27. Mai 2024, 14:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn wir einen Beauty-Tipp mit einem Hammer in den letzten Jahren eingeklopft bekommen haben, dann heißt dieser Lichtschutzfaktor. Sonnenschutz ist das A und O, um Falten zu vermeiden und die Haut gesund zu halten. Einige Dermatologen empfehlen sogar, die Sonne gänzlich zu vermeiden. Übertreiben wir es langsam mit der Angst vor der Sonne?
Die Menschheit streitet sich gern. Über Verschiedenes. Auch über die Sonne. Während die einen sagen, dass Sonne einfach nur schädlich für die Haut ist, versuchen Sonnenliebhaber eher für die guten Seiten zu argumentieren und ärgern sich, besonders im Netz, über die Beauty-Industrie und ihre Leidenschaft für Sonnenschutz.
Übersicht
Dermatologen warnen vor Sonne
Sonnencremes oder Sonnensprays nutzen wir seit eh und je. Als Kinder, um uns nicht zu verbrennen. Als Erwachsene legen wir den Fokus eher auf den Schutz vor Hautkrebs und zur Prävention von frühzeitiger Hautalterung.
In den letzten Jahren sind die Besorgnis um die Auswirkungen der Sonne und der Fokus auf Sonnenschutz deutlich gestiegen. Immer mehr Untersuchungen zeigten die Effekte von direkter und ungeschützter Sonneneinstrahlung auf die Haut. Gleichzeitig begannen immer mehr Dermatologen damit, vor direkter Sonneneinwirkung zu warnen, um der Haut nicht zu schaden.
Was wir mittlerweile wissen: Um Hautschäden und Hautkrebs zu vermeiden, legen wir uns also (am besten) nicht mehr in Bräunungsbeschleuniger – oder Öl – paniert in die Sonne. Verstanden. Nun aber wirkt es fast so, als würden wir uns gar nicht mehr in die Sonne trauen. Verpassen wir somit nicht auch die guten Seiten der Sonne?
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Zu viel Schutz vor der Sonne? Mäßige Sonneneinstrahlung hat auch positive Seiten!
Die Sonne hat eben zwei Seiten: Eine für uns gute und eine schlechte. Doch in letzter Zeit fokussieren wir uns sehr auf die Seite, die Schaden verursachen kann. Dabei hat ein gewisses Maß an Sonnenexposition positive Auswirkungen auf die Gesundheit, das müssen sich auch die Skeptiker eingestehen. Wie verhalten wir uns also am besten in der Sonne? Pro-Sonnenbader im Netz debattieren sogar über die Notwendigkeit von Sonnenschutz, einige von ihnen behaupten, dass man die guten Seiten der Sonneneinwirkung durch die Schicht an Schutz abblocken würde. Aber was stimmt denn nun?
Wir haben bei Dr. Timm Golüke nachgefragt. Der Dermatologe sagt: „Sonne ist natürlich gut für die Stimmung, man braucht sie, um den Vitamin-D-Spiegel konstant zu halten“. Das sei auch wichtig für den Knochenaufbau. Sonnenstrahlen, täglich in kleinen Mengen, machen uns glücklich, erhellen die Stimmung und haben daher auch einen positiven Effekt auf die Psyche. Dabei gehe es laut des Dermatologen aber – wie immer – um die Dosis: „Man braucht eben nicht mehr als 10 Minuten davon am Tag“, sagt er. Das ändert aber nichts an den massiven negativen Auswirkungen der Sonne: Zu viel UV-Strahlung könne Sonnenbrände auslösen, das Hautkrebsrisiko erhöhen oder Schäden an der Linse und Netzhaut im Auge hervorrufen.
Für diejenigen, die sich immerzu Sorgen um ihren Vitamin-D-Haushalt im Körper machen, hat Dr. Golüke einen einfachen Tipp: „Einfach zum Hausarzt gehen und den Vitamin-D-Spiegel über das Blut ablesen lassen, da kann man wunderbar sehen, ob der zu niedrig ist – oder eben nicht.“
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Schaden durch Sonne: „Da gibt es nichts Positives“
Denn all die Pro-Sonnen-Argumente kann der Dermatologe nur abwinken, die ließen sich nicht aufwiegen: „Sonnenstrahlung verursacht Hautkrebs, UVB und UVA Strahlen rufen Hautkrebs hervor. Da gibt es nichts Positives. Von meiner Seite lässt sich über Sonnenschutz nicht diskutieren, er ist ein Muss“, sagt er.
Nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Hautalterung spielt dabei eine tragende Rolle: „Auch wenn man über starke und frühzeitige Hautalterung spricht, ist und bleibt Sonnenschutz wichtig, um vor UVA-Strahlen zu schützen“. Selbst in geschlossenen Räumen sollte vor den Strahlen mit Sonnenschutz geschützt werden: „Wenn wir von Blue Light sprechen, dann wissen wir heute ja, dass auch Computer und Smartphones zur Hautalterung beitragen, in diesem Fall sollte man auch unbedingt in geschlossenen Räumen einen mineralischen Sonnenschutz auftragen, weil der vor dem blauen Licht der Monitoren besser schützt.“