4. Januar 2024, 20:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Art und Weise, wie Sie Ihre Haut nachts behandeln, wirkt sich sichtbar darauf aus, wie Sie aussehen und sich fühlen, wenn Sie morgens aufwachen. Eine Expertin verrät Ihnen hier, worauf Sie achten müssen, um in den vollen Genuss aller Vorteile Ihres Schönheitsschlafs zu kommen.
Der Begriff Schönheitsschlaf kommt nicht von ungefähr, denn in der Nacht erneuert sich die Haut, um gesund und schön zu bleiben. „Nach all den Einflüssen, denen Ihre Haut tagsüber ausgesetzt ist, durch z. B. Sonne, Umweltverschmutzung, Blaues Licht und Make-up, ist es wichtig, dass sich Ihr Teint im Schlaf erholen und regenerieren kann. Nur so kann er im Laufe der Jahre ein gesundes, jugendliches Erscheinungsbild erhalten“, weiß Dr. Stefanie Derendorf, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie in München. „Ihre Haut befindet sich jede Nacht im Reparatur- und Regenerationsmodus. Anders als tagsüber schwitzen Sie weniger, wodurch Ihre Pflegeprodukte besser einziehen können. Wenn Sie also vor dem Schlafengehen und eine gute Skincare-Routine praktizieren und Fehler vermeiden, können Sie aus dem Schönheitsschlaf die Haut unterstützen und noch mehr für sich herausholen.“
Gesicht vor dem Schlafengehen nicht reinigen
Das kennen wir alle. Es war ein langer Tag, Sie sind hundemüde und wollen nur noch ins Bett. Verzichten Sie dennoch nicht darauf, Ihr Gesicht vorher gründlich zu reinigen. Während es morgens kein Muss ist, ist es abends unverzichtbar, vor allem dann, wenn Ihre Haut empfindlich oder trocken ist. Der Schmutz und die Verunreinigungen, die sich im Laufe des Tages auf der Haut angesammelt haben, können den Hautalterungsprozess beschleunigen. Sie müssen auch entfernt werden, um Mitessern und Pickeln vorzubeugen. Sollte es mal schnell gehen müssen, bieten Mizellenwasser eine rasche Lösung für porentiefe Reinigung. Kosmetiktücher sind hingegen ein Skincare-Fehler, der nicht sein muss.
Zu starke Peelings
Widerstehen Sie dem Drang, Ihre Haut routinemäßig zu fest zu schrubben oder zu peelen, besonders wenn Sie bereits ein Retinoid verwenden. Zum einen ist das überflüssig, denn ein Retinoid stimuliert bereits den Zellumsatz. Zum anderen erhöht die Kombination von Retinoid und Peeling das Risiko von Hautreizungen. Einmal wöchentlich zu peelen, genügt in der Regel.
Skincare-Fehler: Zu wenig Schlaf
In Studien konnte nachgewiesen werden, dass diejenigen, die über einen längeren Zeitraum nicht genug Schlaf bekommen, mit größerer Wahrscheinlichkeit eine geschädigte Hautbarriere aufweisen. Dies wiederum führt dazu, dass sie mit ihrem Hautbild weniger zufrieden sind.
Keine Feuchtigkeitscreme auftragen
Fühlt sich Ihre Haut gegen Abend manchmal trockener an? „Das liegt daran, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Haut am Nachmittag und Abend abnimmt. Daher ist eine Feuchtigkeitscreme vor dem Schlafengehen ein wichtiger Bestandteil Ihrer Hautpflegeroutine. Sie hilft nicht nur, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, sondern kann auch Trockenheit und Irritationen lindern. Benutzen Sie Feuchtigkeitscremes mit hautschützenden Inhaltsstoffen wie Ceramiden, Dimethicon, Glycerin oder Hyaluronsäure, die alle auf unterschiedliche Weise dafür sorgen, dass die Haut die ganze Nacht über weich und geschmeidig bleibt“, so Frau Dr. Derendorf.
Tipp: Setzen Sie auf effektive Wirkstoffe, die in Produkten verarbeitet wurden, die speziell für die Nachtpflege entwickelt wurden. Wenn Sie vor dem Schlafengehen Produkte für den Tag auftragen, verzichten Sie freiwillig auf das Maximum an Pflege und riskieren mitunter sogar Hautreizungen.
Auf den Wirkstoff Retinol verzichten
„Wenn Sie einen starken Anti-Aging-Partner suchen, sind Sie mit einem Retinoid- oder Retinolprodukt sehr gut beraten. Das Vitamin-A-Derivat kurbelt die Kollagenproduktion an, um feine Linien und Falten zu bekämpfen und so Alterserscheinungen vorzubeugen. Die regelmäßige Anwendung kann Erscheinungsbild von Falten verbessern, den Hautton ausgleicht und dunkle Flecken mindern“, so Frau Dr. Derendorf. „Sie müssen allerdings wissen, dass Retinoide auch den Zellumsatz der Haut ankurbeln, wodurch sie zu Hautreizungen wie Rötung und Trockenheit führen können. Bevor Sie bei akuten Symptomen schlussfolgern, dass Ihr Teint das Produkt generell nicht verträgt, tragen Sie wirklich nur eine erbsengroße Menge auf und lassen Sie das Produkt für 1–2 Nächte weg. So geben Sie Ihrer Haut Zeit, sich an den Wirkstoff zu gewöhnen.“ Resveratrol erhöht nach dem Auftragen die Empfindlichkeit der Haut und wird durch Sonnenlicht inaktiviert. Daher sollte es nicht morgens angewendet werden.
Abends Vitamin C Serum benutzen
Durch die regelmäßige Anwendung pflegender Produkte, die mit den freien Radikalfängern Antioxidantien angereichert sind, kann ein gesundes, verjüngtes Hautbild länger erhalten bleiben. Allerdings sollten einige Antioxidantien, vor allem Vitamin C, eher morgens angewendet werden. Vitamin C neutralisiert freie Radikale, die die Haut den ganzen Tag über angreifen. Außerdem kann Vitamin C ideal mit unserem Sonnenschutzprodukt zusammenwirken, um die freien Radikale der Sonne zu bekämpfen.
Skincare-Fehler: Den Hals nicht berücksichtigen
Die Haut am Hals ist sehr empfindlich und kann daher früher als andere Bereiche Anzeichen der Hautalterung zeigen. Dennoch vernachlässigen wir sie oft. Gewöhnen Sie sich an, Ihren Hals ebenso zu pflegen wie Ihr Gesicht. Tragen Sie Ihre Feuchtigkeitscreme am besten bis zum Dekolleté auf oder nutzen Sie spezielle Pflegeprodukte für den Hals.
Kissenbezug selten wechseln
Viele Menschen machen den Fehler, ihren Kopfkissenbezug nicht oft genug zu wechseln. Dies kann, selbst wenn Sie Ihr Gesicht jeden Abend waschen, zu Pickeln führen. Einige schwören auf Seidenkissenbezüge. Diese sollen nicht nur Haarbruch vermeiden, sondern auch dem Entstehen feiner Linien und Falten entgegenwirken. Seide nimmt die aufgetragenen Hautpflegeprodukte weniger gut auf, sodass diese auf der Haut bleiben und nicht am Kissenbezug haften.
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Zu viel Zeit am Smartphone ist ein großer Skincare-Fehler
Ja, auch das geliebte alte Smartphone kann zu Hautpflege beitragen – oder eben einen negativen Einfluss darauf haben. Smartphone-Bildschirme haben einen hohen Anteil an Blaulicht. Dieses kann die Hautzellen schädigen und für eine vorzeitige Hautalterung sorgen. Zudem hemmt Blaulicht die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Auf Dauer kann ein Melatoninmangel zu Schlafstörungen führen.