28. April 2017, 14:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach dem „Achselhaar-Gate“ in der Otto-Werbung beweist Guido Maria Kretschmer (51), dass er auch einmal sehr haarig war — und verrät im STYLEBOOK-Interview, warum sich eher andere mal bei ihm entschuldigen sollten …
Guido Maria Kretschmer fand sich in den vergangenen Tagen in einem kleinen Shitstorm wieder. Der Modeschöpfer lästerte in einem Werbespot über Achselhaare bei Frauen, einige Fans waren empört. Denn längst nicht mehr alle Frauen greifen zum Rasierer. Als wir Kretschmer im Berliner Soho House zum Interview treffen, präsentiert er seinen neuen Rucksack, den er für Wrigley’s designt hat — und nimmt Stellung zum „Achselhaar-Gate“. „Das prallt an mir ab wie an einer Teflon-Pfanne“, sagt der „Shopping Queen“-Star lachend. „Es können nur die nicht gut finden, die keinen Humor haben.“ Und schließlich hatte Kretschmer selbst schon mal ’ne dicke Matte, wie er verriet — und sogar zeigt!
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Was sind Sie ein Typ, wenn es um Entschuldigungen geht?
„Ich beleidige ja nie, aber wenn ich merke, ich bin unhöflich, dann ich sage ich auch mal sorry, aber das passiert selten. Die Menschen müssten sich eher bei mir nochmal entschuldigen. Wenn meine Mutter irgendwas über mich liest wie ‚Mein Vater liegt im Sterben‘ und das stimmt gar nicht, finde ich das Horror.“
Aber Achselhaare bei Frauen sind nicht so Ihr’s…
„Wem es gefällt, gerne. Ich finde es nicht toll, wenn Frauen Büsche unter den Achseln haben. Ich finde auch rasierte Beine bei Frauen ganz gut. Ich habe in meinem Leben schon so viele Frauen nackt gesehen und musste oft sagen: Bitte rasier dich, weil die Schamhaare durch feine Seidenkleider durchscheinen. Selbst VIPs musste ich das schon sagen, weil man das nachher auf Fotos sieht.“
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Wie finden Sie denn Haare bei Männern?
„Sagen wir so: Theo Waigel könnte mit mir nicht leben. Hätte mein Partner buschige Augenbrauen, wäre bei mir Feierabend. Dann würde ich ihm die abschneiden. Wenn bei Männern überall Haare rauskommen wie aus Ohren oder Nase finde ich das nicht schön. Aber auch hier, wer Bock drauf hat: Hurra, macht es!“
Und wie finden Sie Man Bun?
„Ich hatte meine ganze Jugend lang, ganz lange Locken. Ich hatte auch immer einen Zopf. Wenn ein schmaler, hübscher Junge das trägt, finde ich einen Dutt bei Männern niedlich. Dann sieht man ein bisschen aus wie ein Samurai. Das steht aber auch nicht jedem. Ich habe letztens einen etwas moppeligen Paket-Zulieferer gesehen und da dachte ich mir auch: Ob das so sein Look ist? Aber wenn’s gefällt, soll er’s machen.“
Kriegen Ihre Freunde eigentlich auch immer Ihre Stilkritik ab?
„Wenn man mich fragt, sage ich die Wahrheit. Das war schon immer so. Ich sehe Dinge, aber ich bin jetzt kein textiles Fallbeil. Manchmal sehe ich an der Ampel auch Leute, bei denen ich denke, der Mantel muss weg. Es gibt viel textiles Elend auf den Straßen. Ich bin zwar grenzenlos tolerant, aber ich habe trotzdem eine Meinung dazu.“
Was stehen noch für Projekte bei Ihnen an?
„Neben meiner Interior- und Fashion-Kollektion mit Otto, habe ich ein schönes Kinderbuch geschrieben. Das habe ich schon seit 2005 im Kopf und das habe ich geschrieben ohne, dass ich mir eine Notiz machen musste. Und ich freue mich schon auf ein neues Fernseh-Format. Ich habe zwar 1000 Defizite, aber Arbeit und Geld waren nie mein Problem.“