15. Januar 2024, 5:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Zutatenliste von Cremes, Shampoos & Co. ist oft lang und schwer zu durchschauen. Es lohnt sich aber, bei einigen Inhaltsstoffen genauer hinzuschauen, denn sie können gravierende Folgen haben – für einen selbst und auch für das Kind. STYLEBOOK klärt auf.
Inhaltsstoffe in Kosmetik können die Haut pflegen, ihr aber auch schaden. Drei Wirkstoffe, die häufig in Kosmetika vorkommen, aber auch gravierende Folgen haben können, sind Retinoide, Formaldehyd und Parabene.
Retinoide – Gefahr fürs Baby
Retinoide sorgen für ein jüngeres, ebenmäßiges Hautbild. Die Vitamin-A-Derivate gelten vor allem auch in der Akne-Behandlung als wahre Wunderwaffe. Schwangere Frauen und alle, die es werden wollen, sollten jedoch auf Kosmetika mit Retinoiden grundsätzlich, also unabhängig von ihrer Dosierung, verzichten.
Retinoide können nämlich eine Befruchtung und Schwangerschaft verhindern. Sie können auch nachweislich dem Embryo bzw. Baby schaden. Möglich sind Fehlgeburten und Fehlbildungen. Auch während des Stillens sollten Frauen besser keine Retinoid-haltigen Produkte benutzen, um potenzielle Schäden fürs Neugeborene auszuschließen.
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Formaldehyd – krebserregend
Formaldehyd ist nach wie vor ein beliebter Konservierungsstoff in Kosmetika. Dabei stufte die Europäische Kommission das Lösungsmittel 2014 offiziell als krebserregend ein. Ein generelles Verbot ließ sich trotz mehrerer Bemühungen bis heute nicht umsetzen. In Kosmetika ist Formaldehyd aktuell in einer Konzentration von 0,2 Prozent erlaubt, in Nagelhärtern bis zu 5 %. Produkte müssen entsprechend gekennzeichnet sein.
Das Tückische ist jedoch, dass Formaldehyd auch erst durch falsche Lagerung entstehen kann. So können beispielsweise Selbstbräuner, die nicht ausreichend gekühlt aufbewahrt werden, Formaldehyd freisetzen. Hier gilt also besondere Vorsicht.
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Parabene – Risiko für Frau und Kind
Parabene machen Haut und Haar geschmeidig und finden sich nach wie vor in vielen Cremes und Shampoos wieder. Dabei stehen Parabene unter dem Verdacht, unter anderem Endometriose auszulösen. Darauf deutet eine 2021 veröffentlichte Studie aus Spanien hin. Einige Parabene, wie beispielsweise Benzylparaben und Pentylparaben, hat die EU-Kommission bereits verboten.
Propyl- und Butylparaben dürfen seit 2015 nicht mehr in Baby-Wundschutzcremes enthalten sein. Sie kommen aber in anderen Kosmetika weiterhin in einer Maximalkonzentration von 0,14 Prozent vor. Wer auf Nummer sicher gehen will, macht um Parabene einen großen Bogen. Vor allem Schwangere sollten Butylparaben-haltige Produkte meiden. Das Helmholtz-Institut fand 2020 nämlich folgendes heraus: Kinder von Müttern, bei denen die Forscher während der Schwangerschaft hohe Butylparaben-Werte im Urin feststellten, entwickelten eher Übergewicht als andere.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Dr. Alice Martin, Dermatologin und Mitbegründerin der Telepraxis Dermanostic