18. April 2018, 11:45 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Modezar Karl Lagerfeld äußerte sich in einem Interview zur #MeToo-Bewegung und sorgte damit für einige Diskussionen.
Stardesigner Karl Lagerfeld hat mit Aussagen zur #MeToo-Debatte die amerikanischen Schauspielerin Rose McGowan wütend gemacht. McGowan – eine der ersten Frauen, die dem US-Produzenten Harevey Weinstein sexuelle Übergriffe vorwarfen – nannte Lagerfeld auf Instagram einen „frauenfeindlichen Dinosaurier“. Der Modezar und Wahlpariser hatte zuvor gesagt, er habe „die Schnauze voll“ von der Bewegung #BalanceTonPorc („Schwärz‘ dein Schwein an“) – der französischen Variante von #MeToo.
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Das Modemagazin „Numéro“ hatte Lagerfeld auf das Phänomen angesprochen. Lagerfeld erwiderte in dem schon vergangene Woche veröffentlichten Interview, ihn schockiere es, dass „all diese Sternchen 20 Jahre gebraucht haben, um sich an die Ereignisse zu erinnern“. „Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es überhaupt keinen Belastungszeugen gibt.“ Er verabscheue aber Harvey Weinstein, mit dem er einmal ein „eher berufliches“ Problem gehabt habe. Enthüllungen über den US-Produzenten hatten im Oktober 2017 die #MeToo-Debatte über sexuelle Übergriffe und Sexismus losgetreten. Lagerfeld sagte, #MeToo habe die Art, wie er an seinen Job herangeht, nicht verändert. „Ich habe irgendwo gelesen, dass man die Mannequins jetzt fragen müsse, ob sie sich beim Posieren wohlfühlen. Damit öffnet man alle Türen: Von jetzt an kann man als Designer nichts mehr machen.“ Er ging auch auf Vorwürfe gegen einen britischen Stylisten ein: „Ein Mädchen beschwert sich, dass man ihr an der Unterhose gezogen hat, und er wird sofort exkommuniziert von einer Branche, die ihn bis dahin verehrt hat.“ Das sei unglaublich. „Wenn Sie nicht wollen, dass man Ihnen an der Unterhose zieht, werden Sie kein Model! Treten Sie lieber den Ursulinen bei, es wird im Kloster immer einen Platz für Sie geben.“ Das US-Model Chrissy Teigen entgegnete auf Twitter: „Sicher gibt es hier ein Zwischending, Karl.“