19. Oktober 2022, 16:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit einer Weile finden sich in den Apothekenregalen, in Reformhäusern sowie im Internet immer mehr vermeintliche Schönheitsdrinks. Mit Zusätzen wie beispielsweise Kollagen oder Hyaluronsäure wollen sie Falten ein Ende machen und von innen für strahlende Haut sorgen. „Stiftung Warentest“ hat 15 solcher Präparate unter die Lupe genommen.
Schluck für Schluck zu jugendlicher, strahlender Haut – das versprechen verschiedene vermeintliche Schönheitsdrinks aus Apotheken, Drogerien, Reformhäusern und Online-Handel. Sie enthalten Kollagenbestandteile oder Hyaluronsäure, die wir bereits aus Kosmetik mit angeblichem Anti-Aging-Effekt kennen. Die Verbraucherorganisation „Stiftung Warentest“ hat 15 solcher Nahrungsergänzungsmittel zum Trinken untersucht. Die Ergebnisse? Ernüchternd.
Schönheitsdrinks laut „Stiftung Warentest“ wirkungslos
Dem Ergebnisbericht zufolge (nachzulesen in der Zeitschrift „test“, Ausgabe 11/2022) ließ sich eine positive Wirkung auf das Aussehen nicht nachweisen. Die Tester konnten demnach keine aussagekräftigen Belege dafür finden, dass die angeblichen Schönheitsdrinks die Haut tatsächlich „von innen pflegen und dadurch Alterungsprozesse aufhalten oder sichtbar rückgängig machen“.
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Es stimme, dass die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure und Kollagen, welche für straffe Haut und ein festes Bindegewebe sorgen, mit zunehmendem Alter abnimmt. Das heiße aber nicht, dass deren Substitution durch Nahrungsergänzungsmittel einen sichtbaren Effekt zeige. Es gebe laut „Stiftung Warentest“ keine Studien, die eine Wirkung der vermeintlichen Schönheitsdrinks evidenzbasiert nachweisen könnten. Auch die Hersteller konnten den Testern zufolge keine belastbaren Nutzenbelege für ihre Produkte liefern.
Das steckt wirklich in den Ampullen
Die unter die Lupe genommenen Präparate enthielten neben angeblichen Kollagen- und Hyaluronbestandteilen beispielsweise Biotin oder Vitamin C. Jene Mischungen an Vitaminen und Spurenelementen wertet „Stiftung Warentest“ als einen geschickten, womöglich verkaufsfördernden „Schachzug“. Denn er erlaube es den Anbietern, auf ihre als Schönheitsdrinks vertriebenen Nahrungsergänzungsmittel gesundheitsbezogene Werbeaussagen zu drucken, die durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) unter bestimmten Vorgaben zugelassen sind.
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Tatsächlich sollen sich die in Schönheitsdrinks verwendeten Spurenelemente und Vitamine auch durch alltägliche Lebensmittel aufnehmen lassen. Biotin etwa sei in Eigelb oder in pflanzlichen Lebensmitteln wie Nüssen oder Haferflocken enthalten. Das in vielen der getesteten Produkte enthaltene Zink etwa in Milch oder Karotten, Vitamin C zum Beispiel in Paprika und Kartoffeln.
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Fazit: Essen Sie lieber Obst und Gemüse
Eine Ernährung mit dem, was Obstgarten und Gemüsebeet hergeben, reiche den Testern zufolge aus, um Haut und Haare mit dem zu versorgen, was sie brauchen. Zudem dürfte eine obst- und gemüsereiche Ernährung günstiger sein als die Investition in unnütze Schönheitsdrinks. Immerhin kosten die als Tagesration verkauften Ampullen jeweils rund 3,95 Euro.
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Quelle
- mit Material von dpa