7. November 2023, 17:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Einhorn-Lifting klingt erstmal nach Regenbogen, Sonnenschein und Fabelwesen; es hat damit aber tatsächlich wenig gemein. Alles, was Sie über dieses blutige, aber effektive Facial wissen müssen, erklärt Ihnen hier eine Expertin.

Wie läuft die Behandlung ab?

„Für die Behandlung werden Ihnen etwa 15 ml Eigenblut entnommen und mittels eines Inkubators für 6 Stunden zentrifugiert. Bei dem Prozess werden entzündungshemmende Proteine in extrem hoher Konzentration extrahiert. Das Ergebnis ist ein autologes, konditioniertes und absolut individuelles Serum, das sogenannte EdS (Exokine derived Serum)“, klärt Viktoria Buck, Fachärztin für Dermatologie in Berlin, auf.

„Mit Hilfe einer 0,4 mm langen Mikronadel injiziert man das EdS in die lokal betäubte Gesichtshaut. Hier soll es entzündungshemmend wirken sowie Kollagen- und Stammzellenproduktion anregen. Anschließend beruhigt ein Kälteroller die Haut.“ Das verbleibende Serum wird danach eingefroren, um für die Folgesitzungen genutzt zu werden.

Unterschied zum Plasma-Lifting

Das Einhorn-Lifting ist das luxuriöse Update zum Plasma-Lifting, auch PRP (platelet rich plasma) genannt. Im Grunde sind die Verfahren identisch, bis auf zwei Details: Das Einhorn-Lifting wird zusätzlich für mehrere Stunden in einem Wärmeschrank gezielter Wärme ausgesetzt, um so noch mehr Wirkstoffe freizusetzen.

Erst danach wird es zentrifugiert. Außerdem enthält das Röhrchen, in dem das Serum aufgefangen wird, zusätzlich kleine Glaskügelchen, die die Produktion der Wachstumsfaktoren anregen.

Woher kommt die Bezeichnung Einhorn-Lifting?

Ganz klar: Aufgrund seiner vielen bewiesenen Vorzüge und der gleichzeitig besonders guten Verträglichkeit, gilt es als „zu schön, um wahr zu sein“ – wie ein Einhorn.

Wirkversprechen

Das Hautptwirkversprechen dieser Eigenblut-Therapie liegt in der langanhaltenden Zellerneuerung und Reparatur der Haut, indem das Exokine-Serum die natürlichen Schutz- und Regenerationsmechanismen der Haut stimuliert. Das Serum reduziert chronische Entzündungsreaktionen, einer der Hauptfaktoren für Hautalterung. Das Facial verspricht somit ein straffes, langfristig verjüngtes, frisches Hautbild mit Glow-Effekt.

Beim Einspritzen des Serums punktieren Mikronadeln die Haut, was die natürliche Elastin- und Kollagenproduktion anregt. So dringen die Anti-Aging-Wirkstoffe auch in die tieferen Hautschichten vor.

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Was sind die Vorteile gegenüber anderer Anti-Aging-Facials?

„Die besondere Exokine-Blutaufbereitung hat zur Folge, dass das entnommene Blut vollkommen zellfrei ist. Somit können auch keine Zellen zurück ins Blut gelangen und Gegenreaktionen auslösen“, weiß Frau Buck. „Zudem enthalten Exokine dank spezieller Filter besonders wenig Störstoffe und kommen gänzlich ohne Zusatzstoffe aus. Damit sind Exokine besonders gut verträglich, auch für Allergiker.“

Im Gegensatz zu anderen Facials verspricht das Einhorn-Lifting eine langfristige, tiefgreifende Hautverjüngung und einen besonders langen sichtbaren Behandlungseffekt von bis zu 12 Monaten. Es entsteht ein deutlicher, natürlicher Liftingeffekt, ohne aber die Gesichtszüge zu verändern.

Und das Beste: Die positiven Effekte auf die Haut sind in klinischen Studien nachgewiesen und dokumentiert.

Was sind die Nachteile und Risiken?

Die Behandlung dauert 30–60 Minuten und kostet rund 790 € pro Sitzung. Damit ist sie eher kostspielig, zumal Interessenten in der Regel mindestens 4 Sitzungen innerhalb weniger Wochen benötigen, um den langfristig sichtbaren Verjüngungseffekt zu erzielen.

Für empfindliche Patienten kann die Behandlung nicht ganz schmerzfrei verlaufen, da einige trotz Betäubungscreme noch die Einstiche spüren.

Direkt nach der Behandlung sollte man keine wichtigen Termine im Kalender haben, denn bei einigen Patienten hält die Schwellung der Haut bis zu 2 Tage an. Außerdem kann es gerade bei der Behandlung der Augenpartie vorkommen, dass Gefäße verletzt werden. Dadurch können sichtbare blaue Flecken entstehen, die mitunter bis zu einer Woche sichtbar sein können.

„Wie bei jeder ästhetischen Behandlung gilt, suchen Sie nur ausgebildete Fachärzte auf und lassen Sie sich vorab über die Risiken aufklären“, empfiehlt Frau Buck.

Welche Körperstellen können behandelt werden und ab wann?

Die Behandlung eignet sich Neben der Gesichtshaut auch für Hals, Dekolleté und Hände. „Für optimale Resultate beginnen Sie die Behandlung am besten, sobald Sie erste Alterserscheinungen feststellen, wie Fältchen, vergrößerte Poren oder Hauterschlaffung. Dieser Zeitpunkt ist individuell verschieden und hängt unter anderem von Ihrer Veranlagung und Ihrem Lebensstil ab“, weiß Frau Buck.

Für wen ist es geeignet?

Das Facial ist im Grunde für jeden geeignet, sowohl für die jüngere als auch für die sehr reife Haut. Während die jüngere Haut vor allem von der vorbeugenden Wirkung und einer insgesamt verbesserten Hautqualität profitiert, zeigen sich bei der reifen Haut sichtbare Verjüngungserscheinungen.

Sie eignet sich für alle Hauttypen, auch empfindliche Haut. Selbst problematische Haut, die zu Akne und Unreinheiten neigt, erfährt durch die antientzündliche Komponente des Serums eine Verbesserung.

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Fazit

„Ein Facial mit Eigenblut ist keine absolut neue, innovative Methode. Allerdings macht die spezielle Exokine-Blutaufbereitung das Einhorn-Lifting zu einer besonders gut verträglichen Behandlung. Somit ist es eine gute Alternative für Patienten, die empfindlich auf Zusatzstoffe reagieren und für die daher Hyaluron-Spritzen und Botox nicht infrage kommen“, so Frau Buck. Wir sollten aber nie vergessen, dass jeder Eingriff Risiken birgt, auch wenn wir ihm den Namen eines glitzernd-bunten Fabelwesens geben.

Quelle

• mit fachlicher Beratung von Viktoria Buck, Privatpraxis für klassische & operative Dermatologie mit Schwerpunkt Ästhetik und Laser in Berlin