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Der GNTM-Juror im Interview

Wer ist eigentlich Thomas Hayo?

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Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

16. April 2015, 15:36 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Seit 2011 sitzt er in der Jury von „Germany’s Next Topmodel“, so lange konnte noch kein Zweiter an der Seite von Show-Chefin Heidi Klum (41) bestehen. Aber wer ist Thomas Hayo (46) eigentlich? Über den Art-Direktor ist wenig Privates bekannt. Was hat er vor GNTM gemacht, wie sieht sein Alltag aus – und ist er eigentlich Single? STYLEBOOK.de hat ihm all diese Fragen gestellt…

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Klar, Thomas Hayo ist seit fünf Staffeln von „Germany‘s next Topmodel“ dabei – und damit in Deutschland bekannt geworden. Aber wussten Sie, dass Arbeiten von ihm im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt sind? Der gebürtige Saarländer hat über 15 Jahre als Creative Director in großen New Yorker Agenturen gearbeitet, seit 2009 ist er selbstständig.  Sein Job-Profil: die Konzeption und Realisation von Werbekampagnen – von der Grundidee über die Suche nach dem geeigneten Fotografen und Stylisten, bis zum fertigen Spot.

Wenn er in Deutschland ist, schaut er gerne bei seinem älteren Bruder Peter vorbei, der in Berlin eine Musikproduktionsfirma hat – ansonsten weiß man über den privaten Thomas Hayo sehr wenig. Was macht er fernab der Sendung, wie sieht sein Alltag aus – und ist er eigentlich Single…? STYLEBOOK.de erwischte ihn am Telefon, zwischen dem Coachella-Festival und einer Produktion in Los Angeles, und lernte ihn etwas genauer kennen.

STYLEBOOK: Thomas, warum ist eigentlich so wenig über dich bekannt?
Thomas Hayo: „Das mag daran liegen, dass ich seit 1993 nicht mehr in Deutschland lebe, sondern in New York. Außerdem habe ich von Anfang an darauf geachtet, mein Privatleben möglichst privat zu halten. Ich glaube das ist langfristig gesünder, zumal ich ja eigentlich nicht geplant hatte, in der Öffentlichkeit zu stehen. Das hat sich nur durch die Show so ergeben – und das ist auch super, macht total viel Spaß.“

Heidi hat ihren Vertrag für eine weitere Staffel verlängert. Bist du beim nächsten Mal auch wieder dabei?
Thomas Hayo: „Das weiß ich noch nicht. Wir waren von Anfang an so verblieben, dass wir jährlich entscheiden, wie es läuft – also ich gemeinsam mit Heidi und dem Sender. Nach dem großen Finale werden wir eine kurze Pause machen und uns dann zusammensetzen. Ich will spontan aus dem Bauch heraus entscheiden, so funktioniert es für mich am besten.“

Du bist jetzt zum 5. Mal dabei, so lang wie noch kein Co-Juror vor dir. Woran liegt es, dass du und Heidi euch so gut versteht?
Thomas Hayo: „Wir kennen uns nun schon seit fast 20 Jahren. Damals kam sie als Model nach New York. Heidi ist super drauf und jemand, der das Leben genießt – mit solchen Menschen komme ich gut klar. Es war also schon vor der Show eine gefestigte Freundschaft. Wir haben viele Gemeinsamkeiten: kommen beide aus bodenständigen Verhältnissen in Deutschland, sind beide in kleineren Städten aufgewachsen und haben in den frühen Zwanzigern den Schritt gewagt, in die große weite Welt zu gehen und dort ein Leben und eine Karriere aufgebaut.“

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Glaubst du, dass deine bodenständige Herkunft dir in New York geholfen hat?
Thomas Hayo: „Zumindest konnte ich dadurch besser mit dem Erfolg umgehen. Es ist gut zu wissen, wo du herkommst, um das ganze Neue richtig zu beurteilen und nicht abzuheben. Geholfen hat mir wohl in erster Linie mein Wille – schon die ersten Wochen als Praktikant in New York fand ich so aufregend, hab mich da richtig reingekniet. Von daher war die deutsche Arbeitsmoral, also Disziplin und Verlässlichkeit, sicherlich hilfreich. In New York ist der Konkurrenzkampf groß, da muss man hart arbeiten.“

Ist das der Grund, weshalb du in deinen Büroräumen wohnst?
Thomas Hayo: „Naja, ganz so ist es nicht. Mein Office und meine Wohnung sind auf verschiedenen Etagen in demselben Gebäude, übrigens einem sehr historischen in der Bowery Street. Hier wirkten in den 50er-, 60er-Jahren große Künstler: William Burroughs etwa und John Giorno, berühmte Beat Poets. Ich wohne hier seit 15 Jahren und hab nach und nach weitere Etagen dazubekommen. Mein Studio und mein Büro habe ich jetzt im früheren Atelier des Malers Mark Rothko. Ich arbeite also nicht in meinem Wohnzimmer.“

Aber: Dort feierst du! Ich denke da insbesondere an deine legendäre Fashion Week Party. (Jedes Jahr zum Ende der New York Fashion Week schmeisst Thomas eine Art „End of Summer“-Party auf seiner Dachterasse – sogar Madonna und Naomi Campbell sollen hier schon gefeiert haben, Anm. d. Redaktion)
Thomas Hayo: „Ja, und das ist es wahrscheinlich auch, was sie so besonders macht: Dass das Ganze in meinem Wohnraum stattfindet. Als ich damals nach New York gezogen bin, gab es Hauspartys noch öfter, immer in einem Loft oder bei irgendjemandem zu Hause mit einem tollen Mix an Leuten aus dem Publishing- oder Filmbereich – das ist es, was ich aufgreifen wollte. Die Party ist inzwischen sehr gewachsen, fast eine Art Institution geworden, aber die Leute fühlen sich trotzdem wie zu Hause. Normalerweise gibt es keine Pressevertreter, keinen roten Teppich, die Gäste können also sehr locker und sie selbst sein“

Und wie bist du so? Wie stelle ich mir einen typischen Tag in deinem Leben in New York vor?
Thomas Hayo: „Das ist genau das, was mein Leben so schön und so spannend macht, und auch das Tolle an dem Beruf: dass mein Tag sich immer verändert, je nachdem, wo und für welchen Kunden ich akuell arbeite. Aber für gewöhnlich, wenn ich in New York bin, stehe ich auf und gehe in ein Café in meiner Nachbarschaft. Dort hole ich mir einen Kaffee oder ein Schokocroissant und dann geht mein Tag los. Je nachdem, was ich gerade auf dem Tisch hab – zuletzt habe ich beispielsweise die Kampagne für das deutsche Modelabel comma umgesetzt – arbeite ich kreativ, konzeptioniere, bereite Produktionen vor oder mache die Post-Production, hab Meetings mit Fotografen oder Regisseuren, ab und zu ein Model-Casting unten im Studio.“

Und abends?
Thomas Hayo: „Es kommt häufig vor, dass ich abends arbeite: Ich bin ein Nachtmensch und kann am besten kreativ denken, wenn das Telefon nicht mehr so oft klingelt und nicht mehr so viele E-Mails reinkommen. Aber klar, in New York gibt es so unendlich viele Möglichkeiten, etwas zu unternehmen: tolle Restaurants bei mir um die Ecke, kleine Straßencafés, Galerie-Eröffnungen. Die Stadt inspiriert mich – viele meiner Ideen kommen durch die ungewöhnlichen Menschen und Dinge, die ich sehe. Visuell und im Hinblick auf Charakterstudien ist New York in meinen Augen die interessanteste Stadt der Welt.“

Findest du dann überhaupt noch Zeit für dein Hobby: das Fußballspielen?
Thomas Hayo: „Klar, Zeit zum Kicken muss sein! Fußball war schon immer mein großer Ausgleich. Da denke ich für 90 Minuten nur an das Eine: Wie kriege ich das Runde in das Eckige – das ist wie Therapie, wenn man sonst immer 20 Dinge gleichzeitig macht. Ich bin schon ewig bei einem Team aus der Hallen-Liga, das sich meistens mittwochs in den Chelsea Piers trifft. Und am Wochenende spiele ich draußen, Elf gegen Elf mit meinen Kumpels. Darunter sind auch viele Leute aus der Medienbranche und dem Fashion-Business, wie zum Beispiel Robert Geller (Modedesigner aus Hamburg, Anm. d. Red.). Wir beide vertreten hier die deutsche Fraktion. Und der Robert widerlegt übrigens ein Klischee: Der ist nämlich Fashion-Designer und kann trotzdem gut kicken.“

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Und dein Kumpel Gerard Butler (mit dem schottischen Schauspieler ist Thomas eng befreundet, Anm. d. Redaktion) – wie ist der so auf dem Platz?
Thomas Hayo: „Ja, der Gerry kann auch gut kicken. Der ist in Schottland aufgewachsen, auch ein Fußballverrückter. Aber, man muss ganz ehrlich sagen: Die Schotten sind nicht ganz so gut wie wir Deutschen. Wenn’s ums Schauspielen geht, gewinnt Gery. Beim Dribbeln komme ich locker an ihm vorbei.“

In Sachen Fußball bist du also Patriot.
Thomas Hayo: „Klar, und ich verfolge auch, was in der Heimat passiert: Bundesliga, Champions-League, DFB-Pokal. Das war früher anders – und ehrlich gesagt die größte Schwierigkeit für mich, als ich damals nach New York kam: Es gab kein Internet, du konntest also nicht streamen, und bei den TV-Sendern hatte man Glück, wenn mal eine WM oder EM übertragen wurde. Heute treffe ich meine Kumpels aus aller Herren Länder – ein Spanier, ein Engländer, ein Südamerikaner, ein Italiener – und gucke mit denen die Spiele.“

Deine Wurzeln liegen im Saarland, dein Leben spielt sich aber hauptsächlich in New York ab. Wo fühlst du dich zu Hause?
Thomas Hayo: „In New York. Insgesamt habe ich hier bald länger gelebt als in Deutschland, mein ganzes Erwachsenenleben hier verbracht. Und durch die Erfahrungen hier bin ich zu der Person geworden, die ich jetzt bin. Inzwischen fühle ich mich voll als New Yorker – also, nicht als Amerikaner! Das ist ein wichtiger Unterschied. Diese Stadt zählt ja eigentlich gar nicht zu einer Nation, ist eine klassische Einwohnerstadt mit Menschen von überall her. Es ist egal, wie gut dein Englisch ist, wie schlecht es ist, wie du aussiehst – du bist gleich Teil davon. Die Stadt hat ein eigenes Wesen, eigene Gesetze …“

… und bestimmt auch tolle Frauen. Bist du eigentlich Single?
Thomas Hayo: „Ja, ich bin momentan Single. Für eine Beziehung muss es halt stimmen und in meinem Beruf ist es nicht gerade einfach: Ich bin oft unterwegs, hab viel mit Menschen zu tun, vor allem mit Frauen. Da brauchst du natürlich einen Partner, der selbstbewusst ist und damit gut umgehen kann, weil er selbst sein eigenes Leben hat.“

Also kein Druck, schnell deine Traumfrau zu finden?
Thomas Hayo: „Nein, ich bin ganz relaxed. Es gibt auch keinen speziellen Typ, dem meine Traumfrau entsprechen muss, ich stehe nicht explizit auf blonde Haare oder einen dunkleren Teint. Für mich ist es extrem wichtig, dass sie eine gewisse innere Ruhe und schon einige Sachen erlebt hat – in einer Beziehung sollte man sich ja auch gegenseitig überraschen können. Wenn ich jemanden treffe, mit dem ich mich gut unterhalte und bei dem die Chemie stimmt, bin ich auch gerne in einer Beziehung – wenn nicht, bin ich trotzdem sehr happy mit meinem Leben.“

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