4. Juli 2018, 14:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
2009 belegte Annemarie Eilfeld den dritten Platz in der sechsten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS), den Sieg fuhr damals Daniel Schuhmacher nach Hause. Doch während letzterer mehr oder weniger sang- und klanglos in der Versenkung verschwand, ist Annemarie bis heute präsent, sorgte über die Jahre immer wieder für Schlagzeilen. STYLEBOOK traf die quirlige Sängerin zum Interview.
Ihr aktuellstes Projekt: Für die Sat.1-Gold-Show „Das Musikschiff“ steht die mittlerweile 28-Jährige gemeinsam mit ihren Kollegen Maximilian Arland, Ireen Sheer und Eloy de Jong vor der Kamera. In vier Folgen singen die Schlager-Stars – vergleichbar mit dem Konzept von „Sing meinen Song“ – Hits, die unter einem speziellen Motto stehen, und das unter der heißen Mittelmeersonne auf dem Clubschiff „Aida“. Tatsächlich schien für Eilfeld in den vergangenen Jahren nicht immer die Sonne, über einen langen Zeitraum hatte die Sängerin mit einem Stalker zu kämpfen, der ihr das Leben zur Hölle machte.
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Umzug wegen fiesen Stalker-Attacken
„Es fing plötzlich an mit Anrufen und kleineren Anschlägen und ging bis hin zu zerstochenen Autoreifen. Ich weiß bis heute nicht, wer es ist. Die Polizei Berlin-Brandenburg ermittelt immer noch“, erzählt Eilfeld im Interview. Die 28-Jährige blieb lange stark, doch irgendwann nahm die Angst überhand: Wegen des Stalkers änderte sie sogar ihren Wohnsitz. „Wenn man nach einem Arbeitstag nach Hause kommt und nicht weiß, was in der Zwischenzeit passiert ist – das ist hart. Da weiß man Ruhe und Frieden erst so richtig zu schätzen“, sagt sie heute.
Annemarie weiß, dass sie mit dieser Erfahrung nicht alleine ist. Deshalb erzählt sie ihre Geschichte und gibt Betroffenen Tipps: „Jedem, dem so etwas passiert, kann ich nur empfehlen, sich umgehend an die Polizei zu wenden und Anzeige zu erstatten. Achtet auf kleine Hinweise und überlegt, wer es sein kann. Wenn ihr einen Hinweis habt, dann ist es für die Polizei sehr viel einfacher, den Täter zu ermitteln. Ich wusste nicht einmal, ob es jemand war, der mich besonders liebte oder besonders hasste. Wenn alles nichts hilft, muss man knallhart seine Telefonnummern ändern und sich eine andere Bleibe suchen“, sagt sie im STYLEBOOK-Interview.
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Ohne Pony geht es nicht
Bei allen Negativ-Erfahrungen – Annemarie ist sich und ihrem Style über all die Jahre treu geblieben. Ihr Markenzeichen seit DSDS-Zeiten ist ihre blonde Mähne mit schräg gestuftem Pony. Tatsächlich dauert die Liebe zu dieser Frisur sogar noch viel länger an, wie sie im Interview verrät: „Meinen Pony habe ich schon seit meiner Geburt, auch wenn er sich über die Jahre etwas verändert hat. Er gehört einfach zu mir! Ich habe mich erst einmal ohne meinen Pony in die Öffentlichkeit gewagt, das war bei DSDS bei meinem Auftritt zu Lady Marmelade. Da haben sie ihn mir nach hinten gestylt und ich habe mich gefühlt wie nackt, als hätte mich jemand ohne Oberteil auf die Bühne geschickt. Es fühlte sich total komisch an.“
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Gut 20 Zentimeter tiefer findet sich ihre zweite große Modeleidenschaft: „Ich habe einen Choker-Tick. Das fing schon mit 9 Jahren mit Tattoo-Halsbändern an und zieht sich bis heute durch. In den letzten zwei Jahren ist es noch extremer geworden und es gibt mich auf keinem Foto ohne Choker“, verrät Annemarie. Allerdings haben die Accessoires im Sommer einen Nachteil: „Sie hinterlassen leider Bräunungsstreifen.“
„Könnte mir Adele nicht als dünne Frau vorstellen“
In ihrem Körper fühlt sich Annemarie superwohl, der Schlankheitswahn lässt sie kalt, auch wenn der Druck, auf der Bühne fit zu sein, natürlich da ist. Als sie doch einmal bewusst Kilos verloren habe, habe sie eine Aussage direkt wieder auf den Boden geholt. „Eine Freundin meinte zu mir, ich solle bitte nicht mehr abnehmen, weil mein Kopf im Verhältnis zu meinem Körper sonst viel zu groß wäre. Da habe ich dann echt einen Gang runter geschaltet – ich möchte schließlich nicht mit einer Wasserbirne herumlaufen“, erzählt die Sängerin im Interview. Auch bei anderen Frauen sieht sie einen Gewichtsverlust kritisch: „Nicht bei jedem sieht dünn gleich gut aus, Adele könnte ich mir nicht als dünne Frau vorstellen. Es muss einfach passen.“ Auch zum Thema Beauty-Eingriffe hat Annemarie eine eigene Theorie: „Mit Schönheits-OPs ist es wie mit Rotwein: Eine ist optimal – sie hilft dir und deinem Körper. Das ,zweite Glas‘ neutralisiert, und die dritte ist dann zu viel, da kippt es ins Gegenteil.“
Diese Styles gehen bei Männern gar nicht
Was bei Typen fashionmäßig gar nicht geht? „Alles was kariert ist: karierte Hosen, karierte Oberteile, karierte Schuhe. Ab 60 ist es okay: Opis mit karierten Hemden finde ich ganz süß, aber wenn du in den 20ern bist und mit einem karierten Hemd ankommst – ich weiß nicht. Das sieht dann so nach so Geschirrhandtuch aus.“
Auch Hochwasserhosen fallen bei Annemarie Eilfeld gnadenlos durch: „Hochgekrempelt ist ja stylo, aber so richtige 7/8-Hosen gehen gar nicht. Am besten dazu noch Söckchen und Puma-Schuhe. Da weiß ich dann nicht, ob ich lachen oder weinen soll.“
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Freund im Musikvideo zu sehen
Liebesmäßig läuft es rund bei der 28-Jährigen, seit mehr als einem Jahr ist Tim der Mann an ihrer Seite. Normalerweise hält sie ihren Freund so gut es geht aus der Öffentlichkeit fern, im Video zu ihrem Song „Das kann nur Liebe sein“ bricht sie jedoch mit dieser Regel: „Ich wollte meinen Freund dabei haben. Wir haben im Video inszeniert, wie wir uns auf Mallorca kennengelernt haben.“ Auf der Balearen-Insel verbringt sie viel Zeit, heizt bei Partys ein, dreht dort ihre Clips. Aber auch hier in Deutschland ist Annemarie gut gebucht, moderiert beim Schlager-Sender „radio B2“ eine eigene Show. Annemarie Eilfeld – eine Frau, die gerne hoch fliegt aber dennoch mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist.