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Aufwändige Flecht-Frisur

Lilly Becker, Kim Kardashain: Was steckt hinter dem Trend Fulani-Zöpfe?

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STYLEBOOK Redaktion

7. Februar 2018, 12:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Kim Kardashian löste mit ihrer neuen Zopf-Frise einen Shitstorm aus, Lilly Becker erntet dagegen bewundernde Kommentare. Was steckt hinter den sogenannten Fulani-Zöpfen?

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Lee von Tic Tac Toe trug sie in den 90ern, vor einigen Tagen tauchte Kim Kardashian damit auf und jetzt hält Lilly Becker sie stolz in die Instagram-Kamera: Die Rede ist von einer besonders filigranen und aufwändigen Flechtfrisur, den so genannten Fulani-Zöpfen.

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Eine über 5000 Jahre alte Stammes-Frisur der Fulani-Frauen

Fulani-Zöpfe sind Teil der Geschichte der Frauen des gleichnamigen Stammes aus Westafrika. Die aufwändige Flechttechnik, bei der oft zusätzlich Perlen und anderer Haarschmuck zum Einsatz kommen, steht seit Tausenden von Jahren für weiblichen Stolz, feminine Würde und ist fest in der afrikanischen Kultur und dem damit verbundenen Lebensgefühl verankert. Zu Zeiten des Sklavenhandels wurde Hunderttausende Afrikanerinnen und Afrikaner in die USA verschleppt und verkauft. Was folgte, war einer der düstersten Abschnitte in der amerikanischen Geschichte. Eng mit dem Schicksal der Versklavung verbunden bleibt bis heute auch die Frisur der Fulani-Frauen – ein Fakt, den sich jede Trägerin bewusst machen sollte.

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Kim K. taufte die Fulani-Zöpfe in „Bo West Braids“ um

Und ein Fakt, den Kim Kardashian komplett überging, als sie sich ihren Fans mit neuem Style zeigte. Im Gegenteil: Sie überging den kulturhistorischen Hintergrund ihrer Zöpfe komplett, sondern gab ihrem neuen „Frisur Alter Ego“ einfach den Spitznamen „Bo West“. Es reicht ein kurzer Blick in die Kommentarspalte, um zu erfassen, dass das keine gute Idee war. Denn: Kim bezog sich damit auf die weiße und hellblonde Schauspielerin Bo Derek, die diese Frisur 1979 für eine Rolle trug und übrigens damals auch schon scharf dafür kritisiert wurde.

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Das sagt der Experte zu dem Zopf-Trend

Eine Kritik, die der Berliner Promi-Friseur Enrico Farkas nachvollziehen kann: „Es ist ein kulturelles Statement, das man da auf dem Kopf trägt. Man sollte wissen, woher das kommt und was man damit aussagt.“ Und er spricht noch einen weiteren wichtigen Punkt an: „Verglichen mit der Länge der Freude, die man damit hat, ist der Aufwand relativ groß. Gerade die europäische Haarstruktur eignet sich weniger gut für diese Art von Zöpfen, oft beginnt die Frisur, nach wenigen Tagen fusselig zu werden und damit unschön auszusehen.“ Danach heißt es: Jedes einzelne Zöpfchen, das zuvor in einer mindestens dreieinhalbstündigen Prozedur (Kosten ab ca. 70 Euro) mühsam geflochten worden ist, muss umständlich aufgedröselt werden. Denn wirklich pflegen lassen sich die Brides nicht – zumindest wenn man will, dass sie so aussehen wie am ersten Tag.

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Darf man Fulani-Zöpfe dann überhaupt tragen?

Generell gilt jedoch: Frisuren-Dikate sind unangebracht, außerdem sehen die Fulani-Zöpfe bei Lilly Becker oder Lee von Tic Tac Toe einfach toll aus, verleihen ihren Trägerinnen einen ganz besonderen Style. „Herumexperimentieren, was Neues ausprobieren, das steckt doch in der Natur des Menschen“, sagt auch Farkas. Fazit ist also: Manchmal reicht es, sich einfach nur bewusst zu machen, welche Kultur und welche Geschichte hinter einem Trend steckt. Denn eine einfache Frisur ist eben nicht immer nur „nur“ eine Frisur.

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Themen Frisuren
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