28. Juni 2018, 10:50 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Er ist „Big Brother“-Star der allerersten Stunde: Alex Jolig zog 2000 in den TV-Container und wurde binnen kürzester Zeit einem Millionenpublikum bekannt. Bis heute, fast 20 Jahre später, wird der 55-Jährige auf seine Teilnahme in der Reality-Show angesprochen – ein Fakt, der Jolig aber gar nicht stört, wie er STYLEBOOK im Interview verriet.
„Ich habe so viele Sachen erlebt, die hätte ich unter anderen Umständen nie machen können“, sagt Jolig. Ohne die Zeit in freiwillig gewählter Gefangenschaft wäre er nie auf einer Bühne gestanden, „da hättest du mich hochjagen müssen“. Kameras seien vor „Big Brother“ so gar nicht sein Ding gewesen, „dafür war ich einfach zu schüchtern“. Glaubt man gar nicht, wenn man den eloquenten Unternehmer an der Strippe hat.
Zweitwohnsitz auf Mallorca, Reisen rund um den Globus – Alex Jolig, ein Mann mitten im Leben. Und ein Mann, der stolz ist auf das, was er erreicht hat. Heute arbeitet der ehemalige Groß-Gastronom für „Suzuki Motorrad“, organisiert Events, kümmert sich mit seinem Team um Marketing und Kundenbindung.
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»Ich habe das alles nicht zu ernst genommen
An die Zeit im TV-Knast denkt Jolig, der aus einer kurzen Liaison mit Jenny Elvers einen Sohn hat, gerne – und an all das, was danach kam. „Das waren irre Erfahrungen! Warum hätte ich das wegschmeißen sollen? Die roten Teppiche, die Events. Ich war unterwegs, habe Autogrammstunden gegeben, alles mitgenommen“, resümiert er heute. Sein großer Vorteil sei gewesen, dass er damals in einem Alter war, in dem er wusste, dass er alles nicht zu ernst nehmen dürfe. „Meinen Job nehme ich ernst, klar, aber die Position in diesem Rad, das gedreht wurde, die konnte morgen wieder vorbei sein, dessen war ich mir bewusst. Deswegen hatte ich immer im Hinterkopf, dass ich meinen Job machen muss, alles andere lief eben unter dem Stichwort ‚Spaß’“, so Jolig zu STYLEBOOK.
Und das Konzept ging auf: Nach Ende der „Big Brother“-Staffel habe sein Bekanntheitsgrad ein Prozent hinter dem des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder gelegen, erzählt er, bis heute habe er eine treue Fanbase. Was kaum mehr jemand auf dem Schirm haben dürfte: Den Sieg holte damals John Milz, der gebürtige Potsdamer ist heute vollkommen von der medialen Bildfläche verschwunden.
Kraft tanken in Indien
2017 war ein schwieriges Jahr für Alex Jolig und seine Frau Britt, mit der er in zweiter Ehe seit 2012 glücklich verheiratet ist. Britt war sehr krank, verbrachte wegen einer schweren Autoimmunerkrankung viele Wochen zwischen Leben und Tod im Krankenhaus. Deswegen war das Paar jetzt zwei Wochen in Indien: „Britts Körper war durch all die Medikamente und Narkosen angegriffen, sie musste einfach mal entgiften“, erzählt Alexander Jolig. In einer ayurvedischen Klinik ließen sich die beiden rundum versorgen – eine Erfahrung, die ausschließlich positiv gewesen sei: „Es war warm, wir haben gut geschlafen, morgens unsere Behandlungen gehabt, Ölmassagen, Anwendungen, Masken, Packungen, Kräuterstempel“, erzählt Jolig. Durch den Monsun fielen regelmäßig Strom und Internet aus, der Vorteil: „Wir wurden sozusagen auf allen Ebenen entgiftet.“
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Alex Jolig und sein Style
Frisur, Brillen, Looks – schon zu BB-Zeiten fiel Alex Jolig auf, trug sogar Wickelröcke. „Klamotten waren immer ein Thema für mich, und das sind sie heute eben auch noch. Style ist einfach auch eine Möglichkeit, deine Gefühle zu übermitteln“, erzählt er im Interview. Dabei trägt er gerne auch mal Mainstream-Brands wie Zara oder H&M. Und: „Ich habe viele Teile im Schrank, die ich irgendwann vor Jahren mal gekauft habe, ‚One Pieces‘ quasi, die trage ich bis heute.“ Womit er sich schwer tut, sind Farben, nur ab und an verirren sich bunte Klamotten in seinen Fundus – sehr zum Leidwesen seiner Frau.
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„Das Leben ist ein Auf und Ab“
Angst vorm Älterwerden habe der Unternehmer „null“: „Als Mann fühlt man sich doch immer wie Ende 28, 29, 30!“, so Jolig. Und was rät er der jungen Generation, die im Netz berühmt werden will? „Wenn du da etwas schaffst, ist es gut, aber ich denke, das ist auch nur eine Phase – so wie alles im Leben. Das Leben ist ein Auf und Ab, wir wissen nie, was danach kommt. Am Ende ist eben ganz wichtig, einen vernünftigen Job zu haben, an dem man Spaß hat. Und man sollte etwas für seinen Geist tun, ganz egal, was es ist. Am Ende muss ich abends ins Bett gehen, in den Spiegel schauen und sagen können: Ey, ich bin zufrieden mit dem, was ich tue, was ich habe.“