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Nachgefragt bei der Expertin

Nasolabialfalten – Ursachen, Vorbeugung und Behandlung

Nasolabialfalten
Viele empfinden die Nasolabialfalte als störend Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

26. März 2024, 19:59 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Die Nasolabialfalte ist für die Dreidimensionalität unseres Gesichts ein wichtiges Merkmal. Trotzdem wird sie von vielen Frauen als störend empfunden, da sie eine der ersten Falten ist, die beim Betrachten im Spiegel auffallen. Wie man ihre Ausprägung ein wenig mildern kann, erfahren Sie hier.

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Nasolabialfalten werden die Einsenkungen genannt, die sich auf beiden Seiten von der Basis der Nasenflügel bis zum Mundwinkel hin erstrecken können. Sie treten beim Lächeln besonders deutlich hervor.

Wie entstehen Nasolabialfalten?

„Die Falten entstehen insbesondere durch Volumendefekte, Abbau von Kollagen und zusätzlich durch Verschiebung von Gewebe aus dem Bereich des Mittelgesichts.“ Das erklärt uns Dr. med. Susanne Steinkraus, Fachärztin für Dermatologie & Ästhetische Medizin in Hamburg. „Fast jeder Mensch hat Nasolabialfalten in unterschiedlicher Ausprägung, auch Kinder“, so die Expertin. Sie seien zwar keine klassische Alterserscheinung, würden jedoch mit den Jahren tiefer und träten stärker in Erscheinung.

Welche Faktoren die Ausprägung der Falten begünstigen

1. Verlust von Kollagen und Elastin („Sagging“)

„Sagging“ bezeichnet das Herabsinken bestimmter Areale durch Verlust von Kollagen, Fettgewebe und Knochenstruktur. Kollagen und Elastin (= eine Eiweißstruktur im Bindegewebe) lassen unsere Haut prall, straff und jugendlich aussehen. Mit zunehmendem Alter nimmt deren natürliche Produktion ab. Dadurch wird die Haut schlaffer, dünner und es zeigen sich zunehmend Falten.

2. Sonneneinstrahlung

UV-Strahlung kann tief in die Unterhaut eindringen und das Bindegewebe schädigen. Dadurch sterben Zellen ab, produzieren weniger Kollagen und Elastin. Das begünstigt die Faltenbildung.

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3. Gewichtsverlust

Starker und schneller Gewichtsverlust ebenso wie Gewichtsschwankungen können die Wangen und die umliegenden Regionen schlaffer erscheinen lassen. Dadurch fallen Nasolabialfalten umso mehr auf.

4. Natürlicher Alterungsprozess

Bereits ab dem 25. Lebensjahr wird unsere Haut jährlich um bis zu ein Prozent dünner. Folglich kann die eigene Mimik das Tieferwerden von Falten begünstigen. Kennt man ja auch von Zornesfalten, die durch häufiges Grübeln mit zusammengezogenen Augenbrauen entstehen. Ebenso kann ein ausgeprägtes Lächeln mit der Zeit Nasolabialfalten tiefer werden lassen.

5. Rauchen und Umwelt

Rauchen und schädigende Umwelteinflüsse sowie ein generell ungesunder Lifestyle (z. B. wenig Schlaf und viel Stress) fördern das Auftreten von Falten ebenso.

Nasolabialfalten sind kein „Problem“

Aus medizinischer Sicht ist eine Behandlung nicht nötig. Nasolabialfalten sind laut Dr. Steinkraus – wenn überhaupt – ein kosmetisches Problem. Für Betroffene, die sich daran störten, haben wir mit ihr zusammen einige Empfehlungen zusammengetragen, welche der Ausprägung von Nasolabialfalten vorbeugen und bestehende ein wenig mildern können.

1. Sonnenschutz

Man kann es nicht oft genug betonen: Sonnenschutz ist das A und O der Hautpflege. Auch das Auftreten der Nasolabialfalten kann durch einen täglich verwendeten hohen Lichtschutzfaktor (mindestens SPF30) verlangsamt werden.

2. Hautpflege mit Retinol und Hyaluron

Eine feuchtigkeitsspendende Anti-Aging-Pflege mit Retinol und Hyaluronsäure kann dem natürlichen Kollagenabbau entgegenwirken. Steinkraus: „Während Hyaluronsäure Wasser speichert und so die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und aufpolstert, hilft Retinol, freie Radikale zu bekämpfen, die das Kollagen in unserer Haut abbauen.“ Freie Radikale gelangen durch verschiedene Einflüsse von außen (u. a. UV-Strahlung, Abgase, rotes Fleisch, Tabak und Alkohol) in unseren Körper und können sich dort vermehren.

3. Gute Ernährung

Eine gute Ernährung ist auch für Ihre Hautgesundheit essenziell. Dazu gehört es in erster Linie, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Unsere Nahrung sollte etwa reichlich Antioxidantien liefern. Dabei handelt es sich um sogenannte „Radikalfänger“: chemische Verbindungen, die unsere Zellen vor dem Einfluss freier Radikale schützen können. Antioxidantien stecken beispielsweise in dunklen Beeren, Nüssen, Weintrauben, Granatäpfeln sowie in grünem Blattgemüse und grünem Tee.

4. Gesichtsmassage und -gymnastik

Gesichtsmassagen können, regelmäßig durchgeführt, die Durchblutung der Haut verbessern und dadurch den Hautalterungsprozess verlangsamen. Für die Gesichtsmassagen eignen sich spezielle Tools wie beispielsweise Jaderoller, mit denen man einen ähnlichen Effekt wie bei einer Lymphdrainage erzielen kann. Trägt man vorab ein Anti-Aging-Serum auf, kann dessen Wirkung durch das Einmassieren noch verstärkt werden.

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Ähnlich wirkt Gesichtsgymnastik. Zur Festigung der Wangen können Sie diese mit Luft aufblasen, die prallen Wangen mit den Fingerkuppen abklopfen und schließlich die Luft wieder raus pusten. Den Vorgang mehrmals hintereinander wiederholen und gerne regelmäßig daran denken, dann zeigt er bald Wirkung.

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Der Facharzt kann helfen

Betroffene mit sehr tiefen Nasolabialfalten, die darunter leiden, können einen Schritt weitergehen. So können verschiedene kosmetisch-medizinische Treatments das Erscheinungsbild verbessern. Und es gibt auch die Möglichkeit operativer Eingriffe.

„Sollten Sie einen Eingriff in Erwägung ziehen, sprechen Sie auf jeden Fall mit einem Spezialisten. Gerade bei operativen Methoden sollten Sie ausschließlich einem erfahrenen plastischen Chirurgen oder Facharzt vertrauen, der auf ästhetische Behandlungen spezialisiert ist“, rät Frau Dr. Steinkraus. Weiterhin mahnt sie, sich ausführlich beraten zu lassen und für die Entscheidung Zeit zu nehmen.

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„Berücksichtigen Sie auch, dass einige Behandlungsmethoden zwar gute Erfolge versprechen, bereits existierende Falten aber in der Regel nicht mehr beseitigen“, so die Expertin. Eine Milderung der Falten sei hingegen möglich.

Und diese Methoden gibt es:

1. Injektion mit Hyaluronsäure

Bei dieser gängigen Methode wird vernetzte Hyaluronsäure eingesetzt. „Eine dünne Injektionsnadel oder Kanüle wird vom Facharzt in verschiedensten Techniken unter die Haut geschoben und so die Hyaluronsäure injiziert“, erklärt Frau Dr. Steinkraus. Dadurch wird die Haut von innen aufgepolstert. Der kraftvolle Anti-Aging-Wirkstoff, der übrigens auch ein natürlicher Bestandteil der Haut ist, bindet Wasser und kann Volumendefizite ausgleichen. Je nach Zusammensetzung bringt Hyaluronsäure aber auch eine Hebekapazität mit oder hilft, kleine Unebenheiten auszugleichen.

Die Methode wird vor allem bei vereinzelten, stark ausgeprägten Falten angewendet. Nach der Erstbehandlung sind je nach Ausprägung der Falten und gewünschtem Effekt weitere Behandlungen à je etwa 300 Euro nötig. Der Effekt soll sechs bis 24 Monate lang anhalten.

2. Injektion mit Körperfett

Um die Falten aufzufüllen und dadurch optisch zu verringern, kann auch eigenes Körperfett in den Bereich der Nasolabialfalten injiziert werden. Dafür werden Fettzellen aus fettreichen Regionen wie Bauch, Po oder Oberschenkel mittels einer Kanüle entnommen bzw. abgesaugt. Nach Aufbereitung der Fettzellen werden sie direkt in den Bereich der Falten injiziert. Da ein gewisser Teil der Fettzellen direkt vom Körper wieder abgebaut wird, muss man die Behandlung meist mehrmals wiederholen.

3. Fruchtsäurepeeling

Bei diesem chemischen Peeling wird durch Anwendung von Glykolsäuren und Alphahydroxysäuren die oberste Hautschicht abgeschält. Dadurch erscheint sie allgemein glatter und strahlender. Für sichtbare Ergebnisse muss das Peeling einige Male wiederholt werden. Eine Sitzung kostet zwischen 70 und 100 Euro.

Fruchtsäurepeelings werden auch zur Behandlung von Hautunreinheiten empfohlen. Inzwischen sind entsprechende Produkte auch im Handel frei erhältlich. Dennoch sollte man laut Dr. Steinkraus „nur einen Spezialisten ranlassen und keine Selbstversuche starten“, da die Haut sonst nachhaltig geschädigt werden könne.

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4. Operative Straffung

Die Mittelgesichtsstraffung ist ein operatives Verfahren, quasi eine Vorstufe des vollständigen Facelifts, und wird nur bei sehr stark ausgeprägten Falten in Betracht gezogen. Durch Schnitte am Haaransatz wird die Haut operativ in Richtung der Wangen und Ohren gezogen. Der Effekt hält etwa zehn Jahre lang und der Eingriff kostet ab ca. 4.000 Euro.

5. Radiofrequenzneedling und Biostimulatoren

„Das sogenannte fraktionierte Radiofrequenz-Microneedling ist eine Weiterentwicklung des klassischen Microneedlings“, erklärt uns Dr. Steinkraus. Dabei werden Nadeln in unterschiedlicher Tiefe in die Haut eingebracht und anschließend ein Wärmeimpuls (Radiofrequenzenergie) über die Nadelspitzen abgegeben. Es kommt dabei zu gezielten Mikroverletzungen, die körpereigene Regenerationsprozesse anstoßen sollen. Durch die damit verbundene Ausschüttung von Wachstumsfaktoren und Stimulation von Bindegewebszellen werden in der Haut vermehrt Kollagen- und Elastinfasern produziert, so Steinkraus.

6. Fadenlifting

Dr. Steinkraus erwähnt auch die Methode des Fadenlifting. Dabei werden dünne, selbstauflösende Fäden in lokaler Anästhesie unter der Haut angebracht. Die an den Fäden befindlichen kleinen Widerhaken ziehen das Gewebe der Wangenpartie nach oben und sollen es so straffen. Der Effekt soll ein bis drei Jahre lang halten können.

Themen Anti-Aging-Pflege Beauty-Op
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