3. Juni 2023, 8:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Seine Stimme ist den meisten TV-Zuschauern seit Jahren vertraut, besonders Fans von „Shopping Queen“ erfreuen sich immer wieder an seinen – bisweilen – süffisant-bissigen Kommentaren. Gemeint ist Thorsten Schorn, der Radio- und TV-Moderator, der der Styling-Show seit Jahren seine Stimme leiht. STYLEBOOK hat mit ihm über seine Arbeit hinter den Kulissen des Erfolgsformats gesprochen – und erfahren, dass Guido ihn noch nie modisch beraten hat.
In erster Linie verbinden die Zuschauer das Vox-Show-Format „Shopping Queen“ mit Designer Guido Maria Kretschmer. Doch während Kretschmer belustigt das Geschehen der kaufwütigen Damen vor der Kamera kommentiert, ist er mit seinen Off-Kommentaren der heimliche Star der Sendung – Thorsten Schorn. Trotz der unverkennbaren Stimme kennen viele jedoch nicht sein Gesicht. Moderator Schorn findet das nicht schlimm, wie er im STYLEBOOK-Interview erzählt: „Shopping Queen hat ja ein Gesicht, das von Guido. Ich komme ohnehin vom Radio und bin es gewohnt, dass mich keiner sieht“, sagt er, der nicht nur bei Vox, sondern auch als Radio-Moderator bei WDR 2 und bei der RTL-Spielshow „Denn sie wissen nicht, was passiert“ im Einsatz ist – dort übrigens als Spielleiter vor der Kamera.
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Die Stimme von „Shopping Queen“ zu sein, ist viel Arbeit
Bei „Shopping Queen“ bekommen die Zuschauer nur Schorns Stimme zu hören, ihn jedoch nicht zu Gesicht. Wie läuft sein Job also ab? Ist er live beim Dreh dabei? Schorn verrät es: Seine Texte werden erst im Nachhinein eingesprochen. Das laufe ähnlich „wie bei der Synchronisation eines Spielfilmes.“ Bei der Vertonung werde dann so lange „herumgedoktort“, bis es passt und lustig ist. „Es gibt für jede Sendung einen Autor, der sich die Folge ganz genau anguckt und auf die Sekunde genau aufschreibt, wann ich in etwa was sagen könnte. Bei der Vertonung sind wir dann zu dritt und überlegen, an welchen Stellen uns sogar noch etwas Lustigeres einfällt“, so Schorn. „Zum Beispiel geben wir uns immer viel Mühe, was ein Haustier beispielsweise gerade denken oder sagen könnte.“
Die fertige „Shopping Queen“-Folge ist dann etwa 45 Minuten lang – die Vertonung nehme aber immer mindestens doppelt so viel Zeit in Anspruch: „Für eine Folge brauchen wir etwa zwei Stunden. Es kann auch mal sein, dass wir vier verschiedene Wochen parallel vertonen. Da muss ich aufpassen, mit den Vornamen nicht durcheinander zu kommen“, erklärt der Moderator. Woche für Woche kommentiert er so die Outfit-Entscheidungen von fünf verschiedenen „Shopping Queen“-Kandidatinnen aus verschiedenen Städten und ist als Stimme von „Shopping Queen“ beliebt.
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»Fashion-Tipps von Guido? Habe ich mir noch nie geholt!
Tatsächlich könne er sich auch gut vorstellen, selbst bei „Shopping Queen“ teilzunehmen – aber nicht, weil er gerne eine Gratis-Modeberatung von Guido hätte, im Gegenteil: Bisher habe er sich noch nie Mode-Tipps von dem Designer geholt. An einem wichtigen Punkt in seinem Leben, sei er aber kurz davor gewesen: Vor seiner Hochzeit wollte Schorn Guido Maria Kretschmar beten, passende Accessoires zum Outfit auszuwählen. „Wir haben es dann aber auch ohne seine Hilfe geschafft, uns für zwei Paar Hosenträger zu entscheiden!“, scherzt der Moderator.
Modetechnisch nimmt die Shopping Queen-Stimme von seiner Arbeit an der Sendung auch ohne Guidos Expertise einiges mit, wie er erzählt: „Ich setze mich mit dem Thema jetzt intensiver auseinander, kenne die Trends und finde das auch spannend.“ Ein Look mit dem er mal so gar nichts anfangen kann? Tennissocken in Adiletten! Letztlich sind es aber nicht nur die Trend-Teile, die entscheidend für einen 10-Punkte-Look sind, sein persönliches Fashion-Credo lautet: „Mode soll am Ende Spaß machen und wer trägt, was ihm Freude bereitet, macht schon mal vieles richtig“ – da werden die Punkte, die Guido Maria Kretschmar uns für unser Outfit geben würde, beinahe Nebensache.