22. August 2023, 6:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Schlank, straff und sportlich – das ist nach wie vor der Inbegriff einer „perfekten Körperform“. Obwohl kaum jemand diesem Ideal entspricht, hält es sich hartnäckig in der Gesellschaft. Normalerweise ist dafür jede Menge Selbstdisziplin notwendig. Deutlich einfacher kann man per Body Contouring zum idealen Körper kommen. STYLEBOOK schaut sich den umstrittenen Trend einmal genauer an.
Die Unzufriedenheit mit der eigenen Erscheinung treibt viele Menschen an, sich über die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur Optimierung ihres Körpers zu informieren. Ein plastisch-ästhetischer Eingriff gehört meist zu den letzten Maßnahmen in einer Reihe von selbst optimierenden Überlegungen. Und doch greift mit dem sogenannten „Body Contouring“ derzeit ein Trend um sich, der mit Vorsicht zu genießen ist. Zwar verbessert sich durch eine solche OP das eigene Selbstwertgefühl, doch langfristig kann ein derartiges Verfahren Sucht-Potenzial besitzen. Doch was genau steckt eigentlich hinter dem Begriff Body Contouring? Welche Körperstellen können damit optimiert werden? Und welche Risiken birgt ein solcher Eingriff?
Übersicht
Konturchirurgie – schön, schöner, am schönsten?
Im Wesentlichen umfasst die Konturchirurgie alle plastisch-ästhetischen Eingriffe zur Veränderung der Körperform. Hier findet das ewige Streben nach Perfektion seinen Höhepunkt, der sich in Form von Behandlungen wie Fettabsaugungen, Hautstraffungen, Vergrößerungen und Verkleinerungen zeigt. Die am häufigsten durchgeführten Verfahren zur Optimierung des eigenen Gesamtbildes sind Fettentfernung und Straffung im Bauch- und Oberschenkelbereich, Brust-OPs und Eigenfett-Behandlungen. Denkt man ernsthaft über einen solchen Eingriff nach, sollte man sich aber immer am Machbaren orientieren, betont auch Prof. Dr. Reichenberger, Straffungs-Experte im ETHIANUM Heidelberg: „Teilweise kommt es vor, dass sich meine Patientinnen an ‚Idealen‘ aus den Medien orientieren. Was jedoch tatsächlich machbar ist, hängt sehr stark von der individuellen körperlichen Beschaffenheit ab.“
So läuft Body Contouring ab
Das Vorgespräch
Jedem operativen Eingriff geht ein ärztliches Aufklärungsgespräch voran. Auf dieses sollte man sich gut vorbereiten, denn der Arzt stellt in einem solchen Fall auch Fragen zu den Hintergründen, z. B. warum der Eingriff überhaupt vorgenommen werden soll und ob bereits plastisch-ästhetische Eingriffe am Körper durchgeführt wurden. Generell dient dieses Gespräch auch dazu, den Patienten über den Vorgang der OP sowie mögliche Risiken und Nebenwirkungen des Body Contourings aufzuklären.
Die Voruntersuchung
Neben dem aufklärenden Gespräch sind weitere Maßnahmen erforderlich, um mögliche Risiken auszuschließen und einen maximalen Erfolg der OP zu sichern. Bei einer oder mehreren Voruntersuchungen erfasst der behandelnde Arzt den allgemeinen Gesundheitszustand, eventuelle Allergien und Risikofaktoren. Zudem werden die betreffenden Körperregionen detailliert untersucht und natürlich vermessen. Je nach geplantem Eingriff werden auch Laboruntersuchungen durchgeführt, welche vor allem für die Vergabe von Medikamenten notwendig sind. Im Rahmen dieser Voruntersuchungen wird auch abgeklärt, ob und welche Spezial-BHs, Kompressionen oder ähnliche Stützen für den Heilungsprozess benötigt werden.
Narkose und Operation
Normalerweise geht mit einem Body-Contouring-Eingriff immer eine Vollnarkose einher. Natürlich bespricht der behandelnde Arzt auch das Anästhesieverfahren genauestens mit dem Patienten. Am Tag der OP sollte man sich von einer nahestehenden Person in die Klinik fahren lassen, die auch nach Möglichkeit in der ersten Nacht als Begleitperson in der Nähe bleibt. Die Dauer der Operation hängt vom Ausmaß der Behandlung und der jeweiligen Körperregion ab. Eine Brustvergrößerung dauert beispielsweise zwischen einer und eineinhalb Stunden. Generell legen alle Ärzte Wert darauf, die Schnitte so genau und unauffällig wie möglich zu setzen. Alle Hautschnitte werden mit modernsten Techniken und Materialien vernäht, was das Ziehen von Fäden überflüssig macht.
Erholung und Regeneration
Nach erfolgreichem Abschluss der OP werden die Einschnitte mit reinigenden Kompressen bedeckt. Zusätzlich kommt die davor besorgte Kompressionskleidung zum Einsatz, die Schwellungen auf ein Minimum beschränken und die operierten Bereiche stützen soll. „Natürlich gibt es nach der Operation die normalen Wundschmerzen, die unsere Patientinnen jedoch durch eine zeitlich begrenzte Schmerzmitteleinnahme sehr gut in den Griff bekommen“, klärt Prof. Dr. Reichenberger über die Nachwirkungen der OP auf. Damit die operierten Körperbereiche sich nicht entzünden, sind die Einnahme bestimmter Medikamente sowie regelmäßige Kontroll-Besuche beim Facharzt also in jedem Fall Pflicht. Wie lange der anschließende Klinik-Aufenthalt dauert, ist von vielen Faktoren abhängig. Einige Tage sind aber durchaus normal, was natürlich bereits im Vorhinein mit dem Arbeitgeber abgeklärt werden sollte.
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Welche Risiken gibt es beim Body Contouring?
Obwohl die Ergebnisse durch den medizinischen Fortschritt immer besser werden, ist ein operativer Eingriff stets mit Vorsicht zu genießen. Denn es lässt sich keineswegs vermeiden, dass eine solche OP auch risikobehaftet ist. Trotz schonender Techniken besteht beispielsweise nach jeder Brustvergrößerung das Risiko einer Kapselfibrose. Auch mit einer oder mehreren sichtbaren Narben muss man nach einem körperverändernden Eingriff rechnen. Je nach Lage der behandelten Körperzone können diese aber gut von Kleidung verdeckt werden. Direkt nach der Operation treten häufig Blutergüsse und Schwellungen auf, die mit starken Schmerzen einhergehen. Doch die Einnahme von Schmerzmitteln sowie regelmäßige Kontrollbesuche beim Arzt können die Entstehung von Entzündungen in der Regel verhindern und für eine reibungslose Abheilung sorgen.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Prof. Dr. Reichenberger, Straffungs-Experte im ETHIANUM Heidelberg