22. Oktober 2019, 20:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Einen Sommer lang durfte sich die Geliebte von Thailands König Maha Vajiralongkorn Königlich-Adelige Gemahlin nennen. Nun ist die Ex-Leibwächterin Sineenatra Wongvajirabhakdi den Titel schon wieder los. Was steckt dahinter?
So schnell kann es gehen: jetzt wurden Sineenatra Wongvajirabhakdi, bis dahin offizielle Geliebte des thailändischen Königs Maha Vajiralongkorn, alle königlichen und militärischen Titel entzogen. Damit verlor sie auch den Rang einer Königlich-Adeligen Gemahlin, der nur äußerst selten vergeben wird.
Wer ist Sineenatra Wongvajirabhakdi?
Die ehemalige Leibwächterin und Krankenschwester war seit Juli praktisch die Zweitfrau neben Königin Suthida – allerdings nur einen Sommer lang. Wie auch die offizielle Ehefrau des Königs, Suthida, hatte auch Sineenat für den heutigen König als Leibwächterin gearbeitet. Sie trug bislang den Titel eines Generalmajors.
Was ist passiert?
Jetzt wurde ihr nicht nur der königliche Titel aberkannt, sondern auch der militärische Grad. Begründet wurde die Degradierung vom Palast damit, dass Sineenat – Spitzname: Koi – gegen den Willen des Königs verstoßen habe und illoyal gegenüber der Monarchie gewesen sei. Hintergrund war demnach, dass sie selbst Königin werden wollte. Damit habe sie „Verwirrung“ im Palast und auch im Volk gestiftet, hieß es.
Die Degradierung kommt nun ebenso überraschend wie die Beförderung vor nicht einmal drei Monaten. Das Königshaus hatte dazu auf seiner Website auch mehr als 60 Fotos der Konkubine veröffentlicht: in einer Art Sport-BH am Steuer eines Flugzeugs, zu Füßen des Königs neben dem Thron, zusammen mit dem König in Uniform und mit einem Pudel. Auf einem Bild hielt Koi sogar seine Hand. Das Interesse daran war so enorm, dass die Internet-Seite des Königshauses zusammenbrach.
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Thailands schwierige Monarchie
Thailands König ist in vierter Ehe verheiratet. Aus früheren Beziehungen in seiner Zeit als Thronfolger hat Maha Vajiralongkorn (auch bekannt als Rama X.) offiziell sieben Kinder. Königin Suthida nahm er erst wenige Tage vor seiner Krönung im Mai dieses Jahres zur Ehefrau. Kurz darauf erhob er die Geliebte dann zur offiziellen Konkubine. Die beiden hielten sich davor und danach oft in Bayern auf, wo der König am Starnberger See eine Villa hat.
Im alten Königreich Siam war es für Monarchen nicht unüblich, neben der Gattin eine zweite Frau zu haben – oder noch mehr. In Thailand, wo die absolute Monarchie seit 1932 abgeschafft ist, wurde der Titel einer „Chao Khun Phra“ (in etwa: Königlich-Adelige Gemahlin) aber bis zu diesem Sommer noch nie verliehen. Die neue Offenheit in Sachen Liebes-Angelegenheiten ist für die Monarchie ungewöhnlich. Über das, was ihr König abseits der offiziellen Termine macht, können sich Thais ansonsten nur über die sozialen Netzwerke informieren. Im Königreich selbst ist Rama X. durch ein sehr strenges Gesetz vor jeglicher Form von „Majestätsbeleidigung“ geschützt. Die Presse hält sich deshalb sehr zurück.