31. Mai 2018, 17:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
1987 gelang Jennifer Grey mit ihrer Rolle als „Baby“ an der Seite von Patrick Swayze (†) in „Dirty Dancing“ der große Durchbruch. Doch die damals 27-Jährige beging danach einen folgenschweren Fehler. Erst knapp 30 Jahre später sollte sie wieder ihre nächste Hauptrolle erhalten. Warum ihre Karriere für Hollywood so untypisch ist.
Auch mehr als 30 Jahre später ist der Tanzfilm noch Kult. Die melodramatische Lovestory zwischen der 17-jährigen Frances „Baby“ Houseman und dem heißen Tanzlehrer Johnny Castle (Patrick Swayze) war und ist auf ihre ganz spezielle Weise authentisch. Und das ist sicher auch der Tatsache zu verdanken, dass Jennifer Grey wegen ihrer auffälligen, leicht nach unten gebogenen Nase nicht so ganz dem Hollywood-Schönheitsideal entsprach. Der wilde Lockenkopf mit dem gewinnenden Lächeln hatte einfach diese besonders einnehmende, unschuldige Aura, die sich schwer beschreiben lässt. Dabei stimmte die Chemie zwischen ihr und Patrick Swayze während der Dreharbeiten nicht immer, wie der 2009 an Krebs verstorbene Schauspieler in seiner Autobiografie verriet. „Ständig fing sie an zu lachen und wir mussten deshalb einige Szenen dauernd wiederholen. Für so etwas habe ich keine Geduld“, heißt es darin.
Doch im Film wirken beide eher wie Seelenverwandte, nach dem Filmstart schoss die Zahl der Anmeldungen an den Tanzschulen rasant nach oben, die heute 58-jährige Jennifer Grey wurde zum gefeierten Star und erhielt eine „Golden Globe“-Nominierung.
Wie eine perfekte Nase die Karriere zerstören kann
1989 ließ sich Jennifer Grey eine perfekte, kleine Hollywood-Stupsnase verpassen. Dabei hatte sie nicht bedacht, dass es gerade ihre vermeintlich unperfekte Nase gewesen war, die für den ganz besonderen „Grey-Zauber“ gesorgt hatte. Später äußerte sie sich dazu im Interview mit dem amerikanischen Celebrity-Magazin „Wenn“ folgendermaßen: „Ich bin als Berühmtheit in den Operationssaal gegangen und als Unbekannte herausgekommen. Es war wie in einem Zeugenschutzprogramm oder als wäre man unsichtbar. Ich erinnere mich an eine Szene in einem Restaurant, in das ich schon seit Jahren ging. Ich bin dort Leuten, die ich kannte, begegnet und habe ‚Hey‘ gesagt. Nichts. Ich werde für immer diese einstmals berühmte Schauspielerin sein, die niemand erkennt…wegen einer Nasen-OP.“
Während Swayze nach Dirty Dancing ein Rollenangebot nach dem anderen erhielt (u.a. „Ghost – Nachricht von Sam“, „Gefährliche Brandung“), musste sich Grey mit Sprechrollen oder Gastauftritten in TV-Serien wie „Friends“ oder „Dr. House“ zufriedengeben. Ihr fehlte ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn über sie noch berichtet wurde, hieß es meist: „Jennifer Grey ist nicht mehr wiederzuerkennen“.
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Wieder da, dank „Dancing with the Stars“
Tatsächlich konnte sie 2010 in der US-Ausgabe von „Dancing with the Stars“ einem Millionenpublikum beweisen, dass sie das mit der flotten Sohle noch immer perfekt drauf hatte. Zusammen mit Tanzpartner Derek Hough ging sie als Siegerin aus der elften Staffel hervor.
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Trump-Kritikerin und Hauptrolle in der Amazon-Erfolgsserie „Red Oaks“
Von da an war Jennifer Grey wieder in der Öffentlichkeit präsent, zog Aufmerksamkeit auf sich, als sie 2017 zusammen mit vielen anderen weiblichen Stars gegen Donald Trump beim Women’s March auf die Straße ging. Dabei trug sie ein T-Shirt mit der Aufschrift „Nobody puts Pussy in a corner“ – eine Anlehnung an das Originalzitat „Nobody puts Baby in a corner“, das im Film „Dirty Dancing“ mit „Mein Baby gehört zu mir“ übersetzt wurde. Auch heute noch einer der bekanntesten Schlüsselsätze der Filmgeschichte.
Das Comeback sollte gelingen: 2014 erhielt Jennifer Grey eine der Hauptrollen in der bis heute produzierten Amazon-Comedyserie „Red Oaks“, die in den USA der 80er-Jahre spielt. Die Schauspielerin mimt die Mutter des New Yorker Studenten David, der in seinen Semesterferien einen Job als Tennislehrer in einem Country-Club der versnobten Upper-Class annimmt.
Privat hat Jennifer Grey längst ihr Glück gefunden: Seit 2001 ist sie mit dem Schauspieler Clark Gregg (56, „Iron Man“) verheiratet. Im selben Jahr wurde Tochter Stella geboren, mittlerweile längst ein Teenager.