Es sind deutliche Worte, mit denen die Gewinnerin der ersten Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ ihren jüngsten Post kommentiert: „Heute ist der Tag, an dem ich beginne, mehr Fotos wie dieses zu posten“, schreibt Lena auf Englisch unter das Selfie, das schon mehr als 100 000 Likes generiert hat. Darauf zeigt sich die blonde Moderatorin ungeschminkt und natürlich, posiert entspannt in einem einfachen schwarzen Top, hinter ihr spiegelt sich die Bergkulisse im Fenster – ein Foto, für das die 30-Jährige nach eigener Aussage komplett auf Photoshop und Filter verzichtet hat. Die Intention dahinter: Gercke will ein Zeichen setzen gegen den Perfektionswahn, der die sozialen Medien dominiert und der mit der gelebten Realität nur noch wenig gemein hat.
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Mehr Sein als Schein!
„Kein Filter, keine Retouche, kein Photoshop“ – Lena Gerckes Statement ist deutlich. Möglichen Kritikern nimmt sie von vornherein den Wind aus den Segeln: „Einige von euch werden es hassen, anderen wird es gefallen. Aber das bin ich, und das ist die Realität.“ Zugegebenermaßen kann das Model dabei aus dem Vollen schöpfen: Ohne Make-up offenbart sich die 30-Jährige erst recht als wahre Naturschönheit, ihre Haut strahlt. Trotzdem ist Lenas Absage an die retouchierte Insta-Scheinwelt ein mutiger Schritt, schließlich gehört Makellosigkeit zu ihrem Job, Werbepartner setzen auf die perfekten Shots und zahlen dafür gutes Geld. Entsprechend kennen wir die GNTM-Siegerin von 2006 vor allem mit perfekt ausgeführtem Augen-Make-up und ordentlich Rouge auf den Wangen.
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Schluss mit perfekter Inszenierung
Auch Lenas private ,Schnappschüsse‘ waren bislang nur scheinbar unverstellt, in der Regel sorgte zumindest ein minimalistisches Make-up oder ein dezenter Filter für den geradezu perfekten „Natürlich-Look“:
Doch im Gegensatz zu jenen Fotos, bei denen ein Concealer eben doch die Augenringe verdeckt oder zumindest Wimperntusche für mehr Ausdrucksstärke sorgt, geht auf Gerckes neuem Selfie offenbar wirklich alles mit natürlichen Dingen zu – ein Statement, mit dem das Model voll auf der „Body Positivity“-Welle angekommen ist, die derzeit an vielen Stellen in den sozialen Medien hochschwappt. „Ich habe keinen Bock mehr auf die Fake-Fotos, die ich überall sehe. Mit euch ehrlich zu sein und – noch wichtiger – ehrlich zu mir selbst zu sein, ist das, was sich mein wahres Ich wünscht“, schreibt Lena, die neben dem Sportartikel-Giganten Adidas auch den Beauty-Konzern Maybelline zu ihren Kunden zählt.
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Weniger ist mehr
Ob Lena also in Zukunft private Fotos streng von professionellen Bildern trennen wird? Tatsächlich ist sie nicht der erste Promi, der sich für mehr Natürlichkeit stark macht, Moderatorin Gülcan Kamps beispielsweise verzichtet bereits seit längerer Zeit immer wieder auf überbordendes Make-up, das einst ihr Markenzeichen war. Ihre Fans fordert Lena auf, sich ihr anzuschließen und stellt sie vor die Wahl: „Ihr könnt mich entfolgen, wenn ihr das nicht sehen wollt, oder ihr nutzt den Hashtag #therealme, wenn ihr die Reise mit mir teilen wollt.“ Ein Schritt in die richtige Richtung, finden wir. Allerdings nur dann, wenn er auch konsequent durchgezogen wird und nicht eine hohle Ankündigung bleibt.