26. Februar 2018, 9:21 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Gut gelaunt empfängt uns Schlagerstar Beatrice Egli (29) zum Interview im Universal Music-Headquarter in Berlin. Anlass ist die bevorstehende Veröffentlichung ihres fünften Studioalbums „Wohlfühlgarantie“ (VÖ: 16.3.). Nach einer selbst verordneten Kreativpause ist sie wieder voll am Start – und verrät STYLEBOOK nicht nur, warum sie mit den ständigen Helene-Fischer-Vergleichen längst Frieden geschlossen hat, sondern auch, bei welchen Dingen sie sofort schwach wird.
Vor fünf Jahren wurde die gebürtige Schweizerin in der zehnten Staffel der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ zur ersten Schlager-Siegerin gekürt. Was folgte, kann sich sehen lassen: vier Alben, drei Tourneen (Nummer vier startet im Oktober), etliche TV-Auftritte und erst vor kurzem eine Gastrolle in der TV-Soap „Sturm der Liebe“. Ein immenses Arbeitspensum, das sie dank Disziplin und eisernem Willen zu einer der erfolgreichsten Künstlerinnen im deutschsprachigen Raum machte – und das (bislang) komplett skandalfrei. „Auch ohne Kaffee oder Zucker bin ich ein echtes Duracell-Häschen“, erklärt Beatrice Egli ihre eigene Power. Und scheut sich nicht, zuzugeben, dass zum Erfolg durchaus auch Rückschläge gehören, inklusive dem ein oder anderen modischen Fehlgriff.
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STYLEBOOK: Dein Arbeitspensum ist immens. Bekommst du überhaupt mit, was um dich herum passiert?
Die ersten zwei Jahre erlebte ich wie im Flug. Alles war neu und ich hatte viel zu verarbeiten. Jetzt kann ich mich aber auch auf kreative Prozesse besser einlassen, weil ich mich besser auskenne. Bei meinem jetzigen Album ist es das erste Mal, dass ich mir viel Zeit gelassen habe. So lange mussten meine Fans noch nie auf ein neues Album warten. Die Spannung bei mir ist also riesig.
Warst du enttäuscht, als der erhoffte Erfolg mit „Beatrice Egli – Die große Show der Träume“ (die Samstagabend-Show wurde 2016 nach nur zwei Ausgaben abgesetzt) nicht eingetreten ist?
Die Show ist ja nicht so gefloppt, dass man sagen könnte, dass es unterirdische Zahlen waren. Ich wurde mit Formaten verglichen, die schon seit Jahrzehnten im Programm sind. Das hat mich natürlich geehrt, aber ich habe auch gesehen, wie extrem und streng man dann beurteilt wird. Aber ich bin auch nicht unter zu kriegen, wenn mal was abgesetzt wird. Wenn etwas scheitert oder nicht funktioniert, motiviert mich das eher und macht mich stärker.
Helene Fischer bekam gerade heftige Reaktionen, weil sie krank war und deswegen mehrere Konzerte absagen musste. Hat dich das Medienecho verwundert?
Die Grippesituation in Deutschland betrifft 38 Prozent. Warum sollte das nicht auch Menschen in der Öffentlichkeit betreffen? (lacht) Ich kenne das auch, krank auf der Bühne zu stehen. Wenn Kritik kommt, sind das ja auch oft die Menschen, die sagen ‘Aber heute hat sie richtig schlecht gesungen, die klang ja richtig fürchterlich‘. Wenn man trotz Krankheit singt, wird man aber auch kritisiert. Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen.
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Stehst du eigentlich über den ewigen Helene-Fischer-Vergleichen?
Am Anfang waren die Vergleiche extrem und ich dachte oft ,Ich bin nicht die neue Helene, nur weil ich blonde Haare habe.‘ Jetzt kann ich sagen: Nach fünf Jahren im Geschäft habe ich mich als Beatrice Egli etabliert. Ich bleibe mir treu und sie sich. Der Schlager feiert ja auch deswegen so große Erfolge, weil wir mehrere Künstler sind, die solche Musik machen.
Auf Facebook und Instagram wird die Kritik schnell mal persönlich. Denkst du manchmal, dass du weniger Persönliches von dir preisgeben solltest?
Man muss mit sich selber im Reinen sein. Wenn ich mir den ganzen Tag Gedanken mache, was jemand in mich und meine Aktionen reininterpretiert, dann würde ich mich nicht wohlfühlen. Ich freue mich über jeden, der sich mit mir freut. Und wenn nicht – auch okay.
Über deine Figur wird ja auch sehr gern und schnell geurteilt. Wie gehst du damit um?
Wer sich mit Fashion und Style befasst, der weiß, dass Kleider echt auch Figuren machen. Immer wenn ich Kleider von Lena Hoschek trage, dann wird mir plötzlich eine Wespentaille nachgesagt. Dabei passen mir ihre Sachen einfach nur perfekt. Es gibt aber auch Klamotten, bei denen ich weiß, dass ich darin ein bisschen mehr aussehe, als ich eigentlich bin. Bei mir schwankt nicht die Waage, sondern mein Geschmack. Manchmal ziehe ich bewusst etwas an, bei dem andere sagen ‚Das trägt ein bisschen auf’. Aber mein Gott, ich trag es trotzdem gerne. Wenn man Hüften und Oberweite hat, dann kann das auch gezeigt werden. Ich finde es schön, dass ich angeguckt werde und man mich einkleiden will. Ich habe zwei Schwächen: Schokolade und Kleider shoppen.
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Welche Styling- und Beauty-Tricks hast du?
In den letzten fünf Jahren habe ich viel gelernt. Ich schminke mich oft selber und gehe sehr gerne in Berlin shoppen und kleide mich ein. Aber ich lerne auch von Stylisten und profitiere von den Tipps. Aber ich muss mich wohlfühlen. Da wird dann auch mal zwei Stunden vor der Samstagabend-Show ein anderes Kleid angezogen, als es geplant war.
Fünf Alben, fünf Jahre im Business, du wirst 30 dieses Jahr – Bist du etwas kritischer bei dem Aussehen und der Pflegeroutine geworden?
Mein Kosmetikschrank ist sehr klein und der bleibt auch so. Ich habe gute Gene von meiner Mama geerbt und ich finde es toll, 30 zu werden. Man hat Erfahrungen und ist körperlich und geistig ja total jung. Letztendlich geht um die Lebenseinstellung.
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Zum Abschied stellen wir natürlich die Frage, die sich eine Künstlerin gefallen lassen muss, die auf ihrem Album Titel wie „Keiner küsst mich“, „Ich denke nur noch an mich“ aber auch, „Keine Angst vor Liebe“ singt:
Wie schaut’s in der Liebe aus?
Verliebt, verlobt, verflixt nochmal – meine neue Single beschreibt mein Liebesleben perfekt. Alle denken, mit 30 kommt die Torschlusspanik. Ganz im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, ich muss die Welt noch sehen, ich liebe die Freiheit. Und Freiheit bedeutet nicht, 1000 Männer zu haben, sondern unabhängig mein Leben zu genießen, auf Reisen zu gehen und meinem Beruf nachzugehen.
Beatrice Egli gehört aktuell zu den erfolgreichsten Schlagersängerinnen im deutschsprachigen Raum
Foto: dpa Pictures Alliance
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