12. Dezember 2022, 6:40 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Es ist grau, kalt und furchtbar schnell dunkel – wer denkt da schon an Sonnenschutz? Ob die Sonnencreme auch im Winter notwendig ist, und wie Sie sich am besten für den Winterurlaub rüsten, fragte STYLEBOOK bei einem Experten nach.
Es gibt kaum etwas Schöneres, als die kälteste Zeit des Jahres bei einem ausgiebigen Spaziergang in der seltenen Wintersonne zu genießen. Und gerade im Winter sollte man jeden Strahl einfangen, denn die Sonne macht nicht nur glücklich, sie kann auch unsere körpereigene Immunabwehr stärken. Doch es gibt auch im Winter einige Dinge, die man beachten sollte, um seine Haut zu schützen. Wann Sonnencreme für die Haut im Winter notwendig sein kann, lesen Sie weiter unten.
Alles zum UV-Schutz im Winter
Strapazierte Winterhaut hat einen geringeren Eigenschutz
Winterhaut ist deutlich empfindlicher als die gebräunte Sommerhaut. Der Grund ist, dass die schwache Wintersonne zu einer Verringerung der Pigmentierung unserer Haut und somit zu einem geringen Eigenschutz führt. Zudem wird unsere Haut in dieser Jahreszeit durch niedrige Temperaturen und eine geringe Luftfeuchtigkeit im besonderen Maße strapaziert.
Weiterhin ist die UV-Strahlung gerade im Urlaub in den Bergen besonders stark: Im Winter fallen die Strahlen in einem flacheren Winkel auf die Erde als im Sommer, sodass sie schwächer sind. Schnee und Wasser reflektieren jedoch die UV-Strahlen, was zu einer stärkeren Strahlung führt – und die sollte man nicht unterschätzen: Während einer Woche in den schneeverhangenen Bergen bekommt unbedeckte Haut genauso viel Sonne ab wie während eines mehrwöchigen Strandurlaubs. Deshalb ist die richtige Sonnencreme auch im Winter essenziell.
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Gibt es einen Unterschied zwischen Winter-, Frühjahr- und Sommersonne?
„Auf jeden Fall gibt es einen Unterschied! Die Intensität der Sonne ist stark von der geografischen Lage und der Jahreszeit abhängig. In Mitteleuropa ist die Intensität im Sommer wesentlich höher als in den Wintermonaten. Bei einem Urlaub in der Äquator-Gegend ist die Intensität dagegen nicht von der Jahreszeit abhängig und über das ganze Jahr gesehen auf einem sehr ähnlichen, aber hohen Level“, so der promovierte Chemiker Dr. Dominik Göddertz.
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Sollte man auch im Winter eine Sonnencreme verwenden?
Ja, auch im Winter sollte eine Sonnencreme aufgetragen werden. „In unserem Breitengrad führt die schwache Wintersonne zu einer Verringerung der Pigmentierung unserer Haut. Zudem wird unsere Haut in dieser Jahreszeit durch niedrige Temperaturen und eine geringe Luftfeuchtigkeit im besonderen Maße strapaziert. Unsere Haut reagiert daher auf die ersten Sonnenstrahlen im Jahr besonders empfindlich“, sagt der Experte. Folglich ist ein ausreichender Schutz an sonnigen Tagen, bei längeren Spaziergängen und zur Mittagszeit wichtig.
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Braucht man beim Skifahren eine andere Sonnencreme als beim Strandurlaub?
„Bei Bergwanderungen oder beim Skiurlaub muss berücksichtigt werden, dass die Intensität der Sonne mit steigenden Höhenmetern zunimmt. Durch Reflexion an der Schneeoberfläche kommt zu der direkten Strahlung auch noch ein Anteil an indirekter, d. h. reflektierter Strahlung hinzu. Dieser Anteil kann bis zu 80 Prozent der direkten Strahlung betragen“, so Dr. Göddertz. Hinzu kommt, dass unsere Haut im Winter meist keinen guten Eigenschutz (bzw. keine gute Vorbräunung) besitzt. Sie ist nicht mehr an höhere Strahlungsintensitäten gewohnt. Das alles bedeutet, dass für den Winter beim Skifahren im Hochgebirge eine Sonnencreme mit hohem UV-Schutz zu empfehlen ist. Zur Unterstützung des Anwenders bei der Wahl des richtigen Lichtschutzfaktors bieten einige Anbieter von Sonnencremes online Hilfe oder Apps an.
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- Sonnenterrassen eincremen: Es ist wichtig, alle Stellen mit Sonnencreme einzuschmieren, die nicht permanent von Kleidung bedeckt sind. Bevor es in die Sonne geht, sollte man Hände und Gesicht eincremen – aber auch, wenn der Himmel bedeckt ist, die Sonnencreme nicht vergessen, da auch durch die Wolken UV-Strahlung dringt. Wichtig: Die Ohren nicht vergessen und eine warme, schützende Mütze tragen
- Hoch hinaus, hoch geschützt: Die UV-Intensität in den Bergen wird oftmals stark unterschätzt – dabei ist sie hier besonders hoch: Mit jeden 1000 Höhenmetern steigt die UV-Intensität um 15 Prozent. Schnee verdoppelt die Gesamt-Intensität durch Reflexion, sodass die UV-Belastung sehr hohe Werte annehmen kann. Im Skiurlaub und Winter-Ressort sollte daher auf ausreichende Sonnencreme mit hohen Lichtschutzfaktoren geachtet werden.
- Blickdichter Schutz: Nicht nur die Haut im Winter benötigt UV-Schutz, sondern auch unsere Augen. Der Grund: Der Schnee reflektiert das helle Licht, bei Nebel wird es durch die fein verteilten Wassertröpfchen gestreut. Deshalb sollte man unbedingt eine Sonnen- oder auf der Piste eine Skibrille mit UV-Schutz tragen.
- Sonnenpause auf der Hütte: Wird es in der Sonne angenehm warm, zieht man dann schon mal die schützende Kleidung aus. Jetzt unbedingt die Arme, Dekolleté und Nacken eincremen sowie im Gesicht nochmal Sonnencreme nachlegen.
- Die Lippen nicht vergessen: Gerade im Winter trocknen die empfindlichen Lippen schnell aus. Auch sie benötigen Sonnenschutz und gleichzeitig einen schützenden Pflegefilm. Hier einen Lippenpflegestift mit Lichtschutzfaktor auftragen.
- Haare vor Sonne schützen: Draußen immer eine Mütze oder ein Tuch auf dem Kopf tragen – das schützt vor Kälte und hält gleichzeitig die Haare gesund.
- Nach einem Tag in der Wintersonne auf eine reichhaltige Creme setzen. Sie führt der Haut wieder Feuchtigkeit zu und schützt gleichzeitig vor Austrocknung.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Chemiker Dr. Dominik Göddertz, Entwicklungsleiter in der Produktentwicklung für NIVEA Sun bei Beiersdorf