5. Februar 2024, 16:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Von dem Hautmikrobiom und der Hautschutzbarriere haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Sie sind dafür zuständig, dass unsere Haut vor äußeren Einflüssen geschützt sind und sorgen gleichzeitig dafür, dass sie nicht zu viel Feuchtigkeit verliert. Deshalb ist es wichtig, diese Hautbarriere zu schützen und zu stärken. Möglich ist das mit der richtigen Pflege. Der Wirkstoff Inulin soll dabei nicht nur das Hautmikrobiom stabilisieren, sondern die Haut auch gleichzeitig mit Feuchtigkeit versorgen. STYLEBOOK hat einen Experten gefragt, was dahinter steckt.
Gesichtspflege und Hautgesundheit bedeutet mehr, als regelmäßig einen Sonnenschutz aufzutragen und sich zuverlässig abzuschminken. Die Haut ist ein sehr strapazierfähiges Organ, macht im Alltag jedoch auch einiges mit. Um die Hautschutzbarriere zu stärken, können daher Pflegeprodukte mit dem pflanzlichen Wirkstoff Inulin hilfreich sein. Wir haben mit dem Dermatologen Dr. Timm Golüke darüber gesprochen.
Was ist Inulin?
Grundlegend handelt es sich bei Inulin um ein Probiotikum, welches den „guten“ Darmbakterien als Nahrung dient und somit für eine gesunde Darmflora sorgen kann. Allerdings ist es nicht nur für die Darmgesundheit förderlich, sondern kann auch die Hautgesundheit verbessern. So kann es das Gleichgewicht der Hautmikrobiotika unterstützen und die natürliche Hautschutzbarriere stärken. Der pflanzliche Wirkstoff wird dabei aus der Chicorée-Wurzel gewonnen.
Wie wird Inulin in der Hautpflege angewendet?
Das extrahierte Inulin wird in Hautpflegeprodukte wie Cremes, Seren oder Lotionen eingearbeitet. Alternativ ist es auch als Pulver erhältlich und lässt sich so in DIY-Masken oder Peelings verwenden. Auch zur Haarpflege kann der pflanzliche Wirkstoff positiv beitragen. Hier kommt er vor allem in Shampoos oder Spülungen vor und spendet dem Haar eine ordentliche Portion Feuchtigkeit.
Wie wirkt Inulin?
Probiotische Wirkung durch Inulin
Einer der größten Vorzüge von Inulin ist seine probiotische Wirkung. Die Haut als solche enthält ein Mikrobiom in ihrer obersten Hautschicht (Epidermis). Diese wiederum beinhaltet zahlreiche gute sowie schlechte Mikroorganismen. Stehen diese im Gleichgewicht zueinander, sorgt das Mikrobiom für einen ausgeglichenen Hautbarriereschutz, der die Haut vor Umwelteinflüssen auf der einen Seite und dem Austritt wertvoller Nährstoffe und Flüssigkeiten auf der anderen Seite bewahrt. Und genau hier setzt das Probiotikum Inulin ein: Es unterstützt dieses Gleichgewicht und stärkt somit die Hautbarriere sowie das Mikrobiom.
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Es versorgt die Haut mit Feuchtigkeit
Doch damit nicht genug. Eine starke Hautschutzbarriere bedeutet gleichzeitig, dass die Haut mehr Flüssigkeit speichern kann und so besser durchfeuchtet ist. Das hydratisierende Inulin wirkt außerdem beruhigend auf die Haut und kann somit Reizungen mindern. Die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften bringen zudem die Hautflora wieder ins Gleichgewicht und beugen auf diese Weise Rötungen und Unreinheiten vor. Das Ergebnis ist ein im Gesamten ebenmäßigeres Hautbild.
Welche Risiken gibt es in der Anwendung?
Da natürliches Inulin sehr feuchtigkeitsspendend ist und gleichzeitig eine hautberuhigende Wirkung aufweist, ist es für nahezu alle Hauttypen, insbesondere aber auch für empfindliche Haut geeignet. Allerdings sollte man bei zu Allergien neigender Haut vorsichtig sein und den Wirkstoff vor dem großflächigen Auftragen auf einer unauffälligen Stelle testen.
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Experteneinschätzung zu Inulin
Der Dermatologe Dr. Timm Golüke beschreibt Inulin als einen sehr feuchtigkeitsspendenden Naturwirkstoff. „Bei Inulin handelt es sich um ein Polysaccharid. Es ist häufig in Shampoos oder auch Cremes enthalten, da es sehr feuchtigkeitsspendend wirkt. Durch diese Eigenschaft kann Inulin das Mikrobiom und die Hautschutzbarriere stabilisieren.“ Obwohl der Wirkstoff somit einiges verspricht, sollte in manchen Fällen Vorsicht bei der Anwendung geboten sein: „Inulin kann auch Fructose enthalten. Hier sollte man also aufpassen, wenn man unter einer Fructose-Intoleranz leidet, da der Wirkstoff in diesem Fall eine allergische Reaktion auslösen könnte“, so der Arzt.