14. November 2019, 8:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sie stieg 2014 wie Phoenix aus der Asche und ist bis heute geblieben – Conchita Wurst aka Thomas Neuwirth ist nach mehr als fünf Jahren im Rampenlicht nicht mehr aus dem Showbusiness wegzudenken. Die jüngste Berufung des schillernden Drag-Artists: Jury-Mitglied in der neuen Heidi-Klum-Show „Queen of Drags“. Grund genug, um noch einmal auf Wurst-Outfits der vergangenen Jahre zurückzublicken.
2014 – „Rise Like A Phoenix“
In seinem Heimatland Österreich hatte sich Tom Neuwirth als Conchita Wurst bereits einen Namen gemacht, doch zum großen Durchbruch kam es erst 2014: Mit dem Song „Rise Like A Phoenix“ trat „die Wurst“ beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen auf und holte den Sieg. Sie sang sich nicht nicht nur in die Herzen der Fans, auch die simple wie prägnante Philosophie „es ist Wurst, woher du kommst und wie du aussiehst“ fand sofort Anklang. Dazu der passende Signature-Look: Lange schwarze Haare, gepflegter kurzer Vollbart, dramatisch geschminkte Augen und ein glitzerndes Show-Dress mit goldenen Ornament-Bestickungen. Das funkelnde Sieger-Kleid kann man mittlerweile übrigens im Wiener „Haus der Geschichte“ bestaunen.
Conchitas Style provozierte die einfachen Gemüter: High Heels, Kleid, Make-up und Bart – wie soll das zusammenpassen? Tom Neuwirth bewies, wie gut das funktioniert und blieb dem Conchita-Look treu. Als elegante Femme Fatale schwebte er weiter über die roten Teppiche Europas und stellte dabei alles zuvor Gesehene auf dem Kopf. Männlich, weiblich – was heißt das schon?
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2017 – „Die Wurst“ im Wandel
2017 schraubte Tom Neuwirth ordentlich am Conchita-Style. Der von ihm selbst als solcher betitelte „Präsidentengattinnen-Look“ wich nach und nach einer düstereren Garderobe. Auch die langen, schwarzen Haare mussten dran glauben. Beim „Live Ball“ in Wien experimentierte der Künstler 2017 mit einem Outfit, das auch aus einem Fantasy-Film hätte stammen können: Auf dem Red Carpet trug er einen seidig-schimmernden schwarzen Hosenanzug mit Netz-Einsätzen und jeder Menge Rüsche, eine blaue Wasserwellen-Perücke und eine Steampunk-Sonnenbrille. Die feine Dame mit den langen Haaren schien von ihm zumindest vorerst entlassen worden zu sein.
2018 – „Die Wurst“ erfindet sich neu
2018 erklärte Tom, dass seine männliche Seite bei dem ganzen Conchita-Hype viel zu kurz gekommen sei, was sich fortan auch mehr und mehr in seinen Looks widerspiegelte. Auf dem „Life Ball“ in Wien präsentierte er sich mal wieder ganz verändert, dieses Mal mit blonder Haarfarbe und Pony, weniger Make-Up und einem fließenden, weißen Jumpsuit mit Pailletten und XXL-Ausschnitt.
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In einem Interview mit der „Zeit“ gab er bezüglich seines Style-Wandels damals zu verstehen: „Für mich ist das kein entweder oder. Ich heiße Conchita, und ich heiße Tom. Ich bin sie, und ich bin er. Und auch wenn ich im Moment wieder etwas weniger Conchita bin als früher, werde ich immer Conchita sein. Nur dank Conchita konnte Tom seine Weiblichkeit ausleben.“ Um wieder näher an den „inneren Tom zu kommen“ wagte er später noch einen weiteren radikalen Schritt: Glatze!
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2019 – Das ist die neue Wurst!
2019 erklärte Tom seine „Conchita“ für musikalisch vorerst abgelegt. Herausgekommen ist ein neuer, sehr bärtiger Tom mit Hang zu Lack, Leder, Nieten, Netzen und Gothik-Elementen. Der Name fortan: schlicht und einfach „Wurst“.
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Für die Premiere der TV-Show „Queen of Drags“ im Berliner Zoo Palast durfte es dann aber auch wieder etwas bunter sein. Da schlüpfte Tom nämlich in eine rosa Plüschwolke mit schwarzem Taillenband, XXL-Schlitz und Kussmund-High-Heels. Haupthaar und Bart waren in Form gestutzt, das Make-up fiel mit einem dicken, schwarzen Eyeliner-Wing gewohnt extravagant aus. Der Künstler hat an diesem Abend mal wieder ordentlich mit seinem eigenen Style gespielt und etwaige Geschlechtergrenzen außer Kraft gesetzt:
So sehr sich sein Look über die fünf Jahre seines Ruhms verändert hat, die Ursprungsphilosphie ist letztlich doch die gleiche geblieben. Auf die Frage, wer er nun sei, entgegnet Tom heute: „Am Ende bin es einfach nur ich, und manchmal halt mit Perücke, manchmal ohne, manchmal maskulin, manchmal feminin.“