12. November 2024, 14:47 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Akne und unreine Haut sind Themen, die viele Frauen betreffen – doch nicht jede möchte oder verträgt schwere Cremes und Salben. Dafür haben die Beauty-Gurus im Internet jetzt scheinbar eine Lösung gefunden: Wundspray. Aber kann ein solches Spray tatsächlich bei Pickeln helfen? Wir haben uns bei Experten umgehört.
Ein Wundspray ist normalerweise dafür gedacht, kleine Hautverletzungen zu pflegen und die natürliche Wundheilung zu unterstützen. Die meisten dieser Sprays enthalten beruhigende und feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe, die Entzündungen lindern und die Hautbarriere stärken sollen. Besonders Zink wird in der Hautpflege geschätzt: Es wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und austrocknend – Eigenschaften, die auch bei Pickeln von Vorteil sein können.
Übersicht
„Zinksalben? Lieben wir! Zink-Sprays? Warum nicht! Gerade, wenn ihr Salben nicht mögt, ist es eine super Alternative! Aber achtet darauf, dass da nur Wasser, Zink und Eisen enthalten sind und das Spray nicht stark desinfizierend ist!“ empfiehlt Leon, der als XSkincare auf Instagram als Experte und Produktentwickler für Hautpflege gilt, auf seinem Account.
Wundspray gegen Pickel? Die Vor- und Nachteile
Die Idee, ein Wundspray gegen Pickel zu nutzen, klingt spannend: Das Spray könnte leicht auf die Haut aufgetragen werden und sollte schnell einziehen, ohne ein fettiges Gefühl zu hinterlassen.
Wichtig ist allerdings, dass Wundspray nur bei kleineren Pickeln oder leichten Rötungen eingesetzt wird. Es kann helfen, das Hautbild zu beruhigen und gereizte Stellen zu lindern, ist jedoch kein Ersatz für eine gezielte Aknebehandlung. Wie der Skinfluencer bereits sagte, achten Sie auf die Inhaltsstoffe und wählen Sie ein Produkt, das keine scharfen Desinfektionsmittel enthält. Zink, Eisen und Wasser – das genügt!
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Tipps zur Anwendung und Pflege der Haut
Bei der Anwendung von Wundspray sollten Sie darauf achten, dass das Spray nicht zu häufig genutzt wird, da es austrocknend wirken kann. Tragen Sie es nach Bedarf auf die betroffenen Stellen auf, idealerweise nach der Reinigung des Gesichts. Kombinieren Sie das Wundspray am besten mit einem feuchtigkeitsspendenden Serum und einer pflegenden Creme, um ein ausgewogenes Hautbild zu bewahren.
Leon von XSkincare erinnert daran: „Bitte Serum und Creme nicht vergessen, weil es austrocknend wirken kann.“ Eine gute Feuchtigkeitspflege hilft, Spannungsgefühle zu vermeiden und schützt die Haut vor dem Austrocknen.
Welche Wundspray-Produkte eignen sich?
Praktischerweise bieten Drogeriemärkte wie DM und Rossmann auch Wundsprays an, die beide vom gleichen Hersteller stammen. Sie können also dasjenige nehmen, dass für Sie leichter zu bekommen ist. Diese Sprays haben meist eine einfache Rezeptur ohne starke Desinfektionsmittel, sind sanft zur Haut und enthalten die nötigen Mineralien, um Irritationen zu beruhigen.
Das sagt der Dermatologe zum Wundspray-Hype
„Wundsprays schaffen eine feuchte Umgebung, die die Regeneration der Haut fördert“, erklärt der Dermatologe und Gründer von Doctorderma, Dr. med. Christian Drerup. „Die antimikrobiellen Inhaltsstoffe, die in manchen Wundsprays enthalten sind, könnten helfen, das Bakterienwachstum zu hemmen und so die Entzündung zu mindern.“ Während dies normalerweise bei der Wundheilung unterstützt, kann es auch bei einzelnen entzündlichen Pickeln eine Linderung verschaffen.
Einige Inhaltsstoffe in Wundsprays können besonders wirksam sein, wenn es um die Beruhigung gereizter Haut geht. „Antimikrobielle oder entzündungshemmende Inhaltsstoffe wie Panthenol oder Zink sind bei entzündlichen Pickeln hilfreich“, so der Experte. „Panthenol hat unter anderem feuchtigkeitsspendende und beruhigende Eigenschaften, die bei gereizter Haut wohltuend wirken können. Zink wirkt entzündungshemmend und fördert die Regeneration.“ Problematisch könnten hingegen alkoholhaltige oder stark desinfizierende Sprays sein, da sie die Haut austrocknen können.
Obacht bei empfindlicher Haut oder Neurodermitis
Allerdings ist Vorsicht bei der regelmäßigen Anwendung von Wundsprays geboten. „Eine regelmäßige Anwendung kann die Haut austrocknen. Trockene Haut kann die Talgproduktion anregen, was wiederum die Akne verschlimmern könnte“, warnt der Experte. „Zudem kann eine zu häufige Anwendung desinfizierender Inhaltsstoffe das natürliche Hautmikrobiom stören, was zu weiteren Hautproblemen führen könnte. Bei einzelnen entzündeten Pickeln, die gereinigt und beruhigt werden sollen, ist ein Wundspray sinnvoll. Bei kleinen, offenen Wunden oder nach dem Ausdrücken eines Pickels könnte ein Wundspray die Heilung fördern“, so der Experte. „Für die tägliche Pflege bei Akne würde ich jedoch speziell auf die Bedürfnisse unreiner Haut abgestimmte Produkte empfehlen.“ Dazu gehören Produkte mit Salicylsäure, die gezielt auf die Ursachen der Akne abzielen.
Für empfindliche Hauttypen sind manche Wundsprays weniger geeignet, insbesondere, wenn sie Alkohol oder andere reizende Inhaltsstoffe enthalten. „Wundsprays mit Alkohol oder anderen reizenden Inhaltsstoffen können für Menschen mit trockener oder empfindlicher Haut problematisch sein“, so der Experte. Dies gilt speziell für Personen, die zu Neurodermitis oder Allergien neigen.
Unterschied zwischen Wundspray und Akne-Produkten erklärt
Ein deutlicher Unterschied besteht zwischen der Wirkung von Wundsprays und anderen Akneprodukten. „Wundsprays zielen primär darauf ab, die Heilung offener Wunden zu fördern und entzündete Stellen zu beruhigen. Aknemedikamente hingegen wirken zielgerichtet gegen übermäßige Talgproduktion, bakterielle Besiedelung oder Verhornung der Haut.“ Hier kommen gezielte Inhaltsstoffe wie Retinoide oder Benzoylperoxid zum Einsatz, die in der Vorbeugung neuer Pickel effektiver sind als Wundsprays.
Wer Wundspray gegen Pickel einsetzen möchte, sollte es gezielt und sparsam anwenden. „Nur auf entzündete oder geöffnete Pickel anwenden“, rät der Dermatologe. „Bei großflächiger Anwendung empfehle ich, zusätzlich Serum oder Creme unter dem Wundspray aufzutragen, um Austrocknung zu vermeiden.“ Bei starken Entzündungen ist allerdings eine richtige Aknetherapie oft die bessere Wahl. „In solchen Fällen kann es sein, dass Antibiotika notwendig sind.“
Sein Fazit: Für eine langfristige Verbesserung des Hautbildes sind Wundsprays jedoch weniger geeignet. „Wundsprays sind in der Regel eher für akute Situationen gedacht, wie das Beruhigen von verletzter oder gereizter Haut“, sagt der Dermatologe. Für die Ursachenbekämpfung von Akne sind sie ungeeignet – bei langfristiger Nutzung können Aknemale oder -Narben entstehen, wenn die Therapie verzögert oder nicht angepasst wird.
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Wundspray als praktische Lösung für gereizte Haut
Für kleine, entzündete Hautstellen oder Rasierpickel kann Wundspray eine gute Lösung sein. Die beruhigenden Inhaltsstoffe helfen, Rötungen und Irritationen zu reduzieren. Und sind eine sanfte Alternative zu klassischen Cremes oder Salben. Achten Sie darauf, Produkte mit wenigen, gut verträglichen Inhaltsstoffen zu wählen – und kombinieren Sie das Spray mit Ihrer gewohnten Feuchtigkeitspflege, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Bitte nur punktuell anwenden und nicht regelmäßig über das gesamte Gesicht sprühen!