10. Juli 2017, 17:42 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Vanessa Fuchs (21) gewann 2015 „Germany’s Next Topmodel“, ein Mega-Erfolg für die damals erst 19-Jährige. Dass der auch Neider und andere Probleme mit sich zieht, durfte sie nur kurze Zeit später erfahren. „Down“ war sie dann allerdings nur kurz, denn ihre Ziele sind groß, sehr groß.
Vanessa Fuchs müsste eigentlich die „Germany’s Next Topmodel“-Gewinnerin sein, die uns allen am meisten im Gedächtnis geblieben ist: Schließlich nahm sie 2015 in Staffel zehn teil, deren Finale in der SAP-Arena in Mannheim vom Sender ProSieben abgebrochen werden musste — wegen einer Bombendrohung. Das gab’s vorher noch nie bei GNTM, trotzdem durfte sich Vanessa Fuchs nur wenige Wochen später über den Sieger-Titel freuen und einen Zwei-Jahres-Vertrag bei OneEins-Management, der Modelagentur von Heidi Klums Vater Günter. Warum sie froh ist, nun gewechselt zu haben und wie schwer ihre Zeit nach der Castingshow war, verriet sie uns im Interview — und machte klar, dass mit ihr noch lange zu rechnen ist.
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STYLEBOOK: Dein GNTM-Sieg ist nun schon zwei Jahre her. Wie ist es dir danach ergangen?
Vanessa Fuchs: „Ganz ehrlich: Ich hatte von nichts eine Ahnung, bin zur Schule gegangen und plötzlich stand ich in der Öffentlichkeit. Wenn ich in meiner Heimat Bergisch Gladbach einen Kaffee trinken wollte, dann guckten mich auf einmal alle an und machten Fotos. Damit kam ich erst einmal nicht klar, weil das eine komplette Veränderung für mich war und dann stehen plötzlich Sachen in der Zeitung, die nicht stimmen.“
Was war das krasseste Gerücht, das über dich verbreitet wurde?
„Einmal stand in der Zeitung, dass ich Schulsprecherin von meiner Schule sei und das stimmte nicht. Da habe ich nur gedacht: „Was passiert jetzt, wenn ich Montag in die Schule gehe und die anderen denken, dass ich das der Presse erzählt habe?“ Da habe ich mir echt den Kopf gemacht, weil meine Klassenkameraden eh schon ganz anders über mich gedacht haben als vorher.“
Wurdest du denn von Mitschülern auch gemobbt, weil sie dachten, du seist jetzt abgehoben?
„Mit meinen Freuden war alles easy, aber von den Leuten, mit denen ich nicht so viel zu tun hatte, gab’s ab und zu ein paar Blicke. Ich habe auch über Dritte mitbekommen, wer was über mich gelästert hat. Plötzlich dachten manche Leute ganz anders über mich, obwohl ich mich gar nicht verändert habe. Ich war ja immer noch ich. Ich wurde schon ein bisschen gemobbt und habe ein schlechtes Gefühl gekriegt, aber da muss man drüber stehen.“
Von GNTM-Siegerinnen heißt es ja oft, dass sie nur kurz Erfolg haben. Hat dich diese Kritik getroffen?
„Am Anfang dachte ich mir oft, warum schreiben die das jetzt und da habe ich mich oft schlecht gefühlt. Aber heute weiß ich, wieviel ich arbeite und das Modeln voll mein Ding ist. Daher gebe ich nichts darauf, wer was schreibt.“
Du hast einen Mega-Shitstorm bekommen, als du für ein Cover einer Karnevalsbeilage vom Kölner Express posiert hast. Wie war das für dich?
„Ich identifiziere mich mit Karneval, weil ich aus dem Rheinland komme und wollte das deshalb einfach mal für mich machen. Das Cover ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen, weil ein unbearbeitetes Foto genommen wurde. In Köln hing das dann auch noch an jeder Zeitungssäule ganz groß und da habe ich oft die Straßenseite gewechselt. Aber auch da stehe ich jetzt drüber, weil es von jedem mal komische Fotos gibt. Ich schäme mich also nicht, dass ich das gemacht habe.“
Hast du aus dieser Erfahrung Konsequenzen gezogen?
„Das war tatsächlich ein Fehler meiner damaligen Agentur, weil die damit fahrlässig umgegangen sind. So ein Foto bekommt man ja vorher zur Abnahme und sie haben an dem Tag irgendwie versagt. Aber ich habe meinen Zweijahres-Vertrag durchgehalten und jetzt bin ich Gott sei Dank nicht mehr dort. Ich habe mir etwas anderes unter einer Agentur vorgestellt, die sich um mich kümmert und ein paar meiner Vorgängerinnen ja auch. Wir sind zwar im Guten auseinander gegangen, aber an der Stelle war für mich einfach Schluss.“
Wie dürfen wir uns deinen Alltag heute vorstellen?
„Ich bin wieder zu meinen Eltern nach Bergisch Gladbach gezogen, weil ich gerade eine Wohnung in Köln suche und es irgendwie unmöglich ist, dort eine zu finden. Mein Terminkalender ist voll, weil ich viel unterwegs bin und bald zum Beispiel eine große Zusammenarbeit mit Puma ansteht. Ich lebe also ganz gut vom Modeln. Und: Ich habe keinen Freund, bin aber auch nicht auf der Suche. Es kommt, wie es kommt.“
Was sind deine Ziele für die nächsten zwei Jahre?
„Mein großes Ziel ist es im nächsten Jahr, nach New York zu ziehen und Jobs wie „Victoria’s Secret“ zu bekommen – das wäre mein Traum. Ich schaue mir gerade schon Agenturen und Wohnungen an. Aber ich gucke einfach, wie es klappt und wenn’s nicht klappt, komme ich eben wieder zurück.“
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