12. Dezember 2019, 7:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Knapp 20 Jahre ist es her, dass Alida Kurras die zweite Staffel „Big Brother“ gewann. Heute ist das Container-Küken von damals 42 Jahre alt, Mutter einer kleinen Tochter und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Wie sie den Alltag zwischen Kind und Job meistert und warum „BB“ das Beste war, was ihr passieren konnte, verriet uns Alida im Interview.
Ebru, Hanka, Walter – Kinder der 70er und 80er Jahre erinnern sich an diese Namen, allesamt Kandidaten in der zweiten „Big Brother“-Staffel im Jahr 2000. Damals war das Programm noch nicht überschwemmt mit Casting-Formaten, Millionen verfolgten im TV das Experiment im Container, das Alida Kurras am 30. Dezember des gleichen Jahres als Siegerin verließ. Und obwohl seitdem bald zwei Dekaden vergangen sind – ihr Bekanntheitsgrad habe bis heute kaum nachgelassen, wie sie im STYLEBOOK-Interview erzählt: „Ich bekomme bis heute immer noch Post. Die meisten erkennen mich dabei über meine Stimme.“
Acht Wochen nach Geburt wieder vor der Kamera
Ihre Teilnahme hat Alida nicht einen Tag lang bereut, im Gegenteil: „Ich bin so froh, dass ich bei ,Big Brother‘ dabei war. Das hat mein Leben extrem bereichert, wo bekommt man sonst so eine Chance?“ Deswegen könne sie heute einen Job machen, der nicht nur Geld bringe, sondern der ihr auch noch Spaß mache, erzählt die Berlinerin, die nach acht Wochen Mutterschutz 2018 wieder als Moderatorin beim Shoppingsender „Channel 21“ einstieg. „Ich kann arbeiten, wann ich will, und das bedeutet, ich kann mir meine Freizeit perfekt einteilen und das ist für mich Luxus, den ich sehr genieße. Trotz der Schattenseiten, weil du eben auch ein bisschen deine Anonymität verlierst und jeder meint, in deinem Leben mitrumwurschteln zu müssen oder glaubt, ein Anrecht darauf zu haben, zu wissen, was bei dir abgeht“, erzählt sie.
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„Ich bin nah am Wasser gebaut“
Im Frühjahr 2018 brachte Alida ihre Tochter Marla zur Welt – ein Ereignis, das sie auch emotional verändert hat: „Als Mama bin ich extrem sensibel geworden, das ist für mich schon manchmal sehr anstrengend. Ich bin sehr nah am Wasser gebaut, mache mir schnell Sorgen. Man denkt eben nicht mehr nur für sich, Vieles hat mit dem Kind und der Organisation darum zu tun“, erzählt die Moderatorin. Ihre Tochter ist es auch, die Alida auf die Idee brachte, sich mit einem Online-Business ein zweites Standbein aufzubauen: Via „Thronfolger-online.de“ vertreibt Alida Kurras hochwertige Babyartikel – Bodys und Tücher hat sie bereist im Portfolio, später sollen Strumpfhosen dazukommen.
Alida: »Ich fühle mich angekommen
Heute wie damals liebe sie es, vor der Kamera zu stehen, auch wenn sich dabei ihr Fokus verlagert habe: „Ich habe so viele geile Sachen erlebt, von der großen Samstagabend-Show träume ich heute allerdings nicht mehr. Jetzt habe ich ein Alter, in dem ich sage: ‚Ich bin angekommen, alles ist nicht mehr so dramatisch’“, erzählt Alida. „Ich bin superdankbar dafür, dass ich auch nach 20 Jahren noch im Fernsehen stattfinde – so viele kommen und gehen, weil es eben einfach nicht mehr passt. Ich habe mich nie groß verändert, bin immer noch genauso verrückt wie früher, habe noch dieselben Freunde wie früher, mein Privatleben ist entspannt und normal geblieben.“
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»Dschungelcamp würde ich ablehnen
Ob sie sich vorstellen könne, noch einmal im Container einzuchecken? „Bei einem großen Wiedersehen würde ich auf jeden Fall mitmachen“, ist sich die Moderatorin sicher. Im vergangenen Jahr sei sie Harry und Alex Jolig wieder begegnet: „Manchmal denke ich, es wäre schön, alle mal wiederzusehen nach 20 Jahren. Was ist aus denen geworden, wie geht’s denen?“ Schließlich sei das ja doch eine sehr intensive Zeit gewesen. Anders als bei vielen anderen habe das RTL-Dschungelcamp bislang noch nicht bei ihr angeklopft, erzählt sie. „So pleite werde ich hoffentlich nicht sein, dass ich es des Geldes wegen machen müsste. Aber ehrlich, selbst dann würde ich es ablehnen.“
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Noch ein Baby?
Dass sie nach der Schwangerschaft immer noch sechs Kilo zu viel auf den Rippen habe – Schwamm drüber! „Ich fühle mich sehr wohl, mir geht es richtig gut. Besser hätte es nicht laufen können für mich“, so die Ex-BB-Gewinnerin. Ob sie sich noch ein zweites Kind vorstellen könne? „Puh, keine Ahnung. Sollte es mich noch einmal drängen, dann in den nächsten zwei, drei Jahren“, sagt die 42-Jährige. Für sie persönlich sei es die beste Entscheidung gewesen, spät Mutter zu werden, vorher wäre sie dem Druck nicht gewachsen gewesen: „Ich war zu wuselig, zu unruhig, das hätte ich nicht gepackt. Umso glücklicher bin ich jetzt, denn es war überhaupt nicht klar, ob ich schwanger werden kann, da ich jahrelang wegen meiner schweren Clusterkopfschmerzen starke Medikamente nehmen musste. Aber es sollte alles so sein.“