8. Januar 2024, 14:22 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Das sogenannte Thermolifting gilt ebenso wie die Ultraschalltherapie als erfolgreiche nicht-invasive (nicht-chirurgische) Behandlungsmethode im Kampf gegen Hautalterung. Beide Verfahren zielen zwar auf das gleiche Problem ab, aber dennoch gibt wichtige Unterschiede, die Sie beachten sollten, wenn Sie entscheiden, welche Methode für Sie am besten geeignet ist. Erfahren Sie von einer Expertin, wie die beiden Verfahren funktionieren und welche Ergebnisse Sie erwarten können.
Übersicht
Was ist Thermolifting?
„Thermolifting ist ein nicht-invasives Behandlungsverfahren, bei dem Radiofrequenz (RF) eingesetzt wird, um die Haut zu straffen und zu glätten. RF-Wellen induzieren Wärme in der Haut, die sich von der behandelten Hautoberfläche nach innen in die tiefer liegenden Hautpartien ausbreitet und dort das Wachstum von neuem Kollagen fördert“, weiß Dr. med. Dorothea Sadlo, Fachärztin für Dermatologie und Allergologie in Düsseldorf.
Behandlungsablauf Thermolifting
Ihr Arzt wird ein Handgerät verwenden, um Radiofrequenzenergie in das Hautgewebe des Zielbereichs zu leiten. Bei jeder Anwendung werden Sie wahrscheinlich ein kurzes Hitzegefühl verspüren, welches aber durch ein auf die Hautoberfläche aufgetragenes Kühlspray verringert werden kann. Die Gesamtdauer der Behandlung hängt von der zu behandelnden Hautpartie ab und kann zwischen 30 Minuten und 2 Stunden dauern.
Was ist Ultraschalltherapie?
Bei der Ultraschalltherapie wird Ultraschall eingesetzt, um die Hautoberfläche zu umgehen und die Kollagenproduktion direkt in den gewünschten Bereichen anzuregen. Dieses nicht-invasive Verfahren wirkt gezielt auf die tiefer liegenden Hautschichten ein, die sonst nur mittels einer Operation erreicht werden können, und kann auf diese Weise von innen nach außen wirken.
Behandlungsablauf Ultraschalltherapie
Ihr Arzt wird den Bereich gründlich reinigen, bevor er das Ultraschallgel aufträgt. Dann wird das Ultraschallgerät an der zu behandelnden Stelle platziert und mittels eines Ultraschallbildschirms ermittelt, welche Einstellungen sich für die Abgabe der Ultraschallenergie bei Ihnen eignen. Dieser Vorgang dauert je nach Behandlungsbereich 30 bis 90 Minuten. Die Behandlung der Brust oder des Dekolletés dauert etwa 30 Minuten, während die Behandlung von Gesicht und Hals 60 bis 90 Minuten in Anspruch nehmen kann.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Sie während der Behandlung ein zeitweiliges Wärmegefühl und Kribbeln verspüren, wenn das Gerät Ultraschallenergie in Ihre Haut einleitet.
Für wen eignet sich eines der beiden Verfahren?
„Beide Verfahren sind nicht-invasiv und somit eine gute Option für Menschen, die sich nicht operieren lassen können oder möchten und eine leichte bis mittlere Hauterschlaffung haben, aber keine dramatische Straffung wünschen, die nur durch eine Operation möglich ist“, so Frau Dr. Sadlo.
Auch interessant: 7 Anti-Aging-Tipps, die sich jeder leisten kann
Was sind die Unterschiede zwischen Thermolifting und Ultraschalltherapie?
Art der Energie
Der Hauptunterschied besteht in der Art der Energie, die zur Wiederherstellung der Kollagenproduktion eingesetzt wird. Bei Thermolifting wird Radiofrequenz verwendet, bei der Ultraschalltherapie dagegen Ultraschallenergie, welche tiefer in die Hautschicht eindringen kann.
Behandlungsbereiche
Wenn Sie Kinn-, Hals- und Dekolletébereich behandeln möchten, ist Ultraschalltherapie die geeignete Methode, denn diese Bereiche sind mit Thermolifting nicht behandelbar.
Thermolifting wird vorzugsweise eingesetzt im oberen Gesichtsbereich, vor allem in der Augenpartie. Ein Vorteil von Thermolifting ist die Möglichkeit, größere Bereiche behandeln zu können, wodurch auch schlaffe Haut an Bauch, Oberschenkeln, Armen und Gesäß therapiert werden können. Diese Bereiche sind wiederum für die Behandlung mit Ultraschalltherapie nicht zugelassen.
Ergebnisse
Die Ergebnisse von Thermolifting sind unterschiedlich und hängen vom behandelten Bereich ab. Im Allgemeinen sehen die meisten Menschen nach einem Thermolifting allmähliche Ergebnisse nach 2 bis 6 Monaten. Je nach Hauttyp halten die Ergebnisse 1 bis 2 Jahre an.
Die Ergebnisse der Ultraschallbehandlung zeigen sich nach 2 bis 3 Monaten, wenn neues Kollagen die Haut an Hals und Kinn anhebt. Die Ergebnisse verbessern sich im Laufe von 3 bis 6 Monaten und können bis zu einem Jahr anhalten, wobei mehrere Behandlungen erforderlich sein können.
Ausfallzeiten
Bei beiden Verfahren gibt es anschließend wenig bis keine Ausfallzeiten.
Risiken
Während das Thermolifting als schmerzarm gilt, wird die Ultraschalltherapie mitunter als unangenehm und schmerzhaft empfunden. Beide Verfahren sind risikoarm. Wie aber bei jedem medizinischen Verfahren kann es auch hierbei zu Nebenwirkungen und Komplikationen kommen.
Die häufigsten vorübergehenden Nebenwirkungen von Thermolifting, sind vorübergehende Rötung, leichte Schwellungen und Kribbeln. Diese klingen in der Regel innerhalb von 24 Stunden ab. Es kann auch zu kleinen Eindrücken in der Haut kommen, die aber in der Regel nur vorübergehend sind. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn sie nach 24 Stunden noch nicht verschwunden sind.
Zu den häufigsten vorübergehenden Nebenwirkungen der Ultraschalltherapie gehören Wärmegefühl, Kribbeln der Haut, Rötung und leichte Schwellungen. In seltenen Fällen können Blutergüsse auftreten, die jedoch in der Regel nach einigen Tagen abklingen.
Wie bereiten Sie sich auf die Behandlung vor?
Da es sich um nicht-invasive Verfahren handelt, bedarf es in der Regel keiner besonderen Vorbereitung. Sie sollten allerdings mit einem gereinigten Gesicht kommen, frei von Hautpflegeprodukten und Make-up. Außerdem sollten Sie vor der Behandlung auf chemische Behandlungen und Gesichtspeelings verzichten, um die Haut nicht unnötig zu reizen.
Well-Aging Das sollten Sie über das Plasma Fibroblast Lifting wissen
Skincare Radiofrequenztherapie gegen Falten – die Vorteile und Risiken
Expertin verrät Tipps und Tricks Tschüss, Oberlippenfalten! Effektive Strategien zur Vorbeugung und Behandlung
Wie finden Sie die richtige Methode?
„Welches Verfahren, für Sie das richtige ist, erfahren Sie, wenn Sie einen Beratungstermin mit einem zertifizierten Dermatologen oder plastischen Chirurgen vereinbaren. Dort wird jede Ihrer Fragen beantwortet und ihr Hautzustand geprüft. Sie sollten kein hautstraffendes Verfahren in Erwägung ziehen, wenn Sie an einer akuten Hautinfektion leiden, schwanger sind oder bestimmte Medikamente einnehmen“, rät Frau Dr. Sadlo.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Frau Dr. Sadlo, Fachärztin für Dermatologie und Allergologie in Düsseldorf