27. Dezember 2023, 18:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
18 Jahre alt war Christopher Atkins, als er als blond gelockter Richard mit Brooke Shields in der Südsee strandete. „Die blaue Lagune“ – ein Film, der bei den Kritikern durchfiel, sich aber dennoch ins kollektive Kino-Gedächtnis brannte. STYLEBOOK schaut sich einmal an, wie Atkins und Shields sich über die Jahre verändert haben.
Eigentlich sollte Matt Dillon damals die Rolle bekommen – als der ablehnte, wurden 4000 Teenies gecastet. Schließlich erhielt der sportbegeisterte High-School-Boy Christopher Atkins den Zuschlag, der bis zu diesem Zeitpunkt noch nie vor einer Kamera gestanden hatte. Der blonde Teenie mit dem Bubi-Gesicht passte perfekt in die Rolle des Richard Lestrange, der nach einem Schiffsbrand zusammen mit seiner Cousine Emmeline (Brooke Shields) auf einer einsamen Insel landet und dort über die Jahre heimisch wird.
Locken dank Lockenstab
Tatsächlich waren die Locken gar nicht echt, wie Atkins Jahre später im Interview mit dem „Stern“ verriet. Eigentlich habe er völlig glatte Haare, der Lockenkopf sei ein „Spleen der Drehbuchautoren“ gewesen. Atkins: „Selbst zum Vorsprechen musste ich eine blonde Lockenperücke mitbringen. Meine Mutter hatte zum Glück noch so ein verstaubtes Teil. Während des Drehs trug ich dann allerdings keine Perücke mehr. Meine blondierten Haare wurden jeden Tag mit dem Wickelstab bearbeitet. Eine lästige Tortur.“
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Tiefschläge nach dem Kino-Erfolg
Im Anschluss an „Die blaue Lagune“ war Atkins noch vier Jahre bei „Columbia Pictures“ unter Vertrag. Der große Erfolg auf der Leinwand blieb allerdings aus. Es folgte eine Gastrolle bei „Dallas“ und mehrere kleinere Engagements. Zeitweise hatte der Schauspieler mit Alkoholabhängigkeit zu kämpfen, eine Ehe scheiterte. Heute ist Atkins 62 Jahre alt, arbeitet laut „Twitter“ als Drehbuchautor und Produzent in Los Angeles und steht immer noch ab und an vor der Kamera. In seinen Gesichtszügen lässt sich auch mehr als 40 Jahre nach dem Blaue-Lagune-Erfolg noch gut der junge „Richard“ erkennen, die (heute glatte) Matte und die sportliche Statur ist ihm erhalten geblieben.
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„Die Blaue Lagune“ – Fluch und Segen zugleich
Für damalige Zeiten ungewöhnlich sorgte der Film wegen seiner Freizügigkeit für Aufsehen. Atkins war meist mit einem simplen Lendenschurz oder in einigen Szenen sogar komplett hüllenlos zu sehen. Die (verbotene) Liebe, die sich zwischen ihm und Shields alias Emmeline entwickelte und in einem Baby gipfelte, polarisierte. Für viele war Christopher Atkins das Teenie-Idol der frühen 1980er-Jahre, Star-Schnitte zierten Kinderzimmer, „Bravo“ druckte Autogrammkarten des Jung-Schauspielers.
Andere wiederum warfen dem Streifen völlige Realitätsferne vor. „Der Film ist eine extrem idealisierte Romanze, in der Kinder in einer Hütte leben, die aussieht wie ein ‚Honeymoon Cottage‘ aus einem Club Med, während Einheimische auf der andern Seite der Insel Menschen opfern“, schrieb Filmkritiker Roger Ebert. Der Umgang mit dem Erwachen der Sexualität der beiden Protagonisten sei peinlich und provoziere Fremdscham. Tatsächlich habe es zwischen ihm und Brooke so gar nicht geknistert, verriet Atkins im „Stern“-Interview. Sie sei viel zu jung für ihn gewesen. Und außerdem hätte „beim kleinsten Annäherungsverdacht ihre Mutter dazwischengefunkt“.
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Was macht Brooke Shields heute?
Brooke Shields war bei den Dreharbeiten zum Film „Die blaue Lagune“ gerade einmal 14 Jahre alt, es war jedoch nicht ihr erster Film. Sie überzeugte bereits einige Jahr zuvor mit ihrer Darstellung einer jugendlichen Prostituierten in dem Film „Pretty Baby“. Für die junge Schauspielerin folgten etliche Rollen in namhaften Filmen und Serien und bis heute steht sie regelmäßig vor der Kamera. Zuletzt wirkte sie in verschiedenen erfolgreichen Serien mit, wie z. B. „Jane the Virgin“ oder „Law & Order: New York“.
Die heute 58-Jährige sprach im Januar 2023 erstmals über die Missstände in Hollywood. Vor über vierzig Jahren sei Schields von einem Hollywood-Produzenten sexuell missbraucht worden. Sie schwieg so lange, vor Angst, man würde ihr nicht glauben. Über diese traumatisierende Zeit spricht die Schauspielerin in dem Dokumentarfilm „Pretty Baby: Brooke Shields“, der ebenfalls Anfang des Jahres erschien.