21. Juni 2022, 10:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Dunkle Schatten unter den Augen – fast jeder kennt das Phänomen „Augenringe“, das gerne auf zu wenig Schlaf zurückgeführt wird. Doch ganz so einfach ist es nicht: Manche Menschen, meist dunklere Typen, neigen aufgrund ihrer Pigmentierung zu Verfärbungen in diesem empfindlichen Bereich des Gesichts. Noch verbreiteter aber sind sogenannte Tränenrinnen. Was helfen kann? STYLEBOOK stellte einer Fachärztin alle wichtigen Fragen.
Übersicht
Was sind Tränenrinnen?
Die Tränenrinne, auch Tränenfurche genannt, liegt am unteren Rand der Augenhöhle. Wo genau sie ansetzt und wie weit sie sich erstreckt, ist bei jedem Menschen individuell angelegt. Mit den Jahren wird das Fettgewebe im Gesicht dünner und das Bindegewebe schwächer, weshalb Fettkörper der Schwerkraft folgend in Richtung Kinn wandern. „So ist auch die generelle Ausbildung von Fältchen zu erklären, ebenso die Ausprägung der Nasolabialfalte“, erklärt Dr. med. Miriam Rehbein, Ärztin für Ästhetische Medizin an der Münchener Schönheitsklinik Dermatologie am Friedensengel. Die Haut, die immer weniger unterpolstert ist, liegt bald direkt auf den Knochen auf, durch das geringe Unterfettgewebe schimmern feine Blutgefäße immer sichtbarer durch.
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Woher kommt die Tränenrinne?
„Mit Müdigkeit hat das nichts zu tun“, betont Dr. Rehbein. Wie früh sich die Augenringe oder Tränenrinnen ausbilden, ist genetisch bedingt, „bei manchen sieht man sie schon mit 20 sehr deutlich.“ Früher oder später entstünden sie aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses aber in jedem Fall. Ausreichend Schlaf und Flüssigkeitszufuhr sind natürlich immer empfohlen. Ganz ausbleiben oder sich zurückbilden werden sich Tränenrinnen dadurch aber nicht.
Wie wird man die Augenringe los?
Mit dem Concealer kann man die dunklen Schatten für mehrere Stunden gut verstecken – weg sind sie dadurch aber nicht. Ist der Leidensdruck besonders hoch, hilft ein minimal-invasives Treatment beim Dermatologen, um das dünner gewordene Fettgewebe wieder aufzupolstern: Unterspritzungen. Frau Dr. Rehbein verwendet hierfür eine stumpfe Kanüle und legt einen Zugang mit der Nadel, durch den Hyaluronsäure injiziert wird. Der Eingriff dauert zwischen 15 und 30 Minuten – und hat laut Dr. Rehbein Soforteffekt. Im Anschluss an die Behandlung sehe man direkt frischer aus, es sei keinerlei Nachbehandlung oder Schonmaßnahme nötig.
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Welche Risiken gibt es?
„Hyaluron befindet sich von Natur aus in verschiedenen Gewebestrukturen. Es ist ein körpereigener Stoff, der mit der Zeit weniger gebildet wird“, erklärt uns die Expertin. Zu Unverträglichkeitsreaktionen könne es deshalb nicht kommen. Und ohnehin gebe es kaum Risiken, außer einer möglichen Entstehung von blauen Flecken, sollte die Unterspritzung nicht durch einen erfahrenen Experten durchgeführt werden. Wichtig sei auch eine gute Beratung im Vorfeld. Wenn kein echter Handlungsbedarf besteht, da die vermeintlichen Tränenrinnen kaum ausgeprägt sind, könnte das Gewebe durch den Eingriff zu dick werden und dadurch tränensackartig aussehen.
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Wie oft muss man die Behandlung durchführen?
Einmalig. Das Ergebnis halte dann so lange, bis der Körper das Hyaluron abgebaut hat. Das dauere etwa zwei Jahre.
Wie viel kosten die Unterspritzungen?
Die Kosten für die Behandlung werden nicht von der Krankenkasse übernommen und starten ab ca. 360 Euro.
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Quelle
– mit fachlicher Beratung von Dr. med. Miriam Rehbein, Ärztin für Ästhetische Medizin an der Münchener Schönheitsklinik Dermatologie am Friedensengel