21. Januar 2022, 11:40 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Moos wächst gefühlt überall. Knallgrün und weich zieht es sich wie ein Teppich über den Waldboden und an Baumstämmen entlang. Längst hat auch die Kosmetik die Pflanze für sich entdeckt, vor allem in Form von Moossalbe. Doch was steckt wirklich hinter dem Inhaltsstoff und welche Funktion erfüllt es in der Hautpflege? STYLEBOOK hakte nach.
Übersicht
Moossalben-Produkte auf dem Beauty-Markt
Noch ist Moos in der Kosmetik als Inhaltsstoff eher eine Rarität, doch immer mehr Unternehmen verwenden entsprechende Extrakte in ihren Produkten, das prominenteste Beispiel Moossalbe. Und: Die Pflanze gewinnt auch prominente Fans, wobei u.a. Moderatorin Birgit Schrowange für eine hochpreisige Moossalbe wirbt. Thalia Natural Beauty hat eine Handcreme mit Moos-Extrakten auf den Markt gebracht (75 ml, 6,99 Euro), das taiwanesische Label Timeless eine Moisturizing Perfecting Cream (30 ml, ca. 50 Euro) und Doctor Babor Pro bietet die „Phyto Moss Cream“ (50 ml, 69 Euro) an, die mit Moos-Extrakten der Schweizer Firma Mibelle Biochemistry angereichert ist.
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Wie werden Moossalben & Co. hergestellt?
Letztgenanntes Unternehmen züchtet im Labor in einem speziell entwickelten Verfahren die Moosart Physcomitrella patens und erhielt dafür bereits drei Innovationspreise. Doch warum wird kein Moos direkt aus der Natur genommen? „Moose filtern aus dem Wasser und der Luft Schadstoffe heraus. Es kann also sein, dass sie vorbelastet sind“, erklärt Dr. Andrea Weber auf STYLEBOOK-Nachfrage. Weber ist Director of Science, Consultation & Innovation bei der „Babor Beauty Group“ und Präsidentin der DGK (Deutsche Gesellschaft für Wissenschaftliche und Angewandte Kosmetik) e.V.
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Moos verlangsamt Zellalterung
„Moose waren neben Farnen die ersten Pflanzen auf der Erde, Moose sind also echte Pionierpflanzen“, erklärt die Expertin. „Sie sind außerordentlich widerstandsfähig und können weltweit in nahezu allen Lebensräumen und Höhenlagen wachsen. Moos kann außerdem viel Wasser aufnehmen, speichern und filtern. Und dieser Effekt lässt sich für die Haut nutzen.“
In Vitro-Untersuchungen, also Untersuchungen im Reagenzglas, hätten gezeigt, dass sich Moos-Extrakt positiv auf den Zellstoffwechsel auswirke. „Der Zellstoffwechsel funktioniert mit zunehmendem Alter weniger gut. Die Haut verliert an Feuchtigkeit, der Teint wird fahler und Falten entstehen“, so Weber. „Moos verlangsamt die Zellalterung und verbessert die Widerstandsfähigkeit der Haut. Sie wird besser durchfeuchtet und wirkt vitaler.“
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Quelle
– mit fachlicher Beratung von Dr. Andrea Weber, Director of Science, Consultation & Innovation bei der „Babor Beauty Group“ und Präsidentin der DGK (Deutsche Gesellschaft für Wissenschaftliche und Angewandte Kosmetik) e.V.