25. Oktober 2023, 18:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Der Nagellack lässt sich nicht mehr komplett entfernen oder er hinterlässt dauerhaft unschöne Verfärbungen auf den Nägeln? STYLEBOOK fragte bei einer Kosmetikerin und einem Dermatologen nach und nennt die besten Tipps und Tricks für schöne, gepflegte Hände.
Übersicht
Ursachen für gelbe Fingernägel
„Die falsche Verwendung von Nagellack kann durchaus Nagelverfärbungen auslösen“, erklärt die Nageldesignerin und Kosmetikerin Angelika Scriba-Ternick. Gelbe Fingernägel betreffen insbesondere Dauernagellackträgerinnen, so die Expertin. Die Gründe für die Verfärbungen der Nägel durch Nagellack? Der Nagel besteht aus Keratin und verschiedenen Nagelschichten. Der Nagellack verfärbt die oberste Nagelschicht durch Einlagerung von Farbpigmenten in die Nagelplatte – unschöne Verfärbungen sind die Folge, die sich aber mit ein paar einfachen Tricks vermeiden lassen.
Weitere Nagelverfärbungen
Weiße Verfärbungen
Auch wenn gelbe Fingernägel weitaus am häufigsten vorkommen, so können unter anderem auch weiße Verfärbungen entstehen. Diese sind jedoch harmlos. Hierbei handelt es sich meist um Lufteinschlüsse, die ganz einfach von alleine wieder herauswachsen.
Hellbraune Verfärbungen
Neben gelben und weißen Fingernägeln gibt es auch braune Verfärbungen am Nagel. Sollten Sie eine solche beobachten, ist ein Besuch beim Arzt ratsam. Zwar können solche Färbungen auch durch äußere Einflüsse, wie beispielsweise einen Unfall entstehen, jedoch können sie auch ein Indiz für einen Nagelpilz sein, der sich bei unzureichender Behandlung weiter ausbreiten kann.
Schwarze Verfärbungen
Wenn Sie eine schwarze Verfärbung des Nagels feststellen, die nicht von alleine rauswächst, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen. Denn was zunächst auch nur ein harmloses Muttermal unter der Nagelplatte sein kann, kann sich im Ernstfall als schwarzes Melanom, also Hautkrebs herausstellen.
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3 Tricks, mit denen man gelbe Fingernägel vermeiden kann
Trick 1: Immer einen Unterlack verwenden
„Mit einem klaren Unterlack, auch Basecoat genannt, schützt man den Naturnagel vor Verfärbungen“, rät Scriba-Ternick.
Trick 2: Mögliche Unverträglichkeiten abklären
Bei Nagellacken mit Formaldehyd rät die Expertin zur Vorsicht, denn auch wenn der Bestandteil in der Kosmetikindustrie streng kontrolliert und dosiert wird, kann er auch schon in kleinen Dosierungen Unverträglichkeiten oder Allergien auslösen: „Wer kein Risiko eingehen möchte, sollte zu Nagellack ohne Formaldehyd greifen.“ Auch auf Nagellackentferner mit Aceton sollten Nagellackträgerinnen verzichten, da die Dämpfe die Atemwege reizen könnten und bei häufiger Anwendung die Nägel austrocknen. Die Folge können brüchige Nägel sein.
Trick 3: Auch mal eine Maniküren-Pause einlegen
Der Münchner Dermatologe Dr. med. Golüke weist darauf hin, dass gelbe Fingernägel auch andere Ursachen haben könnten. Der Mediziner rät daher, zwischen den Maniküren immer wieder eine Pause einzulegen, um zu sehen, was sich unter den Naturnägeln befindet, denn auch hier kann bösartiger Hautkrebs auftreten. Daneben können Nagelpilze oder Nikotin Verfärbungen hervorrufen. Und: „Durch Mikroverletzungen an den Nägeln können bakterielle Infektionen entstehen“, ergänzt Dr. Golüke. Um ernsthaftere Erkrankungen auszuschließen, sollte bei Bedenken ein Dermatologe aufgesucht werden.
Begünstigt Gel gelbe Fingernägel?
Können Gelnägel den darunter liegenden Nagel so schädigen, dass er sich dauerhaft verfärbt? „Kaputte Nägel bekommt man nur, wenn der Nagel zu sehr mit der Feile bearbeitet wurde, die Nagelplatte wird so unnötig dünn gefeilt. Notwendig ist nur ein Aufrauen und ein gründliches Entfetten des Nagels mit Alkohol vor dem Aufbringen der Gelschicht“, erklärt Angelika Scriba-Ternick.
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Was hilft bei Nagelverfärbungen?
„Sind die Nägel einmal durch Nagellack angegriffen, kann man die Verfärbung eigentlich nur mit sehr viel Geduld rauswachsen lassen“, so die Expertin. Nur, wenn die Nagelplatte sehr stabil ist, könne die oberste Schicht mit einer Feinfeile schonend abgetragen werden. Anschließend sollte der Nagel mit einer Polierfeile versiegelt werden. Auch hier ist die richtige Pflege das A und O. Die Expertin empfiehlt beispielsweise, Mandelöl in Nagelhaut und Nägel einzumassieren. Daneben gibt es noch weitere Hausmittel, die helfen können.
Backpulver
Der Beauty-Allrounder Backpulver eignet sich hervorragend, um verfärbte Nägel wieder schönzumachen. Hierzu einfach das Pulver mit warmen Wasser vermischen und dann die Fingernägel fünf Minuten lang darin baden. Im Anschluss sollte außerdem eine Feuchtigkeitspflege aufgetragen werden, das im Backpulver enthaltene Natriumhydrogencarbonat trocknet die Haut ansonsten schnell aus.
Apfelessig
Eine Tinktur aus einer halben Tasse Apfelessig und der gleichen Menge lauwarmem Wasser ist ein schneller und kostengünstiger Helfer, um gelbe Fingernägel verschwinden zu lassen. Zudem sollte man im Anschluss nachpolieren und cremen.
Zitrone
Ähnlich wie Backpulver ist auch Zitrone ein echter Beauty-Alleskönner: Entweder mit Wasser den Saft einer halben Frucht vermischen und auf die Nageloberfläche tupfen oder den Finger in eine aufgeschnittene Frucht drücken. Im Anschluss gut die Hände waschen, eincremen und fertig ist die Nagel-Kur.
Vitamin E
Ob Mangelerscheinungen vorhanden sind, klärt am besten ein Arzt ab. Denn: Gelbe Fingernägel können ein erstes Anzeichen für eine Atemwegserkrankung sein. Grundsätzlich schadet es aber nicht, den Vitamin-E-Pegel im Körper zu unterstützen. Wer das nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln aus Apotheke machen möchte, der sollte auf eine nährstoffreiche Ernährung achten. Dafür am besten häufiger zu Lachs, Johannisbeeren und Nüssen greifen. Auch Olivenöl oder Kokosöl eignen sich als Vitamin E-Lieferanten und beugen gelben Fingernägeln vor.
Tipp der Expertin: Olivenöl-Maske für die Nägel
Regelmäßiges Händewaschen lässt Haut und Nägel beanspruchter und trockener werden, der Säureschutzmantel wird stark angegriffen. Gegen kaputte Nägel und raue Hände empfiehlt Angelika Scriba-Ternick eine DIY-Olivenöl-Maske.
Schritt 1: Durch ein fünfminütiges Handbad in lauwarmem Wasser öffnen sich die Poren und die Hände sind gut für die Handmaske vorbereitet.
Schritt 2: Die Hände großzügig mit Olivenöl einreiben und anschließend in Klarsichtfolie einwickeln. Damit die Wärme gehalten wird, kann man die Händen zusätzlich noch in einen Handschuh-Waschlappen einwickeln. Die Einwirkzeit der Olivenöl-Handmaske sollte eine halbe Stunde betragen.
Quelle
- Mit fachlicher Beratung von Dermatologe Dr. Timm Golüke
- Mit fachlicher Beratung von Kosmetikerin Angelika Scriba-Ternick vom Studio Cara in Berlin
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