23. März 2018, 7:33 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die erste „Sex and the City“-Folge flimmerte 1998 über die Bildschirme, die letzte 2004. Dann kamen noch zwei „Sex and the City“-Kinofilme (2008 und 2010), die Planung eines dritten Teils sorgt aktuell für viel Drama. Wie viel Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha steckt eigentlich noch in den vier Hauptdarstellerinnen? Und wie haben sie sich weiterentwickelt?
Cynthia Nixon (51), Kristin Davis (53), Sarah Jessica Parker (52) und Kim Cattrall (61) sind ihren Rollen aus „Sex and the City“ erstaunlich treu geblieben, und doch haben sie sich in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt. Vor allem ihre wirkliche Freundschaft wird momentan auf eine harte Probe gestellt. Was aktuell sonst noch im Leben der vier Schauspielerinnen passiert …
Cynthia Nixon als „Miranda Hobbes“
Sie mimte in SATC die Karriere-Frau, die Kluge, die Bedachte, scheinbar völlig frei von irgendwelchen „Tussi-Allüren“ – die stets sehr rational auftretende Anwältin Miranda Hobbes fiel von den vier Freundinnen am meisten aus der Reihe. Vor allem, weil bei ihr Männer, Aussehen und Shopping nicht in vorderster Stelle standen. Und tatsächlich steckt in der echten Cynthia Nixon einiges von der Serien-Miranda. Allen voran ihre Liebe zu New York, beziehungsweise Manhattan, wo sie geboren wurde und bis heute lebt. Auch ihr Look hat sich all die Jahre kaum verändert. Dieselben roten Haare, dieselbe Frisur, ihr Hang zu schlichten, eleganten Styles – all das ist geblieben.
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Jetzt gab die politisch liberal eingestellte Dreifach-Mutter bekannt, die erste Gouverneurin von New York werden zu wollen. „Politics and the City“, lautet Cynthia Nixons neuste Berufung. Warum sie das macht? Bessere Schulen, bessere Bildung, besserer Nahverkehr. Dafür weniger Lobbyismus und Machtgehabe, lautet ihre Devise. Vor allem aber will die Schwulen- und Lesben-Aktivistin, die übrigens seit 2012 mit ihrer großen Liebe Christine Marinoni verheiratet ist, dem allgemeinen „Trumpismus“ Paroli bieten. Eine mutige Aufgabe! Aber Nixon ist eine Kämpferin. So schaffte sie es, den bei ihr 2006 diagnostizierten Brustkrebs völlig zu besiegen. Ihre Popularität ist Amtsinhaber Andrew Cuomo (61) schon jetzt ein Dorn in Auge. Und auch Experten vermuten: Total chancenlos ist Nixon nicht.
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Kristin Davis als „Charlotte York“
In „Sex and the City“ stellte Kristin Davis mit ihrer Rolle als Charlotte York das entsprechende Gegenstück zur oft sarkastischen Miranda da: verträumt, verwöhnt, sehr mädchenhaft und ein bisschen naiv. Die größte Gemeinsamkeit zu ihrer Charlotte-Rolle ist, dass sie 2011 ebenfalls ein kleines Mädchen adoptiert hat – genau wie es in der letzten Serien-Staffel erzählt wird. Und auch die Zeit scheint ihr nichts anhaben zu können. Kaum ein Fältchen oder andere Zeichen des Älterwerdens wollen sich bei ihr zeigen. Äußerlich und vor allem in Sachen Style wirkt Davis noch immer ein bisschen wie die brave Charlotte. In ihr steckt allerdings seit jeher eine äußerst emanzipierte Frau, die sich öffentlich als Feministin bezeichnet. Kein Wunder, dass sie 2006 von den Leserinnen der britischen Magazin „Eve“ zur schönsten Frau der Welt gewählt worden ist.
Dabei hing Davis nach dem Serien-Aus keineswegs nur auf Beauty-Farmen herum. Seit 2004 engagiert sie sich als Botschafterin für die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam für den guten Zweck, reiste dafür in Krisengebiete und setzt sich so für ein bessere Welt ein. Klar, dass sie ihrer Ex-Serienkollegin und „Real Life Freundin“ Cynthia Nixon bei ihren politischen Ambitionen zur Seite steht. So kündigte sie via Twitter an, Nixon im Wahlkampf zu unterstützen und rief ihre Fans auf, es ihr gleich zu tun. Schwesternschaft und Frauenpower – so muss das sein!
Sarah Jessica Parker als „Carrie Bradshaw“
Sarah Jessica Parker konnte sich tatsächlich von ihrem Image als „ewige Carrie“ befreien und wurde nach der SATC-Ära zu einer der bestbezahltesten Schauspielerinnen Hollywoods. So ergatterte sie zahlreiche Hauptrollen in Kassenschlagern wie „Zum Ausziehen verführt“ (2006), „Happy New Year“ (2011) oder der TV-Serie „Divorce“ (seit 2011). Die Stilikone aus „Sex and the City“ ist sie allerdings immer geblieben. Aparte Styles, ungewöhnliche Looks – sie gehören einfach zu Sarah Jessica Parker, genau wie sie einst zu Carrie gehörten. Und sie ist auch eine Diva, was das Leben hinter den Kulissen nicht immer einfach macht. So haben SJP und Kim Cattrall offiziell ihre Freundschaft beendet und das Drama sogar noch über ihre Social Media Kanäle ausgetragen. Der Grund ist – wie so oft – etwas kompliziert, erst recht für Außenstehende. Angeblich sollen beide schon zu „Sex and the City“-Zeiten ihre Probleme miteinander gehabt haben. Als Cattrall dann erklärte, für einen dritten gemeinsamen Kinofilm nicht zur Verfügung zu stehen, eskalierte der Streit und wurde zum beschämenden Zickenkrieg.
Was Parker sonst noch von Carrie Bradshaw unterscheidet: Sie ist in Wahrheit alles andere als ein „kinderloses Single-Mädchen“. Seit 1997 ist sie glücklich mit ein und dem selben Mann – Matthew Broderick (56) – verheiratet, sie haben drei gemeinsame Kinder. Solche Vorzeigenfamilien sind in der Hollywoodwelt ohnehin selten.
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Kim Cattrall als „Samantha Jones“
Ihre Samantha-Rolle war vielleicht der vielschichtigste Charakter der Serie. Nach Außen stets sexy, etwas frivol und knallhart, gab sie in nur wenigen Folgen etwas von ihrer zerbrechlichen, nach Liebe suchenden Seele preis. Ja, auch in der echten Kim Cattrall steckt einiges von Samantha. So schrieb sie einige Sexratgeber, die sich mit dem weiblichen Orgasmus oder „sexueller Intelligenz“ befassen. Eine lukrative Einnahmequelle. Dass am Set nicht immer alles Rund lief und vor allem das ständiges Aufeinanderprallen mit Sarah Jessica Parker, ging nicht spurlos an ihr vorbei. Schlagzeilen über Burnout und Schlafstörungen versetzen Fans immer wieder in Sorge. Dass der Streit jetzt so böse eskalierte und sie vor allem noch den Tod ihres Bruders Anfang Februar zu betrauern hat, lässt vermuten, dass Kim Cattrall momentan alles andere als eine einfache Zeit hat. Tatsächlich ist ihr auf neueren Bildern die seelische Belastung sichtlich ins Gesicht geschrieben.
Die „Femme fatale“ steckt aber weiter in ihr und sie genießt dieses Image auch nach wie vor, wie sie in Interviews immer wieder betont. Nur manchmal gibt es Zeiten, die einfach vorbei sind. Und eine davon ist für sie eben SATC. Traurig, aber aus ihrer Sicht irgendwie auch nachvollziehbar.