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Richtig behandeln und vorbeugen

Was tun bei unterirdischen Pickeln?

Unterirdische Pickel
Unterirdische Pickel sind nicht nur unschön, sondern schmerzen mitunter auch sehr Foto: Getty Images
Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

12. Oktober 2024, 17:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Unterirdische Pickel sind entzündliche Hautunreinheiten, auch Unterlagerungen genannt, die in den tieferen Hautschichten auftreten. STYLEBOOK erklärt, warum unterirdische Pickel entstehen, wie Sie ihnen vorbeugen können und was akut hilft.

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Mit fachlicher Beratung von
Dr. Timm Golüke
Dr. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie

Was sind unterirdische Pickel?

Sogenannte unterirdische Pickel sind als knubbelige Erhebungen unter der Haut sichtbar. Anders als „normale“ Pickel, die mitunter eine Eiterkrone aufweisen, bleiben die Unterlagerungen lange von einer Hautschicht bedeckt. Es handelt sich um entzündete Talgdrüsen, die entsprechend unangenehm bis schmerzhaft sein können – und zwar spätestens dann, wenn an ihnen herumgedrückt wird.

Unterirdische Pickel verbleiben bis zu mehrere Wochen unter der Haut, bis sie allmählich aus der Hautoberfläche herauswachsen. Dann heilen sie wie gewöhnliche Pickel ab. Wer aber so lange nicht warten will, findet unten Tipps für eine sachgemäße Behandlung.

Auch interessant: Spätakne – was hilft bei Pickeln im Erwachsenenalter?

Entstehung und Ursachen

Unterirdische Pickel entstehen, wenn sich die Poren der Haut verstopfen und es zu einer Ansammlung von Bakterien kommt, mit denen sich die Talgdrüsen entzünden. Die häufigste Ursache hierfür ist eine Überaktivität der Talgdrüsen. Doch auch eingewachsene Haare und Schüppchen abgestorbener Haut können zu entzündeten Talgdrüsen führen. Ebenso sind oft äußere Einflüsse (beispielsweise schweißtreibende Hitze und Luftfeuchtigkeit) für die Entstehung von unterirdischen Pickeln mitverantwortlich.

Hormonelles Ungleichgewicht

Eine übermäßige Talgproduktion rührt meist aus einem hormonellen Ungleichgewicht. Nach der Pubertät kann es dazu bei Frauen weiterhin im Verlauf des Monatszyklus sowie im Zuge einer Schwangerschaft kommen.

Medikamente

Verschiedene Arzneimittel können Hautveränderungen als Nebenwirkung haben, darunter (unterirdische) Pickel. Dermatologe Dr. Timm Golüke, der STYLEBOOK fachlich beraten hat, nennt in dem Zusammenhang beispielsweise Vitamin-B-Präparate.

Die falsche Pflege

Oft ist mangelnde Hygiene schuld. Daneben können auch ungeeignete Pflegeprodukte – also beispielsweise sehr reichhaltige Cremes für junge, gut genährte Haut – die Entstehung unterirdischer Pickel fördern.

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Behandlung

Da unterirdische Pickel tiefer liegen, kann man sie nicht – wie beispielsweise Mitesser – von außen ausdrücken. Sind die Unterlagerungen ein dauerhaftes Problem, empfiehlt Dr. Golüke das Abklären des Hormonstatus (z. B. per Blutabnahme durch Ihren Gynäkologen). Weiterhin gelte es zu ermitteln, ob die Patientin Medikamente einnimmt, die sie nicht verträgt.

Lokale Behandlung

Einige Betroffene haben mit sogenannten Zugsalben gute Erfahrungen gemacht. Die rezeptfrei erhältlichen Salben haben durchblutungsfördernde, entzündungshemmende Eigenschaften. Im speziellen Anwendungsgebiet sollen sie einen „Zug“ auf den Eiter innerhalb des unterirdischen Pickels bewirken, sodass dieser an die Oberfläche tritt und der Pickel somit schneller abheilen kann.

Hautärzte arbeiten zur lokalen Behandlung unterirdischer Pickel mit arzneilich wirksamen Cremes, beispielsweise aus Benzoylperoxid und antibiotischen Zusätzen. Diese gibt es jedoch nur auf Rezept.

Medikamenteneinnahme

Lassen sich die Hautprobleme dauerhaft nicht in den Griff bekommen, hilft manchmal nur noch die Einnahme von Medikamenten. Gängig ist die Vergabe von Antibiotika.

In sehr schwerwiegenden Fällen verabreichen Ärzte Isotretinoin, also Retinsäure zum Einnehmen, um die Talgdrüsen von innen zu verkleinern und dann auszutrocknen. Das Mittel ist stark wirksam und nicht frei von Nebenwirkungen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt u. a. vor Depressionen und psychischen Störungen bei den Behandelten. Die Entscheidung dafür sollte daher stets gut abgewägt sein und die Behandlung gegebenenfalls bei engmaschigen Kontrollen stattfinden.

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Gesichtspflege

Eine zweimal tägliche Reinigung des Gesichts (morgens und abends, anschließend mit einer geeigneten Pflege eincremen) ist das A und O.

Zusätzlich ist die regelmäßige Anwendung von Peelings sinnvoll, am besten einmal pro Woche, um die Poren von abgestorbenen Hautschüppchen zu befreien, die sonst die Poren verstopfen könnten. Ebenso empfehlen sich vorbeugend Gesichtsdampfbäder (z. B. mit einem Facial Steamer). Denn sie öffnen die Poren und unterstützen das Ausschwemmen von Verunreinigungen. Im Akutfall können Gesichtsdampfbäder die Abheilung unterirdischer Pickel ein wenig beschleunigen.

Entzündungsförderer meiden

Verschiedene (Ernährungs-)Gewohnheiten können die Entzündungsreaktionen in der Haut fördern. Hierzu zählen rotes Fleisch, zuckerhaltige Lebensmittel, Weißmehl- und Fertigprodukte sowie Genussmittel wie Zigaretten und Alkohol. Derartige Entzündungsförderer bei einer Neigung zu unterirdischen Pickeln am besten meiden.

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