23. September 2024, 14:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wahre Schönheit kommt von innen, sagt man. Dabei bezieht sich der Spruch zwar eher auf den Charakter, doch auch in puncto Ernährung trifft das zu. Zumindest was unsere Haut angeht. Denn dafür gibt es ein Lebensmittel, das aktuell in den Sozialen Medien für Aufsehen sorgt, ansonsten aber als wenig trendy gilt: Sardinen. Was dran ist, erklärt Carmen Dörfler.
Dass die richtige Ernährung, die unserem Darm guttut, nicht nur unser Wohlbefinden, sondern auch die Haut zum Strahlen bringt, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch während Superfoods wie Avocado und Blaubeeren schon in unseren Ernährungsplänen etabliert sind, hat es das neue angebliche Superfood eher schwerer, denn es handelt sich um Sardinen. Ja, genau die salzigen Sardinen, die dicht an dicht in Dosen gepackt werden. Aber was steckt wirklich dahinter?
Übersicht
Darum können Sardinen zu ebenmäßiger Haut verhelfen
Omega-3 für die Hautpflege
Sardinen sind reich an Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA. Diese Fettsäuren sind kleine Wunderwaffen, wenn es um Hautgesundheit geht. Sie wirken entzündungshemmend und können dadurch helfen, Hautprobleme wie Akne, Ekzeme und sogar Schwellungen zu lindern. Auch wenn es auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint, Sardinen als Teil Ihrer Hautpflegeroutine zu sehen – ihre positiven Effekte sind wissenschaftlich belegt.
Eine Studie aus dem Jahr 2003 zeigte, dass eine Ernährung reich an EPA (Eicosapentaensäure), einer der wichtigsten Omega-3-Fettsäuren in Sardinen, den EPA-Gehalt in der Haut innerhalb von drei Monaten um das Achtfache erhöhte. Diese Ansammlung von EPA in der Haut kann eine natürliche Barriere gegen UV-Schäden bilden, die Haut widerstandsfähiger machen und Entzündungen reduzieren – beides ist entscheidend für eine gesunde und jugendliche Haut.
Ferner tragen die entzündungshemmenden Eigenschaften von Omega-3, insbesondere von EPA und DHA (Docosahexaensäure), dazu bei, Hauterkrankungen wie Ekzeme und Psoriasis zu lindern. Diese Fettsäuren können auch die Hautalterung verlangsamen, indem sie Schäden durch Umweltbelastungen reduzieren. Außerdem zeigt eine weitere Studie über die Vorteile von Omega-3, dass sie eine wichtige Rolle bei der Hautreparatur und -alterung spielen, da sie Entzündungen regulieren und die Gesundheit der Zellmembranen aufrechterhalten.
Protein als Baustein der Haut
Schöne Haut beginnt also nicht nur mit der richtigen Pflege von außen, sondern auch von innen. Neben ihrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren bringen Sardinen noch weitere günstige Inhaltsstoffe mit sich. Sie sind nämlich auch eine hervorragende Proteinquelle, was besonders für die Hautstruktur entscheidend ist. Ohne ausreichend Protein kann die Haut Schäden schlechter reparieren – der tägliche Kampf gegen Umwelteinflüsse wird somit erschwert. Eine Portion Sardinen kann hier die nötigen Bausteine liefern.
Vitamine für den Glow
Neben Omega-3 und Protein punkten Sardinen auch mit Vitamin D und Selen. Vitamin D stärkt die Hautbarriere, während Selen als Antioxidans oxidative Schäden abwehrt – und damit vorzeitiger Hautalterung vorbeugt. Sie sehen also: Sardinen könnten tatsächlich der unterschätzte Beauty-Booster sein, den wir alle in unserer Ernährung benötigen.
Wie oft sollten wir also Sardinen für schöne Haut essen?
Die gute Nachricht: Es braucht keine Unmengen Sardinen, um die Haut auf Vordermann zu bringen. Laut Dermatologen genügt eine Portion von rund 100 Gramm ein paar Mal pro Woche. Das ist allerdings immer noch mehr als eine abgetropfte Dose alle sieben Tage.
Wer nicht so großer Fan der kleinen Fische ist, kann sie zum Beispiel in einer Tomatensoße mit Spaghetti essen. Denn: Die positiven Effekte von Omega-3-Fettsäuren auf die Haut bleiben grundsätzlich erhalten, auch wenn Sardinen gekocht werden. Sie sind Omega-3-Fettsäuren relativ stabil und widerstehen dem Kochprozess.
Das ist allerdings nicht bei allen wertvollen Inhaltsstoffen so. Einige empfindliche Nährstoffe wie Vitamine (z. B. Vitamin D) können beim Erhitzen teilweise verloren gehen. Dies hängt jedoch von der Art und Dauer des Kochens ab. Schonendes Garen, wie Dämpfen oder kurzes Erhitzen, hilft dabei, den Nährstoffverlust zu minimieren. Am besten mischen Sie die Sardinen einfach zum Schluss unter die gekochte Pasta.
Übrigens, hier noch ein bisschen Small-Talk-Wissen rund um die Sardine von unseren Kollegen von PETBOOK: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Sardine und Sardelle?
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Gibt es auch vegetarische oder vegane Lösungen?
Und für diejenigen, die keinen Fisch mögen? Omega-3 gibt es auch in pflanzlichen Alternativen wie Leinsamen, Chiasamen, Walnüssen oder Algen. Diese sind oft auch in Form von Kapseln oder Öl als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.
Ob Sie also zur fischigen Variante aus der Dose oder aber zur veganen Alternative in Form von Nahrungsergänzungsmitteln greifen wollen – denken Sie darüber nach, Sardinen zum Teil Ihres Speiseplans zu machen – Ihre Haut wird es Ihnen danken.