannte „Skin Fasting“. STYLEBOOK hat bei einer Dermatologin nachgefragt, wie Sie das Pflege-Fasten am besten angehen und worauf Sie achten sollten.
Reiniger, Peeling, Toner, Serum, noch eine Creme, vielleicht ein Öl oder eine Gesichtsmaske? Was nach liebevoller Pflege klingt, kann für die Haut schnell zu viel werden. Das bestätigt auch Dermatologin Dr. med. Melanie Neumann: „Bei übertriebener Pflege kommt die Haut schnell aus dem Gleichgewicht und kann sich so nicht mehr ausreichend gegen Bakterien und Pilze schützen.“ Gerade ein häufiger Wechsel von Skincare-Produkten oder nicht auf die Haut abgestimmte Präparate können zu Irritationen, vermehrten Pickeln bis hin zu Akne oder längerfristigen Hautkrankheiten führen. Dagegen helfen soll das sogenannte „Skin Fasting“.
Wie funktioniert Skin Fasting?
Wie der Name bereits verrät, wird gefastet. Dr. Neumann erklärt: „Beim Skin Fasting gilt: weniger ist mehr.“ In diesem Fall heißt das, Sie dürfen auf alle nicht wirklich relevanten Schritte Ihrer Gesichtspflege verzichten. Dazu räumen Sie außer „einem milden Waschgel und Toner, einer milden Gesichtspflege und einem nicht zu fettendem Sonnenschutz“ alles ins Badschränkchen und lassen es für etwa zwei Wochen dort.
Denn Skin Fasting ist nichts für den schnellen Wirkeffekt und auch nichts für die Ewigkeit. „Skin Fasting sollte nicht dauerhaft durchgeführt werden. Ein Zeitraum von zwei Wochen reicht in der Regel, um die Haut zurückzusetzen“, so die Expertin. Dafür sollen Sie dann mit einem gesunden Hautbild und strahlendem Glow belohnt werden. Nach der Kur könnten einzelne Fastentage regelmäßig durchgeführt werden, rät Neumann. Besonders geeignet seien dafür gemütliche Sonntage zu Hause.
Darauf sollten Sie achten
Setzen Sie besonders in den kälteren Monaten auf eine Tages- und Sonnencreme, die ausreichend Fett und Feuchtigkeit enthält, dabei aber nicht zu fettig ist, um die Poren nicht zu verstopfen. Die Reinigung sollte sanft zur Haut sein und wie die Cremes keine schädlichen Zusatzstoffe enthalten.
Am besten waschen Sie Ihr Gesicht nur abends mit etwas Cleanser und lauwarmem Wasser. Zu heißes Wasser entzieht der Haut wiederum Feuchtigkeit. Auch austrocknende Inhaltsstoffe, wie Alkohol, Duft- oder Farbstoffe und Silikone, die die Haut abdichten und ihr das Atmen erschweren, sollten nicht Bestandteil Ihrer Skin Fasting-Produkte sein. „Bei Hauterkrankungen, wie Akne oder Neurodermitis, sollte ein mögliches Skin Fasting vorab mit dem Arzt abgeklärt werden“, erinnert die Dermatologin.
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Das sind die möglichen Vorteile von Skin Fasting
Die Fastenkur für die Haut soll ihr Entlastung bringen. Sie können sie immer dann durchführen, wenn Sie merken, dass Ihre Haut überfordert ist. Anzeichen dafür kann ein vermehrtes Auftreten von Pickeln, Rötungen oder großen Poren sein. Auch bei perioraler Dermatitis, also hartnäckigen Ausschlägen im Gesicht, die rot werden, jucken und oft auch nässen, kann Skin Fasting helfen. Durch den Verzicht auf zu viel Pflege kann sich der natürliche Säureschutzmantel der Haut erholen und die Haut so wieder zuverlässiger gegen Umwelteinflüsse schützen.