16. Juni 2022, 7:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach Botox und Hyaluronsäure ist nun viel von Sculptra die Rede. Lesen Sie bei STYLEBOOK, wie sich die Anwendung von klassischen Fillern und Co. unterscheidet, und was eine erfahrene Ärztin davon hält.
Übersicht
Wie funktioniert Sculptra?
Sculptra ist Polymilchsäure, ein Unterspritzungsstoff mit biostimulatorischen Fähigkeiten, der hilft, graduell Kollagen aufzubauen. Im Anti-Aging-Kontext wird er dazu verwendet, die Kollagenproduktion in den behandelten Hautarealen anzuregen. Das Ziel: mehr Volumen, wodurch das Hautbild aufgepolsterter wirken und Falten aufgefüllt werden sollen. Deshalb kommt das Liquid Lifting häufig auch jenseits des Gesichts, beispielsweise im Dekolleté, zum Einsatz.
Das Mittel wird von hierfür ausgebildeten Ärzten in einer speziellen Technik in und unter die Haut gespritzt, erklärt auf STYLEBOOK-Nachfrage die Dermatologin Dr. med. Sabine Zenker. Direkt nach der Behandlung ist der Effekt noch nicht sichtbar – die Kollagenbildung braucht Zeit. Bis zu vier Monate können vergehen, manchmal auch länger. Doch nach dieser Zeit berichten vielen Patienten von einem verbesserten Hautbild.
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„Neu“ ist das Ganze übrigens nicht. Erste Formulierungen des Wirkstoffs wurden bereits in den 1990er Jahren in der Medizin erprobt, um Lipoatrophie, also einem Verlust von subkutanem Fettgewebe in der Haut, auszugleichen.
Wann Sculptra sinnvoll ist – und wann nicht
Bei Knitterfiltchen und schlaffer Haut aufgrund eines flächigen Volumenverlusts kann eine Behandlung mit Sculptra sinnvoll sein, erklärt Dr. Zenker. Sie betont, dass es sich dabei nicht um eine Anti-Falten-Behandlung à la Botox handelt. Denn: Polymilchsäure kann nicht die mimische Muskulatur entspannen.
»Sculptra hat nichts mit Botox zu tun
Es gibt verschiedene Arten von Falten, sie entstehen beispielsweise durch äußere Einflüsse (zu viel Sonnenexposition, Rauchen) oder eine starke Mimik. Die richtige Behandlung richtet sich somit nach der Ursache. Botox etwa zeigt eine entspannende Wirkung auf die mimische Muskulatur und ist daher zur Abmilderung von etwa Zornesfalten und Lachfältchen geeignet. Bei Falten als Zeichen der Hautalterung, also bei Elastizitäts- und Volumenverlust sowie Sagging, wäre Sculptra eine Möglichkeit.
Risiken einer Sculptra-Behandlung
Polymilchsäure gilt zwar gemeinhin als gut verträglich. Es kann aber zu mehr als den injektionsbedingten Nebenwirkungen kommen. Laut Frau Dr. Zenker kann es zu Fremdkörperbildungen in Form entzündlicher Knötchen, genannt Granulome, kommen.
Wichtig: Wenden Sie sich an einen erfahrenen Arzt. „Der Arzt muss jedem Patienten individuell zur richtigen Therapie raten, und natürlich die Injektionstechnik beherrschen“, betont Dr. Zenker. Für Polymilchsäure gibt es nämlich keinen Wirkstoff, der das Material wiederauflösen könnte.
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Kosten
Die Preise für eine Sculptra-Behandlung beginnen bei etwa 400 Euro, können aber stark variieren.
Quelle
– mit fachlicher Beratung von Dr. med. Sabine Zenker, Fachärztin für Ästhetische Dermatologie