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Neues Gesetz ab 2025

Ist Retinol bald in der EU verboten?

Soll Retinol bald verboten werden?
Soll Retinol bald verboten werden? Foto: Getty Images
Desireé Oostland
freie Autorin bei STYLEBOOK

28. Mai 2024, 17:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Retinol hat sich in den letzten Jahren zu dem Liebling der Beautyindustrie und seiner Anwenderinnen entwickelt. Kein anderer Wirkstoff wird in puncto Anti-Aging-Wirksamkeit so gefeiert, wie Vitamin A. Ein in 2025 in Kraft tretendes EU-Gesetz bringt jetzt aber eine kleine Veränderung mit sich, die einige Anwenderinnen nicht erfreuen wird. STYLEBOOK fasst zusammen.

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Im Netz liest man aktuell immer öfter Headlines mit der Aufschrift „Retinol-Verbot“. Aber Spoiler: Keine Sorge, Produkte mit Retinol werden nicht komplett aus den Sortimenten gerissen – und auch nicht verboten. Dennoch wird sich etwas ändern. Wir fassen das neue Gesetz für Sie zusammen.

Was das neue Retinol-Gesetz besagt

2025 soll eine Beschränkung für den Wirkstoff Retinol eintreten. Eine Art Obergrenze, die bisher in der kompletten EU nicht einheitlich festgelegt wurde. Ab 2025 sollen in der gesamten EU folgende Zahlen gelten: Retinol für Körperprodukte wird eine Obergrenze von 0,05 Prozent haben. Gesichtsprodukte hingegen 0,3 Prozent. Vielleicht verwunderlich, weil es besonders in Deutschland viele Produkte gibt, die mit 1-Prozent-Retinol werben, vor allem für Gesichter, die bereits Erfahrung mit dem Wirkstoff gesammelt haben. Falls das für Sie funktioniert hat, dann sollten Sie ihre Produkte noch in diesem Jahr aufstocken, bis die Obergrenze so stark fällt. Nur noch bis Ende 2026 dürfen Anbieter Restbestände mit dem höheren Prozentsatz an Retinol verkaufen. Also keine Sorge, auch in Zukunft werden Sie noch wirksame Anti-Aging-Produkte mit Retinol-Konzentrationen finde, nur eben niedriger dosiert.

Auch interessant: Hautärzte schwören auf Retinol

Retinol wird also nicht verboten! Aber wozu ein neues Gesetz?

Dass Retinol auch reizend wirken kann, ist kein Geheimnis. Besonders Unerfahrenen wird immer wieder empfohlen, mit niedrigen Konzentrationen und mit Pausen zu arbeiten. Aber liegt darin die Ursache für die festgelegte Obergrenze?

Grundlage für diese Begrenzung ist auch eine Stellungnahme des wissenschaftlichen Ausschusses zur Verbrauchersicherheit der EU-Kommission in 2022. Darin wurden neben der Wirkung von Retinol auch mögliche Gefahren auf die Haut und den Körper untersucht. In der Stellungnahme erläutert ein wissenschaftlicher Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission, dass Retinol aus 0,05 Prozent in Körperlotionen und auf 0,3 Prozent in Gesichtsprodukten beschränkt werden sollte, um gefahrlos für Verbraucherinnen zu sein. Bereits 2010 wurde dieser Prozess schon angestoßen, damals vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung, der eine Begrenzung von Vitamin A in Kosmetik forderte.

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Retinol – der Alleskönner unter den Wirkstoffen

Auf Retinol gänzlich zu verzichten, wäre auch ziemlich traurig. Denn nicht umsonst feiern so viele Menschen die Produkte mit Vitamin-A so für ihre Wirksamkeit. Sogenannte Retinoide (Retinol, Retinal, Retinsäure) stimulieren die Kollagenproduktion der Haut, sorgen dafür, dass feine Linien im Gesicht ausgeglichen werden, beugen dem oxidativen Stress vor, der den Alterungsprozess der Haut beschleunigen kann. Außerdem soll der Wirkstoff die Zellerneuerung fördern, Unreinheiten wie Akne bekämpfen und die Hautstruktur sichtlich verbessern. Alles in einem ein Anti-Aging-Gesamtpaket.

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Ist Retinol gefährlich oder warum wird es verboten?

Falls Sie sich – aufgrund der Diskussion um das neue Gesetz – jetzt fragen, ob Retinol gefährlich ist, können wir Sie beruhigen: Retinol an sich nicht gefährlich. Dermatologen schwören nicht umsonst auf das Vitamin A. Es geht eher um die Menge, die einen erheblichen Unterschied macht. Eine überdosierte Aufnahme von Vitamin A kann gesundheitsschädlich sein. Als mögliche Folgen gelten trockene Haut, Haarausfall, Sehstörungen und sogar geschwächte Knochen. Damit diese Nebenwirkungen nicht eintreten, wurde diese Obergrenze festgelegt.

Viele Frauen nehmen bereits mehr als die Tagesdosis Vitamin A von drei Milligramm durch Nahrung zu sich. Hautpflegeprodukte können die Aufnahme von Retinol dann noch mal erhöhen. Die neue Verordnung soll verhindern, dass so eine Überversorgung auftritt. Übrigens: Wer auf Retinol verzichten möchte, kann die pflanzliche Alternative Bakuchiol ausprobieren. Der natürliche Wirkstoff wird in der traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrhunderten als Heilmittel gesehen und verwendet. Und: Viele Studien zeigen, dass Bakuchiol vergleichbare Effekte wie Retinol erzielen kann.

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