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Superfoods? Von wegen!

Diese Lebensmittel sind schlechter als ihr Ruf

Avocado als schlechtes Lebensmittel
Avocados stecken voller gesunder Fette und sind auf der ganzen Welt beliebt – das schadet der Umwelt Foto: Getty Images
Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

31. Oktober 2016, 12:42 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Viel Fisch, Gemüse und regelmäßig Obst, statt Süßkrams „gesunde“ Müsliriegel: Wer sich so ernährt, macht mit den besten Absichten einiges falsch. STYLEBOOK.de verrät, welche angeblich extrem gesunden Lebensmittel gar nicht so gut sind, wie bisher angenommen – und welche davon sogar richtig schädlich.

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Den Fleisch-Konsum haben die meisten von uns inzwischen reduziert: Aufgrund der tierischen Fette und der zweifelhaften Zusätze und Schadstoffe aus der (Massen-)Viehzucht ist Fleisch im Übermaß schädlich für den Körper. Viel besser ist da eine gemüse-, obst- und fischreiche Ernährung. Oder etwa doch nicht?

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STYLBOOK.de verrät, welche sieben Lebensmittel nicht so gut sind, wie bisher angenommen:

1. AVOCADO
Der Mythos: Reich an Vitamin E, A und wertvollen Pflanzenfetten: Dass Avocados sooo gesund sind, hat sich inzwischen auf der ganzen Welt herumgesprochen. Und genau das ist der Haken!
Das Problem: Die extreme Nachfrage nach der „Butterfrucht“ setzt die Landwirtschaft in Mexiko – dem weltweit größten Produzenten und Exporteur von Avocados – extrem unter Druck. Sie reagiert mit einer Vergrößerung der Anbauflächen und dem Einsatz von Pestiziden, die in das Trinkwasser gelangen und so auch die Bewohner des Landes gefährden. Zudem ist es in den vergangenen Monaten immer wieder zu illegalen Abholzungen gekommen, damit die an Bäumen wachsenden Avocados mehr Sonnenlicht abkriegen.
Auch für das körperliche Wohl sind sie nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Es kann die Insulinausschüttung hemmen und den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben.
Die Lösung: Vielleicht muss es nicht mehr täglich eine ganze Avocado sein? Wenn man erst weiß, wie sehr sie dem Ökosystem schaden, verliert man wohl ohnehin ein stückweit die Lust darauf.

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2. FISCH
Der Mythos: Fangfrischer Fisch wie Thunfisch, Heilbutt und Co.versorgen den Körper besonders reichlich mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Mindestens zweimal pro Woche sollte laut Ernährungsexperten daher eine Fischmahlzeit auf dem Tisch kommen.
Das Problem: Fisch und Fischprodukte aus Wildfang enthalten immer höhere Konzentrationen der Schadstoffe Dioxin und Quecksilber. Die Gifte gelangen über die zunehmend fortschreitende Verschmutzung der Gewässer in das Fettgewebe der Fische (und übrigens auch in Algen!) und über unsere Ernährung in unseren Organismus. Zu viel davon kann sich irgendwann mit einer Quecksilbervergiftung bemerkbar machen, die sich zunächst mit unspezifischen Symptomen zeigt – beispielsweise Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen – und auf Dauer das zentrale Nervensystem in Mitleidenschaft ziehen kann. Eine Blutuntersuchung verschafft Klarheit.
Die Lösung: Wem der Appettit auf Fisch jetzt noch nicht vergangen ist, empfehlen wir Lachs, Garnele, Forelle und anderen Zuchtfisch. Kontrollierte Aquakulturen sind unbedenklich.

3. JOGHURT
Der Mythos: Er liefert Eiweiß und prä- und probiotische Bakterien, die eine verdauungs- und gesundheitsfördernde Wirkung haben – das zumindest sagt man Naturjoghurt bis heute nach. Interessant: Von Joghurtbechern und -deckeln sind derartige Lobpreisungen seit einer Weile verschwunden.
Das Problem: „Der regelmäßige Verzehr von Joghurt zeigte keine Verbesserungen der Lebensqualität aus gesundheitlicher Sicht“ – das schreibt Forschungsleiterin Dr. Esther Lopez-Garcia im „Coffee and Health“-Magazin zusammenfassend über eine Studie, die sie über dreieinhalb Jahre hinweg mit 4500 Probanden an einer Madrider Universität durchführte. Auch in anderen Untersuchungen kam heraus, dass Joghurt keinerlei positive Auswirkungen auf den Körper hat. Seit 2012 sind derartige falsche Versprechungen durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) verboten.
Die Lösung: Essen Sie ruhig weiter Ihren Joghurt – aber erwarten Sie dadurch keine Gesundheitsrevolution.

4. REIS
Der Mythos: Reis ist bekömmlich und enthält quasi kein Fett, dafür aber komplexe Kohlenhydrate, die lange sättigen. Figur- und gesundheitsbewusste Esser schwören auf „Reistage“ zum Entschlacken und Abnehmen. Außerdem steckt (vor allem brauner Natur-) Reis voller wertvoller Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffen und soll sogar das Risiko senken, an Diabetes zu erkranken.
Das Problem: Verschiedene Studien zeigen auf, dass kein anderes Lebensmittel so stark mit Arsen belastet ist, wie Reis. Fatal! Immerhin ist Arsen in hoher Konzentration hochgiftig und krebserregend. Die Reispflanze nimmt die Chemie aus dem Boden auf und reichert damit seine Körner an. Von Basmati bis Langkornreis untersuchte die Zeitschrift „Ökotest“ 20 Reissorten aus dem Lebensmittelhandel: 14 davon wurden als „mangelhaft” oder „ungenügend” eingestuft, kein einziger Reis erhielt das Urteil „sehr gut”. Obendrein geraten Mineralöle in den Reis, genauer gesagt über die Aufschriften von Verpackungskartons, da Mineralöl bei den Druckfarben als Lösungsmittel dient.
Die Lösung: Reis aus Plastikverpackungen ist (leider nicht im Sinne der Umwelt, aber zur Vermeidung von Mineralöl) die „bessere“ Wahl. Experten raten regelmäßigen Reisessern, ihn vor der Zubereitung kalt abzuspülen und in reichlich Wasser zu kochen, anstatt ihn quellen zu lassen, um den Gehalt an Chemikalien zu reduzieren – seine wertvollen Inhaltsstoffe gehen so allerdings auch verloren. Wer nicht allzu häufig Reis isst, kann relativ unbesorgt auf die als „gut“ getesten Reissorten zurückgreifen.

5. MÜSLIRIEGEL
Der Mythos: Müsli-Riegel spenden dank der vielen Körner und Nüsse schnell Energie und sind bei Lust auf etwas Süßes die figurbewusstere Wahl.
Das Problem: Die enthaltenen Aromen, Zucker und ihr hoher Fettgehalt. Wer einmal die Nährwertangaben von einem handelsüblichen Müsliriegel mit einem Schokoriegel vergleicht, wird sehen: Beide haben fast gleich viele Kalorien.
Die Lösung: Genießen Sie Ihre Müsliriegel weiterhin – aber bitte genauso bewusst, als würden Sie richtig „sündigen“.

6. FRUCHT-SMOOTHIES
Der Mythos: Orange, Apfel, Banane und Co. sind reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Smoothies, also Obst in gehexelter, trinkfertiger Version, gelten entsprechend als köstliche Nährstoffbomben für Zwischendurch.
Das Problem: Vor allem Smoothies aus dem Supermarkt stecken voller Zucker, Farb- und Konservierungsstoffe. Und auch bei frisch zubereiteten ist Vorsicht geboten: Weil der Körper kaum Mühe damit hat, die aufgenommene Flüssigkeit zu verarbeiten, gelangt der im Obst enthaltene natürliche Zucker ruckzuck über den Darm ins Blut. Dadurch schießt der Blutzuckerspiegel in die Höhe und es wird vermehrt Insulin ausgeschüttet. Die Folge: Appetit!
Die Lösung: Wenn es unbedingt püriert sein soll, wählen Sie besser Gemüse-Smoothies, beispielsweise auf Grünkohlbasis. Gemüse hat weniger Zucker als Obst, dazu aber oftmals genauso viele gute Inhaltsstoffe.

7. HONIG
Der Mythos: Antibakteriell und entzündungshemmend – wegen seiner vielen Vorzüge ist Honig ein beliebter Zuckerersatz. Der Bienennektar ist tatsächlich reich an wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin C und B, sollte aber trotzdem nicht übermäßig verzehrt werden.
Das Problem: Honig ist nämlich eine echte Kalorienbombe. Er hat kaum weniger Kalorien als normaler Industriezucker.
Die Lösung: Verwenden Sie Honig nicht großzügiger, sondern höchstens genauso wie Zucker – oder greifen gleich zu Ahornsirup. Der hat rund ein Drittel weniger Kalorien und ist ebenfalls reich an gesunden Inhaltsstoffen.

Themen Ernährungstipps
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