26. September 2024, 20:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Verbrauchermagazin „Ökotest“ hat 22 Allzweckcremes genauer unter die Lupe genommen – das Ergebnis ist durchmischt. Während elf Cremes die Bestnote erhielten, gibt es bei einigen Produkten ernsthafte Bedenken. Mineralölrückstände, Konservierungsstoffe und weitere bedenkliche Substanzen haben die Bewertungen bei einigen Herstellern deutlich getrübt. STYLEBOOK fasst den Test für Sie zusammen.
Allzweckcremes wie von Nivea oder Florena sind in vielen Haushalten ein fester Bestandteil. Sie eignen sich für alle Hauttypen und werden für Gesicht, Hände und Körper verwendet. Durch ihre vielseitige Einsetzbarkeit und die oft einfache Rezeptur greifen viele Menschen regelmäßig zu diesen Produkten, oft ohne die Inhaltsstoffe genau zu überprüfen. Doch die einfache Formulierung bedeutet nicht, dass sie automatisch sicher für alle Hauttypen oder Altersgruppen sind. Im „Ökotest“ zeigte sich, dass einige Allzweckcremes Substanzen enthalten, die man eher meiden sollte – vor allem, wenn auch kleine Kinder das Produkt verwenden.
Übersicht
Mineralöl und andere problematische Inhaltsstoffe
Ein Hauptkritikpunkt im Test ist das Vorhandensein von Mineralölbestandteilen in einigen Cremes. Insbesondere aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. In mehreren der getesteten Produkte wurden diese Verbindungen nachgewiesen. MOAH kann durch Paraffine, die in Hautcremes als günstige Feuchtigkeitsspender genutzt werden, in die Rezepturen gelangen. Auch wenn die Höchstmengen gesetzlich reguliert sind, bleibt die Verwendung solcher Stoffe umstritten.
Konservierungsstoffe unter Verdacht
Ein weiterer bedenklicher Stoff, der in Hautcremes häufig verwendet wird, ist das Antioxidationsmittel Butylhydroxytoluol (BHT). Dieser Stoff soll verhindern, dass Produkte durch den Kontakt mit Luft ranzig werden. Allerdings wird BHT aufgrund seiner potenziell hormonellen Wirkung kritisch gesehen und aktuell von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) überprüft.
Auch Polyethylenglykole (PEG-Verbindungen), die als Emulgatoren fungieren und die Haut durchlässiger für andere Stoffe machen, wurden in einigen Cremes gefunden. Dies kann dazu führen, dass Schadstoffe leichter in die Haut eindringen.
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Umweltbelastende Kunststoffe in der Kritik
Neben gesundheitlichen Bedenken spielen auch ökologische Aspekte eine wichtige Rolle. In sechs der getesteten Cremes fanden die Prüfer schwer abbaubare synthetische Polymere. Diese Kunststoffe belasten die Umwelt, da sie in den meisten Kläranlagen nicht vollständig abgebaut werden können und so in die Gewässer gelangen. Naturkosmetikprodukte, die im Test ebenfalls vertreten waren, kommen ohne diese synthetischen Inhaltsstoffe aus und bieten daher eine umweltfreundlichere Alternative.
Nachhaltigkeit bleibt eine Herausforderung
Während die Inhaltsstoffe bei vielen Cremes als unbedenklich eingestuft wurden, sind die Verpackungen noch immer eine Herausforderung. Nur eine der getesteten Cremes verwendete eine Verpackung mit einem Recyclinganteil von mehr als 30 Prozent. Viele Produkte bestehen weiterhin aus Plastik oder Aluminium ohne nachweisbaren Rezyklatanteil.
Das sind die besten Allzweckcremes im „Ökotest“
Glücklicherweise gab es auch viele positive Ergebnisse. Elf der getesteten Cremes erhielten die Bestnote „sehr gut“, darunter einige bekannte Naturkosmetikmarken. Diese Produkte kamen ohne bedenkliche Stoffe aus und überzeugten auch in puncto Umweltfreundlichkeit.
Zu den Testsiegern zählen unter anderem:
- Weleda Skin Food Light: Eine reichhaltige Creme, die mit natürlichen Inhaltsstoffen pflegt.
- Isana Softcreme: Ein Preistipp aus der Drogerie, der trotz günstigem Preis ohne bedenkliche Inhaltsstoffe auskommt.
- Lavera Basis Sensitive Creme: Vegane Naturkosmetik, die besonders trockene Haut intensiv pflegt.
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„Ökotest“-Fazit: Augen auf beim Allzweckcreme-Kauf
Verbraucherinnen sollten daher stets einen Blick auf die Inhaltsstoffliste werfen und möglichst Produkte wählen, die ohne Mineralöle, PEG-Verbindungen und andere kritische Stoffe auskommen. Wer zusätzlich Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte auch auf umweltfreundliche Verpackungen achten.