19. Februar 2024, 10:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ob nun Happy Aging oder Anti Aging genannt: Es ist kein Geheimnis, dass viele Frauen sehr gerne kleine bis große Eingriffe unternehmen, um ihr jugendliches Aussehen beizubehalten. Eine neue Methode der Gesichtsstraffung ist das Deep-Plane-Facelift. STYLEBOOK hat mit einem Ästhetischen Chirug über Vorteile und Risiken des Verfahrens gesprochen.
Fadenlifting, Facelift, Botox, Hyaluron – man könnte noch Stunden so weitermachen. Ob all diese Eingriffe wirklich das Richtige für einen sind, bleibt jedem selbst überlassen. Jetzt gibt es aber eine vergleichbar neue Technik der Gesichtsverjüngung: das Deep-Plane-Facelift. Hierbei wird das Gewebe in der tieferen Schicht gestrafft – und altersbedingte Volumenverschiebungen sollen somit rückgängig gemacht werden. Was sich genau hinter dieser Methode der Gesichtsstraffung verbirgt, hat uns Dr. Volker Rippmann in einem Interview verraten. Er ist ästhetischer Chirurg und bietet das Verfahren in seiner Praxis an.
Deep-Plane-Facelift: Was ist das für ein Verfahren – und für wen eignet sich ein solcher Eingriff?
Was ist ein Deep-Plane-Facelift?
„Das Deep-Plane-Facelift hat die Möglichkeiten der operativen Gesichtsverjüngung entscheidend verändert und das Facelift wieder zu einer der gefragtesten Eingriffe in der Plastischen Chirurgie gemacht. Das Deep-Plane-Facelift ist die modernste, aber auch operativ anspruchsvollste Methode zur Remodellierung der Gesichtskontur zurück zu einem jugendlichen Gesicht. Der Clou dabei ist, dass man die mechanisch starken Verwachsungen und Bänder in der Tiefe der Gesichtsmuskulatur teilweise löst und somit den permanenten Zug dieser Bänder auf die Gesichtshaut verschwindet. Einmal gelöst, kann man die herabgefallenen Gesichtsstrukturen wieder nach oben mobilisieren und dort fixieren. Somit bringt das Deep-Plane-Facelift eine tatsächlich signifikante Gesichtsverjüngung, ohne operiert oder künstlich zu erscheinen.“
Wem würden Sie die Behandlung „empfehlen“?
„Das Deep-Plane-Facelift empfehle ich PatientInnen zwischen 35 und 60 Jahren. Prinzipiell kann man sagen: wenn minimalinvasive Eingriffe wie Unterspritzungen, Fadenlifts etc. keinen ausreichenden Effekt mehr bringen oder das Spiegelbild nicht mehr dem eigenen „Ich“ entspricht, kann man über diesen Eingriff nachdenken. Prinzipiell selektiere ich individuell schon genau vorher aus, ob man für diesen Eingriff geeignet ist. Also nicht jeder der ein Deep-Plane-Facelift will, sollte auch unbedingt eins bekommen. Manchmal sind andere Methoden effektiver. Das Alter ist dabei nur eins von mehreren Kriterien.“
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Können diese Ergebnisse nicht auch mit Botox und Hyaluron erzielt werden?
„Das Deep-Plane-Facelift hat vom Effekt her ein Alleinstellungsmerkmal. Keine andere Methode bringt einen vergleichbaren Verjüngungseffekt des Gesichtes. Der eindrucksvolle Effekt beruht auf der Tatsache, dass diese Operation durch Lösung der tiefen Verwachsungen maßgeblich die Hauptursache des alternden Gesichtes behandelt. Allerdings gibt es auch viele Patienten, die von anderen Eingriffen mehr profitieren. So kann man beispielsweise die Qualität der alternden Haut durch oberflächliche Behandlungen wie C02-Laser oder Radiofrequenzneedling signifikant verbessern.“
Was unterscheidet Deep Plane Facelift von anderen Face-Lift-Methoden?
„Der Begriff Facelift ist ein Überbegriff für zahlreiche unterschiedliche Eingriffe, deren Ausdehnung und Effekt aber sehr unterschiedlich sind. Daher ist es wichtig als Patient sich genau vorher zu informieren, um welche Art von Eingriff es sich handelt. Bei den meisten Faceliftoperationen wird über einen Schnitt und um das Ohr die Wangen und Halshaut mobilisiert und der entstehende Hautüberschuss folgend entfernt.
Beim sogenannten SMAS-Lift (unter der Haut liegende Bindegewebe-Muskelschicht) wird die darunterliegende Schicht (SMAS) benutzt und nach oben vernäht. Beim Deep-Plane-Facelift wird diese SMAS-Schicht zusätzlich von ihren teilweise festen Verwachsungen in der Tiefe befreit. Dadurch wird ein maximal spannungsfreies und natürliches Ergebnis erzielt. Die klassischen Facelift-Entlarvungspunkte wie unnatürliche Mundform, lang gezogene Ohrläppchen oder breite Narben rund ums Ohr gehören somit der Vergangenheit an.“
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Hidden Scar Technique und Risiken
Sie sprechen auch von einer „Hidden Scar Technique“ – können Sie die beschreiben?
„Es ist das Ziel jedes plastisch-chirurgischen Eingriffs möglichst wenig sichtbaren Narben zu hinterlassen. Beim Deep-Plane-Facelift ist eine spannungsfreie Hautnaht rund um das Ohr und am Haaransatz ein entscheidender Vorteil, da die verbleibenden Narben dadurch im Regelfall schmal und kaum sichtbar sind. Durch die moderne Platzierung in Hautfalten oder innerhalb des Gehörgangs lassen sich diese zudem gut verstecken und sind langfristig kaum noch zu erkennen“.
Was sind die Vorteile?
„Die Vorteile des Deep-Plane-Facelifts liegen vor allem im Ergebnis. Man bekommt ein natürliches und lang anhaltendes Resultat. Es ist die einzige Form des Faceliftings, bei der die Ursache des alternden Gesichtes behandelt wird, während bei den bisherigen Methoden vor allem versucht wurde, die Auswirkungen des alternden Gesichtes zu reduzieren.
Bei einem gut operierten Deep-Plane-Facelift sehen PatientInnen nicht operiert aus, da die Gesichtshaut kaum gezogen wird und annähernd spannungsfrei vernäht wird. Meine PatientInnen sind zudem schneller wieder gesellschaftsfähig. Im Durchschnitt nach zwei Wochen“.
Und was die Risiken?
„Die Risiken beim Deep-Plane-Facelift liegen eindeutig darin, dass es operativ relativ anspruchsvoll ist und somit in geschulte und erfahrene Hände gehört, da die Gefahr z. B. der Verletzung von Nerven gute anatomische Kenntnisse voraussetzt. Die Risiken wie Wundheilungsstörungen v.a. bei Rauchern oder Gefahr von Blutungen sind bei dieser Form des Facelifts sogar geringer“.