7. März 2023, 14:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Skin Icing oder Face Icing verspricht rosige Haut, einen schönen Glow und verkleinerte Poren – dafür braucht es nicht mehr als einen Eiswürfel. STYLEBOOK fragte bei einem Dermatologen nach, wie effektiv das Beauty-Treatment tatsächlich ist und wer besser die Finger davon lassen sollte.
Was bringt Face Icing?
Face Icing verspricht sichtbare Ergebnisse innerhalb kürzester Zeit – so kurz sogar, dass es sich in einem Instagram-Reel oder TikTok-Video festhalten lässt. Im Netz kursieren unter den beiden Hashtags #skinicing und #faceicing tausende Videos – doch taugt das Kälte-Treatment wirklich etwas? Der Münchner Facharzt für Dermatologie Dr. Timm Golüke erklärt auf STYLEBOOK-Nachfrage: „Der Effekt eines Kälteschocks ist in der Beauty- und Kosmetikindustrie grundsätzlich nicht neu. Die Behandlung mit Kälte regt die Durchblutung an, setzt Stoffwechselprozesse in Gang und das wiederum führt zu einem strahlenden Hautbild.“
Auch in der ästhetischen Dermatologie macht man sich die hautverbessernden Eigenschaften von Kälte zunutze. Behandlungen wie Kryo-Facials erfreuen sich großer Beliebtheit. Für eine verjüngt und praller wirkende Haut ist jedoch nicht zwingend ein Besuch beim Dermatologen notwendig. Der Experte bestätigt, dass sich bereits bei der Behandlung mit einem herkömmlichen Eiswürfel positive, wenn auch kurzfristige Effekte einstellen können. „Schwellungen gehen zurück, Rötungen werden vermindert und die Haut erscheint frischer“, so Golüke. Dafür gibt es inzwischen auch entsprechende Beauty-Tools. Wenn Sie keine Lust haben, einen schmelzenden Eiswürfel in der Hand zu halten, können Sie zu den sogenannten „Ice Globes“ greifen. Diese mit Wasser gefüllten Kugeln lassen sich mithilfe eines Griffs über das Gesicht führen und sind wiederverwendbar. Damit sie jederzeit einsatzbereit sind, sollten Sie sie im Tiefkühlfach lagern.
Ein Allheilmittel ist das Face Icing jedoch nicht. So helfe es nicht gegen vergrößerte Poren, so der Facharzt: „Bei Poren handelt es sich um Talgdrüsenausgänge – eine Verkleinerung dieser kann durch eine Behandlung wie Face Icing nicht hervorgerufen werden.“
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Wie funktioniert Face Icing?
Alles, was man für Facial Icing braucht? Ein Gefrierfach! Der Experte erklärt: „Grundsätzlich eignen sich herkömmliche Eiswürfel für die Behandlung der Haut. Wichtig ist jedoch, den Eiswürfel mit dem schmelzenden Wasser in langsamen Bewegungen über die Haut zu führen und nicht zu lang auf einer Stelle zu halten – andernfalls kann der Eiswürfel festkleben und es drohen Erfrierungen.“ Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch auf Face Icing Tools wie Cryo-Ball oder Eisroller zurückgreifen. Derzeit kursiert im Netz zudem der sogenannte „Frozen Cucumber“-Hack. Dabei legt man eine Gurke ins Gefrierfach und führt sie anschließend übers Gesicht – der Effekt ist derselbe wie beim Eiswürfel, nur die Handhabung ist etwas einfacher.
Zu welchem Beauty-Tool man auch greift – vor der Anwendung sollte man die Haut gründlich reinigen. Danach empfiehlt es sich eine feuchtigkeitsspendenden Creme aufzutragen. Wer die Effekte des Face Icing noch verstärken will, sollte eine Lymphdrainage in Betracht ziehen – gerade in Kombination mit dieser den Lymphabfluss fördernden Massagetechnik sei der Beauty-Trend besonders wirksam, wie der Experte verrät.
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Für wen eignet sich Face Icing nicht?
Grundsätzlich birgt Face Icing relativ wenig Risiken. Dennoch verweist Dr. Golüke darauf, dass bestimmte Personengruppen in jedem Fall von einer Behandlung absehen sollten. Dazu zählen insbesondere Rosazea-Patienten, deren Rötungen durch die Kalt-Warm-Wechselwirkungen zusätzlich verstärkt werden können. Neben Patienten mit Nesselsucht oder mit grundsätzlich empfindlicher Haut sei auch bei zu Akne neigender Haut Vorsicht geboten – „die Bakterien können durch die Reibung auf dem ganzen Gesicht verteilt werden“, so der Dermatologe.