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Interview mit Angelina Kirsch

»Ich habe eine Durchschnittsgröße und bin trotzdem Plus-Size

Angelina Kirsch
Angelina Kirsch bei der C&A-Modenschau „Feel Good Fashion“ Ende Oktober in Düsseldorf. Für den Textilgiganten stand sie bereits als Model vor der Kamera Foto: PR/C&A
Pia Sundermann

6. November 2017, 10:52 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Sie gilt als deutsche Antwort auf Plus-Size-Supermodel Ashley Graham (30): Angelina Kirsch (29), erfolgreichstes Kurvenmodel Deutschlands. Zu ihren Auftraggebern zählen Fashion-Giganten wie C&A, Zalando und H&M. Für die RTL2-Casting-Show „Curvy Supermodel“ saß sie in der Jury, tanzte 2017 bei „Let’s Dance“ mit. STYLEBOOK-Redakteurin Pia Sundermann traf Angelina Kirsch zum Interview in Düsseldorf.

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Wer Angelina Kirsch live sieht, kann nicht glauben, dass die 1,77 Meter große Blondine ein Plus-Size-Model sein soll. Sicherlich, sie hat Busen, Po – mehr Kurven als ein übliches Model. Aber sie wirkt bei weitem nicht wie ein Übergrößenmodel. Und tatsächlich: STYLEBOOK erfuhr im Interview anlässlich der C&A-Sommer-Modenschau, warum Angelina Kirsch eigentlich deutscher Durchschnitt in Sachen Kleidergröße ist, weshalb sie einmal Angst hatte, ihre sexy Kurven zu verlieren und warum kräftigere Frauen besser auf weite Kleidung verzichten sollten.

Angelina Kirsch
Angelina Kirsch bei der „Remus Lifestyle Night“-Party im August 2017 Foto: Getty Images

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Du hast nicht nur wunderbare Kurven, um die dich viele Frauen beneiden, sondern auch eine unglaublich positive Ausstrahlung. Hast du dich immer schon so wohl gefühlt in deinem Körper?

„Ja, eigentlich schon. Klar, als es in der Pubertät mit den Kurven – und die kamen früh – losging, war ich wie jedes Mädchen unsicher. Doch meine Mutter half mir, Selbstzweifel erst gar nicht aufkommen zu lassen. Jeden Tag musste ich mich mit meiner Zwillingsschwester Madlin vor dem Spiegeln stellen und folgendes Mantra laut sagen: „Wir bekommen Kurven, wir werden Frauen, wir werden erwachsen und das ist gut so!“ Das hat mir wirklich geholfen, meinen neuen Körper nicht nur zu akzeptieren, sondern auch zu lieben. Unsere Mutter gab uns auch den Rat, nie mit Diäten anzufangen. Sie selbst hat unzählige ausprobiert, das hat ihr nicht gut getan.“

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Wenn man dich sieht, kann man nicht glauben, dass du ein Übergrößen-Model bist. Ab wann ist man in der Modebranche Plus-Size?

„Ich finde diese Kategorisierung ehrlich gesagt auch schwierig. . Aber leider gilt alles jenseits einer 38 in der Modebranche tatsächlich schon als Plus-Size. Doch für mich sind Größen nur ein Label. Ich fühle mich wohl in meinem Körper und nicht zu dick. Aber es müsste tatsächlich eine neue Definition geben von ,normal‘. Was heißt das eigentlich? Bin ich also nicht normal, weil ich Plus-Size trage? Es sollte in der Modebranche eher die Kategorien ,dünn‘, ,schlank‘, ,kurvig‘ geben. ,Curvy‘ hört sich doch auch viel netter an als Plus-Size oder Übergröße.“

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Apropos Kurven: Du hast in einem Interview gesagt, dass du Angst hattest durch deine „Let’s Dance“-Teilnahme, deine Kurven zu verlieren.

„Ja, die Angst hatte ich. Aber ich habe alles dafür getan, die Kurven nicht zu verlieren. Das Gute war, dass ich eine absolut Naschkatze bin, die verrückt nach Schokolade ist. Normalerweise esse ich nach Maß, bei „Let’s Dance“ war es nach Masse und so habe ich nichts an Kurven verloren (lacht).“

Aber als Curvy-Topmodel musst du ja schon auf deinen Körper achten. Wie ernährst du dich denn sonst?

„Ich esse wirklich das, worauf ich Lust habe. Mal ist es Gemüse, dann könnte ich den ganzen Tag Süßkartoffeln essen mit einer großen Portion Milchreis als Nachtisch. Im Sommer esse ich mehr Salat und im Winter darf es auch mal der Braten mit Klößen sein. Wie ich ja schon sagte, lautet mein Prinzip: Alles ist erlaubt – in Maßen und nicht in Massen.“

Und wie trainierst Du?

„Seit ,Let’s Dance‘ ist Tanzen tatsächlich meine neue Leidenschaft geworden. Aber ich liebe auch Yoga, dass kann ich alleine zuhause oder im Hotel betreiben. Und ab und zu mache ich auch klassische Workout-Übungen. Aber ich muss mich jetzt auch nicht tot sporteln. Es gibt auch mal eine Woche, in der ich gar keinen Sport treibe.“

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Welche Übungen kannst du empfehlen, bei denen man sofort Resultate sieht?

„Die Evergreens sind immer gut: Ausfallschritt, Kniebeuge und Planke.“

Hast du Mode-Tipps für kurvige Frauen?

„Erlaubt ist, was gefällt. Wichtig ist, dass man sich in seiner Kleidung wohl fühlt. Die Teile sollten gut sitzen und dürfen nicht zu eng, aber auch nicht zu weit sein. Und jede Curvy Frau hat ihre Schokoladenseiten. Wenn man schöne Beine hat, soll man die auch zeigen. Ich habe eine tolle Taille, also betone ich auch meine Taille.“

Was würdest du nie anziehen?

„Bisher habe ich mich noch nicht an Neon herangetraut. Und ich würde niemals Leggings tragen!“

Themen Body Positive Interview Plus-Size
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