6. Dezember 2022, 6:34 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Dichte, lange Wimpern sind heutzutage dank kosmetischer Wimpernverlängerung bzw. -verdichtung für nahezu jeden unkompliziert erreichbar. Was Sie bei dieser äußerst beliebten Behandlung beachten sollten, mit welchen Risiken sie verbunden ist und wann Sie sie unbedingt abbrechen sollten, erfahren Sie hier von einer Expertin.
Übersicht
Wie funktioniert eine Wimpernverlängerung?
Im Gegensatz zu „falschen“ Wimpern, die nur für eine kurze Dauer magnetisch oder mittels eines speziellen Klebers am Wimpernkranz angebracht werden, sind Wimpernverlängerungen eine länger anhaltende Lösung zur Verschönerung Ihrer natürlichen Wimpern. Bei der Wimpernverlängerung, auch -verdichtung genannt, werden einzelne Wimpern im Kosmetikstudio auf jede einzelne Ihrer Naturwimpern am Oberlid mit einem chirurgischen Kleber geklebt. Die Wimpern bestehen aus natürlichen Materialien, wie Seide oder Nerz, oder aber aus synthetischen Kunststofffasern.
Behandlungsdauer und -kosten einer Wimpernverlängerung
Eine Wimpernverlängerung ist ein detailorientierter Prozess, der durchaus, gerade beim erstmaligen Anbringen, zwischen zwei und drei Stunden dauern kann. Die Preise variieren zwischen € 120,- bis € 260,-.
Haltbarkeit und Behandlungshäufigkeit
Wimpernverlängerungen wachsen auf natürliche Weise zusammen mit Ihren Naturwimpern heraus und fallen dann aus. Vier bis neun Wochen beträgt der durchschnittliche Wachstumszyklus für die Wimpern der meisten Menschen. Während dieser Zeit müssen Sie etwa alle zwei bis vier Wochen eine Auffrischung der Behandlung vornehmen, um ein optisch gleichbleibendes Ergebnis aufrechtzuerhalten.
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Pflege
Die verlängerten Wimpern sind relativ pflegeleicht, sie sollten nur mit einer Wimpernbürste täglich gebürstet werden, um lose Wimpern zu entfernen und sie gepflegt aussehen zu lassen. Sie können wie gewohnt ins Schwimmbad oder auch in die Sauna gehen und ganz normal duschen. Allerdings sollten Sie vermeiden, über Ihre Augen zu reiben, um die Wimpern nicht zu lösen. Achten Sie auch darauf, nicht zusätzlich Wimperntusche oder ölhaltige Pflegeprodukte aufzutragen, da deren Inhaltsstoffe den Wimpernkleber auflösen können.
Vorteile der Wimpernverdichtung
Sie können das Aussehen Ihrer Wimpern selbst wählen, indem Sie die Länge und Dichte bestimmen. Von sog. 1D (eine Kunstwimper pro Naturwimper) bis 5D (5 Kunstwimpern pro Naturwimper), sprich von ganz natürlich bis besonders üppig, ist alles möglich. Sehr praktisch ist, dass Sie keine Wimperntusche mehr benötigen und dennoch jederzeit einen tollen Augenaufschlag haben.
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Potenzielle Risiken
„Wimpernverlängerungen sehen toll aus, sind aber nicht ohne Risiko für Haut und Augen“, weiß Dr. Ko-Ming Chen, Dermatologe und Dermahistologe in Düsseldorf. „Es beginnt bereits damit, ein erfahrenes, hygienisches Kosmetikstudio zu wählen, das Wert auf qualitativ hochwertige Materialien legt. Man stößt bei der Suche auf viele Anbieter, die diese Behandlung weniger hygienisch zu Hause durchführen und mit entsprechend geringeren Kosten locken.“
Worauf man achten sollte
Achten Sie während der Behandlung unbedingt darauf, die Augen geschlossen zu halten. So vermeiden Sie, dass Klebstoff oder Klebstoffdämpfe in Ihr Auge gelangen. Dies könnte eine Reaktion hervorrufen, die von tränenden Augen bis hin zu einer schweren Verbrennung reichen kann.
Für wen die Behandlung nicht geeignet ist
Sie sollten eine Wimpernverlängerung vermeiden, wenn Sie in der Vergangenheit schon einmal auf Produkte wie Augen-Make-up, Augentropfen oder Augenmedikamente allergisch reagiert haben sowie unter einer Latexallergie leiden. Bei Unsicherheit prüfen Sie am besten vorab die Inhaltsstoffliste des Klebers, der Vorbereitungs- sowie der Entfernungsprodukte.
Ebenso sollten Sie sich gegen die Behandlung entscheiden bei gereizten oder verletzten Augenlidern, bei Alopecia areata (kreisrundem Haarausfall) sowie, wenn Sie sich aktuell einer Chemotherapie oder Bestrahlung unterziehen.
Das sind die Nebenwirkungen einer Wimpernverlängerung
Für Haut und Augen
„Die Klebstoffe, mit denen die Wimpernverlängerungen auf Ihre Wimpern geklebt werden, enthalten Chemikalien und Inhaltsstoffe (z.B. Latex), die reizend oder schädlich sein können. Sollten Sie auf eine der Chemikalien allergisch reagieren, kann es vorkommen, dass die Nebenwirkungen erst Tage später auftreten“, warnt Herr Dr. Chen. „Die möglichen Nebenwirkungen können von geröteten, brennenden oder juckenden Augen bis hin zu Ausschlag, Schwellungen und Augenlidentzündungen reichen.“ Wenn Sie sich erstmalig für die Behandlung entscheiden, empfindliche Haut und Augen haben oder zu Allergien neigen, sollten Sie vorab einen Patch-Test durchführen, um zu sehen, wie Ihre Haut reagiert.
Denken Sie daran, dass Ihre unteren Wimpern und Ihr Wimpernkranz während der Behandlung von einer Schablone bedeckt werden, die auch in der Regel mit Klebstoff versehen ist und Ihre empfindliche Augenpartie reizen kann.
Naturwimpern können abbrechen
Wimpernverlängerungen können dazu führen, dass Ihre Naturwimpern brechen oder ausdünnen. Das lässt sich weitgehend vermeiden, wenn Sie nicht an Ihren Augenlidern ziehen oder sie reiben. Je sanfter Sie mit Ihren Wimpernverlängerungen umgehen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Naturwimpern verletzen.
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Wann Sie einen Facharzt aufsuchen sollten
Wenn sich Ihre Augen nach der Behandlung leicht gereizt anfühlen, können Sie zunächst versuchen, die Beschwerden mittels kalter Kompressen oder Allergie-Augentropfen zu lindern. „Alle Symptome, die länger als 24 bis 48 Stunden andauern, sollten von einem Facharzt untersucht werden. Dies gilt vor allem bei schwerwiegenden Symptomen, wie z. B. extreme Schwellungen, Schmerzen oder Juckreiz“, empfiehlt Herr Dr. Chen. „Infektionen und allergische Reaktionen können ähnliche Symptome aufweisen. Nur ein Arztbesuch stellt sicher, dass Sie die richtige Behandlung erhalten.“
Wann Sie mit der Behandlung aufhören sollten
Das Ergebnis einer Wimpernverlängerung sollte sich angenehm anfühlen bzw. nicht spürbar sein. Wenn Sie anschließend ein zwickendes, kratziges Gefühl haben, benutzen Sie zunächst die Wimpernbürste von Wimpernansatz an, um lose Haare zu entfernen. Sollte das unangenehme Gefühl bleiben, suchen Sie Ihr Kosmetikstudio auf und lassen Sie die Wimpern sicherheitshalber entfernen.
Sollten Sie bereits während der Behandlung Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen verspüren, brechen Sie die Behandlung am besten sofort ab. Sollte Sie bemerken, dass der Kleber sowie die Kunstwimpern statt auf den Naturwimpern auf Ihrer Haut angebracht werden oder aber mehrere Wimpern zusammengeklebt und verklumpt werden, wechseln Sie unbedingt das Kosmetikstudio.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Dr. Ko-Ming Chen, Dermatologe und Dermahistologe. Praxis für Dermatologie und Ästhetik in Düsseldorf.