10. Mai 2019, 15:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach „Boys“, „Glamour“ und „Drag“ kam „Personality“: In Folge 14 von „Germany’s next Topmodel“ wurde ordentlich aussortiert – und ausgeteilt. Sarah (20) und Caroline (21) mussten die Show verlassen, letztere angeblich wegen mangelnder Persönlichkeit. Ein Vorwurf, den die Studentin nicht auf sich sitzen lassen wollte. Und das ganz zu Recht, findet unsere Autorin.
„Personality“ – meiner Meinung nach ein fragwürdiges Motto für eine Show, in der es vor allem darum geht, das Mädchen zu finden, das am besten in das Klischee der formbaren, Rasierklingen-schwingenden Klum-Kopie passt. Noch fragwürdiger war aber der Umgang mit dem Thema, wobei vor allem eine das „Persönlichkeits-Shaming“ zu spüren bekam: Caroline (21), die am Ende kein Foto von Model-Mama Klum bekam. „Keine Personality, verpeilt? Größter Quatsch“, machte die 21-Jährige im Anschluss an die Sendung auf ihrem Instagram-Account ihrem Frust Luft.
Wenig Sendezeit für Caro
Tatsächlich war die schöne Bremerhavenerin zum ersten Mal in Folge zehn im TV zu sehen – trotz konstant guter Leistungen. In einem Interview mit BILD hatte die Ex-Kandidatin bereits vor einigen Wochen eine Vermutung geäußert, weshalb sie so wenig gezeigt wurde: Sie sei ganz einfach „keine Drama Queen“. Und mit dieser Annahme liegt sie wohl goldrichtig, denn mittlerweile wissen wir: Drama bringt Quote. Kein Drama, keine Sendezeit – eine ganz einfache Rechnung. Eine Titel-Anwärterin, die nur durch Leistung und Professionalität überzeugt, wäre schlicht zu langweilig für Zuschauer, die Tränen und Zickereien sehen wollen.
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„Personality-Shaming“ auf Pro7
Schon häufiger stand Caro in der Kritik ihrer Konkurrentinnen: zu langweilig, zu verpeilt, zu wenig Charakter. Die Studentin beschwerte sich nie, auch wenn sie in der letzten Woche allen Grund gehabt hätte: Erst das Shoot-Out, bei dem sie Heidi zwar noch überzeugen konnte, dann trotzdem das Show-Aus nach dem Entscheidungswalk: „Irgendwie sind dir die anderen Mädchen immer einen Schritt voraus“, begründete Ober-Jurorin Klum ihr Urteil und ergänzte: „Insbesondere, was die Personality angeht“. Aber was meint Klum eigentlich mit „Personality“? Dass man eine laute „Drama Queen“ sein muss? Ein extrem problematischer Ansatz. Vor allem deswegen, weil Carolines Mit-Kandidatinnen in die gleiche Kerbe hauten: Konkurrentin Vanessa ließ den unschönen Satz fallen: „Man weiß halt nicht, was sie ist“, laut Favoritin Simone fehlte es Caro schlicht „an Ausstrahlung“. Caroline selbst konterte cool mit den Worten: „Natürlich habe ich eine Persönlichkeit! Das ist totaler Schwachsinn!“ Dass sie so etwas überhaupt sagen muss, ist irgendwie absurd. Schließlich wird uns gerade in Zeiten von „Body Positivity“ gepredigt, wie wichtig es ist, zu uns selbst zu stehen, uns so anzunehmen, wie wir sind. Das Problem scheint vielmehr ein ganz anderes zu sein: Caroline passte mit ihrer Persönlichkeit einfach nicht ins GNTM-Konzept!
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#finallyfree
Zum Glück scheint Caro die Kritik an ihrer Persönlichkeit nicht zu nahe zu gehen. Wie schon in der vergangenen Woche Tatjana gibt sie sich optimistisch und träumt den Traum von der großen Modelkarriere einfach weiter – ohne GNTM und Pro7 im Nacken. „#finallyfree“ postete sie abschließend auf Instagram, ein klares Statement. Auch ich glaube, dass sie letztendlich ohne TV-Format besser dran ist und dass Caro ihren Weg machen wird. Gerade weil sie so ist, wie sie ist.