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Tipps vom Profi

Wie schütze ich mein Tattoo richtig vor der Sonne?

Wer ein frisches Tattoo hat, sollte es unbedingt vor der Sonne schützen. Ein Experte verrät, wie es geht.
Damit Tattoos lange schön bleiben, sollten sie im Sommer besonders gepflegt werden Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

4. Juli 2023, 10:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Im Sommer braucht ein Tattoo besonderen Schutz und viel Pflege, zu viel Sonne kann dem Motiv schnell schaden. Ein Experte erklärt bei STYLEBOOK, was UV-Strahlung mit Tätowierungen macht, in welcher Jahreszeit man sich am besten tätowieren lässt und wie die Körperkunst den Sommer bestmöglich übersteht.

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Flattrige Kleider, kurze Shorts oder Röcke, ärmellose Tops: An heißen Sommertagen sind diese Kleidungsstücke ein Segen. Super für alle, die ihre Tattoos gerne zur Schau stellen – oder ist dem gar nicht so? Tatsächlich greift kaum etwas eine Tätowierung mehr an als zu viel Sonne. UV-Strahlung lässt die Farben verblassen und das Tattoo „altern“, wie man es von Fotos, Plakaten oder Kleidungsstücken kennt, die direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Wie man das verhindert, erklärt Alexander Supper, besser bekannt als AJ, Tattoo-Experte und Mitgründer des Stuttgarter Tattoostudios „Mommy I’m Sorry“.

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Was macht Sonne und UV-Strahlung mit meinem Tattoo? 

Dass der Haut zu viel Sonne schadet und das Hautkrebsrisiko erhöht, ist allgemein bekannt. Aber wie verhält es sich mit tätowierter Haut? UVA- und UVB-Strahlen dringen bis in die tieferen Hautschichten und fungieren dort in abgeschwächter Form wie ein Laser zur Tattoo-Entfernung, erklärt AJ. Durch die Strahlung werden Farbpigmente aufgespalten und über das körpereigene Lymphsystem abgetragen. Die Tätowierung verblasst, verliert ihre Lebendigkeit und Leuchtkraft. Besonders sensibel seien Rottöne, erklärt der Experte. Je mehr Rotanteil in der Farbe enthalten sei, desto eher könne es zu einer allergischen Reaktion in der Sonne kommen.

Besondere Vorsicht ist beim Urlaub in Regionen geboten, in denen die UV-Strahlung extrem hoch ist. Das gilt etwa für Bergregionen und für Gegenden in Äquatornähe wie Thailand oder der US-Bundesstaat Florida, aber auch für Australien und Neuseeland, weil diese Länder näher am Ozonloch über der Antarktis liegen. Auch wer sich lange im Wasser, im Schnee oder auf hellem Sand aufhält, sollte bedenken, dass hier UV-Licht besonders gut reflektiert und verstärkt wird.

UV-Strahlung bewirkt aber nicht nur, dass die Tattoofarbe selbst leidet. Sie verstärkt auch den Abbau von Kollagenfasern, was wiederum zu trockener, weniger elastischer Haut führt. Wer lange sonnenbadet, schadet also nicht nur den schon gestochenen Tattoos, sondern sorgt auch für eine weniger gute „Leinwand“ für zukünftige Tätowierungen.

Wie schütze ich mein Tattoo optimal vor Sonne?

Generell gilt: Wer tätowiert ist, sollte intensive Sonnenstrahlung vermeiden bzw. zumindest die tätowierten Stellen mit leichten Stoffen wie dünner Baumwolle oder Leinen bedecken. Außerdem ist der richtige Sonnenschutz zentral: Sonnencreme sollte einen Schutzfaktor von 50+ vorweisen und gleichmäßig und regelmäßig auf das Tattoo aufgetragen werden, rät der Tattoo-Experte – auch dann, wenn die Haut schon gebräunt ist oder man unempfindlich für Sonnenbrand ist. Am besten hat man im Sommer immer eine kleine Sonnencreme-Tube in Reisegröße dabei, wobei das auch für bewölkte Tage gilt, an denen die UV-Strahlung gerne unterschätzt wird.

Weil Sonne die Haut extrem austrocknet, ist es im Sommer wichtig, die Haut besonders intensiv mit Feuchtigkeit zu versorgen. AJ empfiehlt, den Sonnenschutz am Abend gründlich abzuwaschen, damit die darin enthaltenen Inhaltsstoffe nicht zu Hautirritationen führen. Danach angewendete After-Sun-Produkte und reichhaltige Bodylotions halten die Haut geschmeidig.

Neues Tattoo im Sommer – keine gute Idee?

Sollte man mit dem neuen Tattoo dann lieber bis zum Winter warten? Nicht unbedingt. Denn Tätowierungen im Sommer können auch einen Vorteil haben: Dadurch, dass sie nicht ständig bedeckt von Kleidung und mehr an der Luft sind, heilt das Tattoo schneller ab. Daneben ist die Pflege einfacher, weil man sich nicht durch verschiedene Schichten an Kleidung kämpfen muss. „Ich kann nicht sagen, dass es keine gute Idee ist, sich im Sommer stechen zu lassen. Man muss sich nur bewusst sein, dass man ein wenig eingeschränkt ist“, so der Tattoo-Experte.

Ein frisches Tattoo ist eine offene Wunde. Schwimmen im Meer, Baggersee oder Schwimmbad ist wegen des erhöhten Entzündungsrisikos wochenlang tabu. Auch hohe Temperaturen und starkes Schwitzen sind nicht förderlich für die Wundheilung. Denn Schweiß lässt die Haut aufquellen und kann dazu führen, dass ein neu gestochenes Tattoo unnötig viel Farbe verliert.

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Wer sich mit einem frisch gestochenen Tattoo in die Sonne begibt, riskiert Juckreiz und Hautirritationen, im schlimmsten Fall drohen unscharfe Linien und Vernarbungen des Tattoos. Frisch tätowierte Haut ist hyperempfindlich: Die körpereigene UV-Resistenz ist nicht vorhanden und die aggressive Strahlung trifft ungehindert auf tiefere Gewebeschichten. Das Problem, das sich im Sommer für frisch gestochene Tattoos ergibt: „Sonnencreme ist in den ersten zwei Wochen tabu“, sagt AJ. „So lange brauchen die Zellen zur Regenerierung, davor können die Inhaltsstoffe zu Irritationen führen.“

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Wie unterscheidet sich der Sonnenschutz bei frischen und abgeheilten Tattoos?

„Gerade bei frischen Tattoos, ist es besonders wichtig, auf ausreichend Sonnenschutz zu achten.“ Bei einem Verzicht auf Sonnencreme kann sich das schwierig gestalten. Empfohlen wird daher, das frisch gestochene Tattoo etwa 3 Wochen vor direkter Sonnenstrahlung zu schützen. Dabei gilt: Je größer das Tattoo, desto besser sollte man hier aufpassen. Doch auch, wenn das Tattoo bereits abgeheilt ist, sollte man die Sonne nicht unterschätzen. Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist deshalb auch hier unerlässlich. Wer zudem viel Zeit an der Sonne verbringt, sollte dies eventuell bereits bei der Wahl des Motivs beachten. So verschwimmen filigrane Tattoos schneller als dickere Linien, während bunte Farben schneller verblassen als ein klassisches, schwarzes Tattoo.

Quelle

  • mit fachlicher Beratung von Alexander Supper (AJ), Tattoo-Experte und Mitbegründer von „Mommy I’m Sorry“, in Stuttgart
Themen Tattoo
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