3. September 2019, 18:28 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Was die Ur-Einwohner des Regelwaldes seit jeher für die Verzierung ihrer Haut nutzen, lässt Unternehmerin Janet Carstensen jetzt als Gel in Flaschen füllen. Das soll sich nach dem Auftragen kaum von einem echten Tattoo unterscheiden und nach zwei Wochen wieder verschwunden sein. Dafür bekam sie in „Die Höhle der Löwen“ von den Investoren Judith Williams und Nils Glagau 150.000 Euro und gab dafür 30 Prozent ihrer Firmenanteile ab. STYLEBOOK sprach mit der Gründerin über ihre Idee und wie nachhaltig diese wirklich ist.
„Mystik Ink“ heißt das Gel, das sozusagen echtes Tattoo-Vergnügen ohne Reue und Nebenwirkungen verspricht. „Je nach Haustelle und Pflege bleibt die volle Farbintensität mindestens fünf, oft aber auch über zehn Tage erhalten“, erklärt „Jagua for You“-Gründerin Janet Carstensen im Interview. „Man kann sich alle 14 Tage etwas Neues malen und sein zukünftiges Tattoo vorher testen, bis man sich endgültig entscheidet – und das alles absolut schmerzfrei.“ Doch wie nachhaltig ist das eigentlich?
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„Alles ist 100 Prozent natürlich“, heißt es dazu auf der Produkt-Webseite. Genauer sind es Genipa americana, Lavendelöl, Kaliumsorbat, Zitronensäure und Xanthangummi. Bei Ersterem handelt es sich um eine Substanz, die aus der südamerikanischen Frucht Genipapo Americana gewonnen und seit jeher von den südamerikanischen Ur-Einwohnern für Körperbemalungen und zu medizinischen Zwecken verwendet wird. „Seit Jahrhunderten gibt es das schon, aber wir haben es jetzt endlich entdeckt“, freut sich Carstensens. Die Früchte werden direkt von den Tribes, auf deren Territorien die Bäume in Massen wild wachsen, abgekauft. „Da ist kein Großinvestor oder Plantagen-Besitzer dazwischen, wir arbeiten direkt mit den indigenen Stämmen zusammen. Wir garantieren eine nachhaltige und faire Herkunft unserer Rohstoffe“, so die Unternehmerin auf Nachfrage.
Man braucht schon etwas Talent
Zugegeben, so einfach sieht Handhabe und Umsetzung nicht gerade aus, wenn man sich filigrane Tattoos wünscht, die nicht wie mit dem Filzstift gemalt rüberkommen sollen. Man sollte sich für einfache Motive entscheiden und eine ruhige Hand beweisen. Für künstlerische weniger Begabte bietet das Unternehmen Hilfe an – etwa von kooperierenden Tattoo-Künstlern, die das Gel nach Wunsch auftragen oder Video-Tutorials.
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Warum das Tattoo-Gel besser als Henna sein soll
Laut Hersteller ist das Gel im Vergleich zu Henna frei vom allergieauslösenden PPD (Phenylendiamin) und dank der gelartigen Substanz leichter aufzutragen. Und: Da es dem echten Tattoo-Blau sehr nahe kommt, soll es im Gegensatz zum meist roten Henna von einem permanenten Tattoo kaum zu unterscheiden sein.